Keine Spiele bis Mitte März

Titelanwärter EVZ droht ein finanzielles Millionen-Loch

Playoffs ohne Fans (wie hier die gigantische Choreo der EVZ-Fans in der letzten Finalserie): Darauf wollen die Macher vorerst verzichten und verschieben den Playoff-Start. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Der EV Zug als meistgenannter Titelanwärter muss auf den Start des Viertelfinals gegen Fribourg. warten. Es wird bis zum 15. März keine Geisterspiele geben, um die Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie es danach aussieht, wird in einer nächsten Sitzung bestimmt.

In der National League herrscht Stillstand: Bis Mitte des laufenden Monats wird das Meister-Playoff nicht in Angriff genommen. So, wie es sich EVZ-CEO Patrick Lengwiler schon Tage vor der Sitzung vorstellte: «Playoffs ohne Zuschauer gehen gar nicht», sagte er gegenüber zentralplus. Im Wissen darum, dass ein Spiel ohne Zuschauer geschätzte 200'000 bis 300'000 Franken in die Kasse reisst.

Und jetzt? Wenn die Playoffs ab dem 15. März stattfinden sollten, hätte das noch kaum Konsequenzen auf die Austragung der entscheidenden Meisterschaftsphase. Lengwiler sagt nach der ausserordentlichen Liga-Versammlung an diesem Montagmorgen: «Wir könnten die Serien wie geplant durchziehen im best-of-7-Modus. Man muss sich im Sinne der Gesundheit der Spieler allerdings fragen, ob es besser ist, alle zwei Tage zu spielen oder im NHL-Rhythmus mit zwischendurch zwei spielfreien Tagen.»

Sind die ZSC Lions im Final...

Allerdings glaubt selbst der EVZ-CEO nicht daran, dass frühestens ab dem 17. März mit den Playoffs gestartet werden kann. Die steigenden Zahlen an Corona-Infizierten in der Schweiz liessen ihn daran zweifeln, sagt Lengwiler.

Die Konsequenzen daraus: «Welche Serien lassen sich kürzen bei einem neuen Termin? Und noch schwieriger: Eine Halbfinalserie um den Meistertitel lässt sich etwas einfacher kürzen als eine Liga-Qualifikation um den Aufstieg respektive Abstieg in die National oder Swiss League. Im letzteren Fall sind die Konsequenzen höher», gibt Lengwiler zu bedenken.

Klar ist: Sollte mit den ZSC Lions der Qualifikationssieger die Playoff-Finalserie erreichen, wird sie über drei Siege zur Erlangung des Meistertitels ausgetragen. Später wird im Hallenstadion ja auch die Eishockey-WM als einer von zwei Spielorten neben Lausanne gespielt.

Für Klubs steht Existenz auf dem Spiel

Aber was könnte letztlich eine Absage der Playoffs bedeuten? Es ginge grundsätzlich darum zu eruieren, ob es einen Meister und einen Aufsteiger in die höchste Liga geben kann. Damit sind finanzielle und vor allem auch rechtliche Fragen verbunden (zum Beispiel bei Fernsehübertragungen).

Ein Saisonende würde für den EVZ bedeuten: «Es kommt kein Geld mehr rein», sagt Lengwiler. «Das haben wir ja bei unserem letzten Heimspiel in der Qualifikation schon auf uns nehmen müssen. Eine Absage der gesamten Playoffs würde für uns einen Millionenverlust bedeuten.»

Hilft im Notfall also der wohlbestallte EVZ-Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Strebel? Daran mag Lengwiler gar nicht denken: «Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet. Das gibt uns etwas Substanz im Gegensatz zu Konkurrenten, für die es im schlimmsten Fall existenzielle Folgen haben könnte.»

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