Nur Saisonabo-Besitzer des FCL erhalten Zutritt ins Stadion
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Für die Heimspiele des FC Luzern gelangen vorerst keine Einzeltickets in den Verkauf. Das wird erst der Fall sein, wenn die Stadionkapazität in Zeiten der Corona-Krise ausgebaut werden kann. Beim SC Kriens halten sie sich weiterhin an die Obergrenze von 1'000 Anwesenden.
Es war ihm persönlich ein Anliegen, konkret in Erfahrung zu bringen, bis zu welchem Zeitpunkt der Kanton Luzern die Stadionkapazität des FC Luzern reduzieren oder ein Heimspiel gar absagen kann. Also fragte FCL-Präsident vor Beginn der Medienkonferenz im Herrenkeller an der Pfistergasse bei den Verantwortlichen nach.
Er erhielt zur Antwort, dass das spätestens drei Tage vor Anpfiff der Fall sein sollte. Denn der Kanton Luzern hat das Recht, auf der Basis der epidemiologischen Entwicklung früher erteilte Bewilligungen für FCL-Heimspiele einzuschränken oder im schlimmsten Fall zurückzuziehen. Wie der Kanton dabei vorgeht, hat Vinzenz Graf, der Leiter des kantonalen Führungsstabs, mittels Alarmkonzept erläutert (zentralplus berichtete).
Warum keine Einzeltickets?
Ab Oktober dürfen die Klubs der beiden höchsten Spielklassen in der Schweiz wieder zwei Drittel der Stadionkapazität mit Sitzplätzen ausschöpfen. Beim FCL wären das gut 9'000 Zuschauer (zentralplus berichtete).
Doch in dem durch den Kanton bewilligten FCL-Schutzkonzept sind vorerst maximal 7'300 Zuschauer vorgesehen. Zudem werden ausschliesslich Inhaber eines Saisonabos berücksichtigt. Zum ersten Mal gelangt dieses Regime beim Heimspiel am 18. Oktober gegen den FC St. Gallen zur Umsetzung.
«Die Einhaltung der Hygieneregeln wird von Corona-Stewards überwacht.»
FCL-Präsident Philipp Studhalter
Das hat zum einen damit zu tun, dass man «Menschenansammlungen möglichst vermeiden will», so Studhalter.
Aber auch damit, dass es «noch keinen Anbieter gibt, der die Software für das Ticketing und die Identifizierung des Käufers anbietet». Zudem wolle man auch Erfahrungswerte sammeln.
Unverbesserlichen droht ein Stadionverbot
Falls die Abo-Card vom Inhaber an eine andere Person weitergegeben wird, muss sich der Matchbesucher vorgängig auf der FCL-Homepage registrieren und den entsprechenden Ausdruck zur Abo-Card mitnehmen. Um das Contact-Tracing sicherzustellen, «wird das beim Eintritt kontrolliert», sagt Studhalter gegenüber zentralplus.
Bei einem FCL-Heimspiel wird die Swissporarena ihre Tore um eine Viertelstunde früher öffnen, also anderthalb Stunden vor Spielbeginn. Zudem gibt es ein Lenksystem, das die Zuschauer an ihre Plätze führt. «Wir werden mit der Signalisation zum entsprechenden Sektor schon bei den Zufahrtsstrassen beginnen. Nach der Einlasskontrolle werden Absperrgitter den Matchbesucher zum Sektor führen, wo er seinen Sitzplatz hat», sagt Philipp Studhalter.
«Die neue Saisonkarte weist dem Inhaber den neuen Platz unter Einhaltung des aktuellen Schutzkonzepts vor.»
In der Vorzone der Swissporarena und erst recht im Stadion gilt ausnahmslos Maskenpflicht. Nur während der Zeit der Verpflegung auf dem Tribünenplatz darf die Maske abgezogen werden. Studhalter: «Die Einhaltung der Hygieneordnung wird im Stadion von Corona-Stewards überwacht werden.»
Wer gegen die Hygieneregeln verstösst, wird zuerst verwarnt. «Nützt das nichts, folgt die gelbe und danach die rote Karte.» Und die Sanktion, die im Fall einer roten Karte einhergeht, sei rabiat, hält Studhalter fest. Ohne es auszudrücken, ist klar: Unverbesserliche werden mit einem zweijährigen Stadionverbot belegt.
Abo-Besitzer erhalten bald neue Karte
Unter dem Titel «Willkommen zurück im Stadion» werden die FCL-Verantwortlichen ab dem 5. Oktober eine Kampagne starten, um «Matchbesucher aufzuklären, welche Regeln vor, während und nach dem Match eingehalten werden müssen», sagt Studhalter.
Zudem werden alle Abo-Card-Besitzer vom FCL in den nächsten Wochen Post erhalten. Inhalt ist eine neue Abo Card und eine FCL-Schutzmaske. Studhalter bittet jetzt schon darum, die aktuelle Saisonkarte aufzubewahren. Hintergrund: «Die neue Saisonkarte weist dem Inhaber den neuen Platz unter Einhaltung des aktuellen Schutzkonzepts vor. Wenn es keine Einschränkungen mehr geben sollte, wird wieder die bisherige zum Einsatz kommen.»
«Aus ökonomischen und rechtlichen Gründen haben wir uns dagegen entschieden, das Stadion umzurüsten.»
Weil im Rautensystem mindestens ein Sitzplatz zwischen zwei Matchbesuchern in der Swissporarena leer bleibt, mussten Matchbesucher umplatziert werden. «Wir haben das mit grösstmöglicher Sorgfalt gemacht und Gruppen, die schon lange gemeinsam FCL-Spiele besuchen, zusammen auf neue Plätze verwiesen», versichert Studhalter.
SC Kriens wollte Stadion nicht umrüsten
Beim SC Kriens gilt auch nach Oktober die Obergrenze von 1'000 Zuschauern. «Unser Stadion hat ein Fassungsvermögen von 3'600 Personen, verteilt auf einen Viertel Sitz- und drei Viertel Stehplätze», erläutert SCK-Präsident Werner Baumgartner und erklärt: «Aus ökonomischen und rechtlichen Gründen haben wir uns dagegen entschieden, das Stadion umzurüsten.»
Für den Luzerner Vertreter in der Challenge League bleibt die finanzielle Situation weiterhin schwierig. «Wir hatten einen Durchschnitt von 1'500 Zuschauern, bei Spitzenspielen kamen gegen 3'000», so Baumgartner.
Weiterführende Informationen zum FCL-Schutzkonzept lesen Sie auf fcl.ch.