Was heisst Bundesratsentscheid fürs Eishockey?

EVZ-CEO Lengwiler: «Playoffs ohne Zuschauer gehen gar nicht»

EVZ-CEO Patrick Lengwiler vor der Bossard Arena: Er wird sich dafür einsetzen, dass im Playoff keine Geisterspiele stattfinden. (Bild: EVZ)

Es ist eine noch nie da gewesene Situation: Wegen des Corona-Virus dürfen die Zuschauer in der entscheidenden Phase der Meisterschaft vielleicht nicht im Stadion sein. EVZ-CEO Patrick Lengwiler setzt alles daran, dies zu verhindern.

An diesem Wochenende tragen die 12 Mannschaften der National League ihre beiden letzten Qualifikationsrunden aus. Dabei wird sich definitiv zeigen, welche acht Mannschaften am übernächsten Samstag in die Meister-Playoffs starten dürfen.

Das Spezielle an den letzten beiden Runden: Sie müssen auf Weisung des Bundesrates ohne Zuschauer ausgetragen werden. Denn dieser hat verfügt, dass Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Teilnehmern bis zum 15. März nicht mehr durchgeführt werden dürfen (zentralplus berichtete).

«Die Fans, die Zuschauer und die Sponsoren ermöglichen erst, was wir machen.»

EVZ-CEO Patrick Lengwiler

Wie wenig Spass ein Spiel ohne Zuschauer macht, davon kann sich der EVZ heute Abend im letzten Heimspiel gegen die SCL Tigers ein Bild machen. Geht es nach Zugs CEO Patrick Lengwiler, soll das aber eine einmalige Geschichte bleiben.

Was, wenn der Bundesrat das Verbot verlängert?

Lengwilers Haltung ist klar: «Playoffs ohne Zuschauer gehen für mich gar nicht. Denn die Fans, die Zuschauer und die Sponsoren ermöglichen erst, was wir machen», sagt Lengwiler. Und von dieser Haltung will er auch die CEOs der elf Konkurrenten in der National League überzeugen. Sie werden sich am Montagmorgen in Ittigen zu einer Sitzung treffen, um die weiteren Schritte zu beschliessen.

Was aber, wenn es nicht reicht, die Meisterschafts-Entscheidung gut eine Woche später zu beginnen? Wenn der Bundesrat beschliessen sollte, das Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Teilnehmern bis Ende März oder darüber hinaus zu verlängern?

«Man kann die Serien auch über maximal fünf Spiele und drei benötigte Siege austragen lassen.»

Das Problem: Gewisse Eishockey-Stadien in der Schweiz werden durch andere Veranstaltungen genutzt. Man kann die Playoffs nicht einfach beliebig hinauszögern. Und auch die Eishockey-WM ist auf den 8. bis 24. Mai in Zürich und Lausanne terminiert.

Was mit den Einzeltickets fürs EVZ-Geisterspiel?

In keinem Fall will Lengwiler von seiner Haltung abrücken. Verzögert sich der Playoff-Beginn über den 16. März hinaus, schlägt er vor, «die Serien zu verkürzen». Die Viertel-, Halb- und Finalserie ist auf maximal sieben Spiele ausgelegt. Ein Team braucht zum Weiterkommen vier Siege und letztlich den Titelgewinn. «Man kann die Serien auch über maximal fünf Spiele und drei benötigte Siege austragen lassen», findet Lengwiler.

«Mich schaudert es vor einer solchen Rechnung.»

Aber was, wenn die Meisterschaft letztlich halt doch nur mit Geisterspielen zu Ende geführt werden kann? Was würde das für den EVZ finanziell bedeuten? «Mich schaudert es vor einer solchen Rechnung. Darum werde ich mich vor Montag nicht damit befassen», sagt Lengwiler.

Was das Geisterspiel der Zuger gegen die SCL Tigers bedeutet für all jene, die sich vergeblich ein Einzelticket gekauft haben, darüber will der EVZ zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kahn Elliot
    Kahn Elliot, 29.02.2020, 02:29 Uhr

    Es gibt Leute, die vor lauter Profitdenken nicht mal die eigene Nasenspitze sehen.
    Der EVZ CEO scheint genau so jemand zu sein.

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