Lucerne Regatta: 700 Ruderinnen pilgern nach Luzern

Am Wochenende ist es so weit: die Lucerne Regatta findet statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, den Geschäftsführer freut's. Insbesondere, weil dieses Jahr in der 120-jährigen Geschichte des Events ein Novum stattfindet.

Redaktion

Isabelle Dahinden

Da sind sie wieder: Die strammen Schultern und stählernen Waden, die auf der Seebrücke anzutreffen sind und sich höchstwahrscheinlich in Richtung Rotsee bewegen. Zweifellos: Die Weltelite im Rudern gastiert wieder in Luzern.

An diesem Wochenende findet die Lucerne Regatta statt. Der Ruderweltcup bietet den Teams dieses Jahr die letzte Gelegenheit, Renntaktik, Form und Bootsbesetzungen vor den Weltmeisterschaften im September in Belgrad (Serbien) zu trainieren.

Vom 7. bis 9. Juli messen sich am Ruderweltcup am Rotsee Hunderte von Athletinnen. Dieses Jahr sind es knapp 700 Athleten aus 52 Nationen – ein neuer Melderekord, wie die Organisatoren mitteilten.

170 Helferinnen stehen im Einsatz

Die Vorbereitungen für das Ruderspektakel laufen auf Hochtouren. «Wir sind schon fast bereit», sagt Geschäftsführer Timon Wernas auf Anfrage. Zelte für die Teams und das Catering werden aufgestellt sowie die Tribünen, aber auch Festbänke werden angeschleppt. Alles in allem sind rund 170 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die insgesamt über 300 Tage Arbeit leisten.

Für Timon Wernas ist es die erste Lucerne Regatta, bei der er als Geschäftsführer die Fäden in der Hand hält. Dementsprechend stehe er ein wenig unter Strom. «Aber ich versuche immer wieder, einen Moment innezuhalten und die Atmosphäre zu geniessen. Die Vorfreude ist riesig – auch bei den Athletinnen und Athleten, die am Dienstagmorgen das erste Mal auf dem Rotsee trainiert haben.»

Ein Novum: Zum ersten Mal Para-Rennen

Zum ersten Mal in der 120-jährigen Geschichte der Lucerne Regatta werden dieses Jahr auch Para-Athletinnen auf dem Rotsee starten. Insgesamt werden zwei Para-Rennen ausgetragen.

Die Lucerne Regatta hat mit dem Weltverband World Rowing eine Absichtserklärung unterzeichnet, welche die Grundlagen für die Durchführung der finalen Olympia-Qualifikationsregatta im Mai 2024 in Luzern festlegt. 2024 sollen in Luzern also nicht nur die letzten Plätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vergeben werden, sondern auch diejenigen für die Paralympischen Spiele.

Die beiden Para-Rennen in diesem Jahr dienen als Test, um wichtige Erfahrungen fürs nächste Jahr zu sammeln. Schliesslich sind es dieses Jahr noch knapp 10 Para-Boote, 2024 dann über 60 Para-Boote. Das wird gemäss Wernas eine logistische Herausforderung. «Doch es ist mir ein sehr grosses Anliegen, dass wir auf dem Rotsee stufenweise Para-Rennen integrieren können.»

Bis zu 10'000 Zuschauerinnen erwartet

Ein Highlight in Wernas Augen ist es unter anderem, Jeannine Gmelin am Rotsee begrüssen zu dürfen. Gmelin ist als erfolgreichste Schweizer Ruderin in die Geschichte eingegangen und gab Ende Januar ihren Rücktritt vom Spitzensport bekannt. Sie wird im Ruderzentrum am Rotsee die Coffee Lounge – «rob’s hood» - zu Ehren ihres verstorbenen Coaches und Partners Robin Dowell betreiben.

Dem grossen Ruderspektakel steht soweit nichts mehr im Wege. Auch das Wetter spielt mit. Am Wochenende werden Temperaturen bis zu 32 Grad erwartet. Dementsprechend rechnet Timon Wernas mit vielen Zuschauerinnen. Über die drei Tage hinweg rechnet er mit bis zu 10'000 Zuschauern, welche die Lucerne Regatta anlocken wird.

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