Bald können Stadtzuger auf der Asphaltpiste pumpen
Der Zuger Stadtrat will die Stadtzugerinnen zum Bewegen bringen – und plant deswegen einen Pumptrack. Das musst du darüber wissen.
Wenn «Pumper», Schweiss, Proteinshakes und Hanteln zusammenkommen, befindet man sich wohl meist im Fitnessstudio.
Nun will auch der Zuger Stadtrat Menschen zum Pumpen bringen – jedoch im Freien auf einer Asphaltbahn, mit Velos, Kickboards und anderem Gefährt. Die Stadt Zug plant einen Pumptrack. Darunter versteht man wellenförmige Asphaltstrecken, die künstlich angelegt wurden. Ziel ist es, mit dem Mountainbike die Strecke abzufahren, ohne in die Pedalen zu treten. Man macht also pumpende Auf- und Abwärtsbewegungen mit dem Körper, um Geschwindigkeit aufzubauen. Auch mit normalen Velos, Rollerblades oder Kickboards ist dies möglich.
So lässt's sich durch einen Pumptrack fahren:
Pumptrack soll auf der Schützenmattwiese gebaut werden
Geeignete freie Flächen seien in der Stadt Zug in der erforderlichen Zone «Mangelware», so der Stadtrat. Mehrere Standorte habe er geprüft – auch einen in Oberwil. Fündig geworden ist der Stadtrat schliesslich bei der Schützenmattwiese, wie er in einer Vorlage schreibt.
Die Wiese sei zentral, gut erreichbar, frequentiert und eingebettet an weitere Freizeitangebote. So befinden sich in unmittelbarer Nähe eine Skateanlage, das Seebad Siehbach, eine Buvette und das Hirschgehege.
Wiese muss zu einem Viertel weichen
Für den geplanten Pumptrack muss die Wiese ein wenig Platz machen. Der geplante Pumptrack benötigt laut Stadtrat rund 1770 Quadratmeter Platz – rund einen Viertel der Wiesenfläche. Der Rest bleibe unverändert. Biker sollen dereinst auf einer 160 Meter langen Bahn pumpen können. Diese sei für «Anfänger bis Profis» geeignet. Auch Kinder sollen zum Bewegen animiert werden. So ist ein separater «Kinder-Track» mit einer Länge von 46 Metern geplant.
Der Pumptrack soll für mindestens 20 Jahre bestehen bleiben. So lange schätzt die Stadt die Nutzungsdauer der Anlage ein.
Doch auch das Drumherum will die Stadt aufhübschen. Blumenwiesen, Kies- und Steinaufschüttungen sowie Bäume, die Schatten spenden, sollen den Platz aufwerten. Da in den letzten Jahren auf der Schützenmattwiese keine regelmässigen Trainings oder Wettkämpfe mehr stattfänden, würde der geplante Pumptrack auch die wenigen Sportveranstaltungen nicht tangieren. Die Schützenmattwiese werde heute vor allem von Zugerinnen als Spiel-, Freizeit- und Grünfläche genutzt.
Kostenpunkt: Halbe Million Franken
Für das Ganze will der Stadtrat tief ins Portemonnaie greifen. Rund eine halbe Million Franken soll alles kosten. Für die Erstellung des Pumptracks auf der Schützenmattwiese beantragt er deswegen einen Objektkredit von rund 452’000 Franken beim Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR).
Da die Wiese der Stadt Zug selbst gehört, rechnet der Zuger Stadtrat an jenem Ort mit einer zeitnahen und unkomplizierten Umsetzung.
Der Pumptrack bei der Schützenmattwiese wird nicht der erste des Kantons sein. Seit 2020 gibt es einen in Cham (zentralplus berichtete). In Baar und in den Berggemeinden gibt es mobile Versionen, die von Quartier zu Quartier beziehungsweise von Schule zu Schule ziehen.
- Vorlage des Zuger Stadtrates sowie Beschluss des Grossen Gemeinderats
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Sämi, 15.03.2024, 06:08 Uhr Wieso stellt man überall Pumptracks hin? Eine Halfpipe und ein Paar Rails sind deutlich günstiger und machen auch deutlich mehr Spass.
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