So wappnet sich Galliker Transporte gegen Corona

«Unsere Chauffeure haben keine Angst – sie wollen nach Mailand fahren»

Die Chauffeure der Galliker Transport AG müssen Schutzmasken tragen, wenn sie in Italien Ware entladen oder aufnehmen. (Bild: Symbolbild: Unsplash/Claudio Schwarz)

Das Coronavirus breitet sich auch bei uns aus. Touristen meiden Mailand, die europäische Hochburg des Coronavirus. Aber Chauffeure müssen die Landesgrenze passieren. Wie das für die Luzerner Fahrer ist.

Wer nicht nach Italien reisen muss, lässt's derzeit wohl eher sein. Andere müssen aber die italienische Grenze passieren, denn der Beruf verlangt's.

Das Coronavirus hält unseren Kanton auf Trab (zentralplus berichtete). So auch das Luzerner Transportunternehmen Galliker, einer der zehn grössten Arbeitgeber in der Zentralschweiz. Die Firma mit Hauptsitz in Altishofen hat unter anderem einen Standort in Melzo, etwas östlich von Mailand – der europäischen Hochburg des Coronavirus.

Alle Fahrer der Galliker Transporte AG wurden mit Händedesinfektionsmitteln und Schutzmasken eingedeckt. Fahrer von Fremdspeditionen dürfen die Galliker-Gebäude nicht mehr betreten, erklärt Verwaltungsratspräsident Rolf Galliker.

Schutzmasken wurden in Belgien und der Slowakei gekauft

«Was der Bund im Verlaufe der letzten Woche bekannt gab, haben wir bereits am Montag besprochen und tags darauf umgesetzt», so Galliker.

SBB desinfiziert Züge nach Italien täglich

Auch die SBB ergreift wegen des Coronavirus Massnahmen. Züge, die nach Italien fahren, müssen täglich desinfiziert werden. Dies auf Anweisung des italienischen Gesundheitsministeriums. Weitere Massnahmen gibt es derzeit noch nicht. Wie die SBB auf Anfrage sagt, liegt der Lead diesbezüglich beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), welches Empfehlungen für die ganze öV-Branche abgibt und Massnahmen anordnet.

Ob es bei den Zugfahrten der SBB nach Mailand einen Rückgang an Passagieren gibt, könne man derzeit noch nicht beurteilen. Die Züge verkehren normal.

Galliker Transporte AG hat unter anderem Standorte in der Slowakei, in Schweden und Belgien. Da man in Italien nirgends mehr Schutzmasken kriegte, griff das Unternehmen auf den eigenen Vorrat zurück. Weitere Masken konnte man in Belgien und der Slowakei kaufen.

Bereits vorletzten Sonntag habe Rolf Galliker mit dem Filialleiter in Melzo erste Gespräche geführt. Letzte Woche hat das Unternehmen eine Task-Force-Gruppe ins Leben berufen, die sich bis zu zweimal täglich trifft, um die aktuelle Situation zu besprechen und notwendige Massnahmen festzulegen.

Chauffeure nicht gross gefährdet

Laut Rolf Galliker fahren etwa 30 der insgesamt rund 1000 Chauffeure die Strecke Schweiz-Italien. Wenn die Fahrer beim Entladen oder Beladen von Transporten Schutzmasken tragen, die Hygienevorschriften beachten und einen Mindestabstand von einem Meter zu anderen halten, sei das Risiko gering, das Coronavirus in die Schweiz zu schleppen.

«Sie sind oft alleine unterwegs. Meistens sind sie in ihrer Fahrkabine und dort vor möglichen Ansteckungen geschützt.»

Rolf Galliker, COO Galliker Transporte AG

Chauffeure seien nicht besonders gefährdet. «Sie sind oft alleine unterwegs. Meistens sind sie in ihrer Fahrkabine und dort vor möglichen Ansteckungen geschützt.»

In Italien ist man gelassener

Unsicherheit spürt Rolf Galliker nicht. «Unsere Chauffeure haben keine Angst vor dem Coronavirus. Sie wollen fahren.» Er ist aber überzeugt, dass der Höhepunkt des Ausbruchs noch nicht erreicht sei. «In Italien ist teilweise eine grössere Gelassenheit spürbar als bei uns. Ausserhalb der Gebiete, die nicht abgesperrt sind, gibt's weder Hysterie noch Panik. Seit Beginn der Epidemie wird normal weitergearbeitet.»

Nehme die Gefahr aber weiter zu, müssten eventuell weitere Massnahmen besprochen und umgesetzt werden. Bis jetzt laufe der Betrieb aber «ganz normal weiter».

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