Suche nach fähigen Aussenverteidigern eilt

Fünf FCL-Kandidaten, die zu Celestinis Spielanlage passen

Spielte schon in Lausanne und Lugano unter FCL-Trainer Fabio Celestini: Numa Lavanchy. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Baustelle bei den Aussenverteidigern hat FCL-Trainer Fabio Celestini signalisiert: Silvan Sidler und Marco Bürki genügen seinen Ansprüchen nicht. zentralplus nennt fünf mögliche Nachfolger, die Sportchef Remo Meyer bis zum Schliessen des Transferfenster am Montag holen kann.

Die Diskussion um die Position des Linksverteidigers hat beim FC Luzern fast schon Tradition. Jahrelang beackerte das Luzerner Eigengewächs Claudio Lustenberger die linke Aussenbahn. Während der Vereinsikone nie fehlender Einsatz vorgeworfen werden konnte, waren seine spielerischen Defizite doch offensichtlich.

Einzig die in Fankreisen als «Lustenberger-Haken» bekannte Körpertäuschung sorgte offensiv ab und zu für Überraschungen. Ansonsten wurde sein besonderer Laufstil oft mit dem Tragen von Skischuhen verglichen. Vor einem Jahr beendete «CL7» seine Karriere und amtet seitdem als Assistenzcoach unter Fabio Celestini (zentralplus berichtete).

Zhegrova-Sprüche im FCL-Training

Im Verlaufe seiner Karriere wehrte sich Lustenberger erfolgreich gegen eine Grosszahl an Konkurrenten, die ihm seine Position hinten links abjagen wollten. Der Neu-FCZler Fidan Aliti war einer, den es aber mangels Einsätzen nach Moldawien zog. Auch Yassin Mikari konnte sich nie nachhaltig gegen den Ur-Luzerner durchsetzen.

So war es der junge Silvan Sidler, der in der Saison 2017/2018 debütierte und daraufhin dem damaligen Captain erstmals die Position streitig machte. Dieser Konkurrenzkampf fehlt nun offensichtlich im Kader des FC Luzern, die Entwicklung von Eigengewächs hat stagniert. Der Schweizer U21-Internationale, der mittlerweile auch auf der rechten Seite spielt, ist in der Vorwärtsbewegung nicht mutig genug und defensiv zu fehleranfällig.

Deutlich zeigte sich die Problemzone hinten links bei den Gegentreffern 1 und 3 am letzten Sonntag gegen Basel (2:3). Vor beiden Toren vernaschte der wirblige Basler Edon Zhegrova FCL-Verteidiger Marco Bürki auf seiner linken Abwehrseite. Noch am Mittwochstraining musste sich Bürki einige Zhegrova-Sprüche anhören.

Auch offensiv fehlt es dem Bruder von Dortmund-Torhüter Roman Bürki bisher an Mut und Durchschlagskraft. Richtig Fuss gefasst hat der ehemalige YB-Junior seit seinem Wechsel aus Belgien in die Zentralschweiz noch nicht (zentralplus berichtete).

Das vom FCL gesuchte Spielerprofil

Es zeigt sich also: Es braucht noch weitere Verstärkung(en) und das Profil für den Celestini-Fussball ist klar: Der Spieler muss mutig im eins gegen eins und schnell sein, eine gute Spielauslösung haben und die Tiefe des Raumes suchen. Aussenverteidiger wie Dani Alves, Trent Alexander-Arnold und Marcelo haben die Position geprägt und dienen Sportchef Remo Meyer als Vorbilder. 

Aber die Zeit drängt! Das Transferfenster der Super League ist nur noch bis am Montag geöffnet. zentralplus zeigt dir, welche Aussenverteidiger für den FCL interessant sein könnten:

Numa Lavanchy, rechter Verteidiger: Der Luganesi ist ein Spieler, der perfekt ins Profil von Fabio Celestinis Fussball passt: frech, schnell und technisch versiert (zentralplus berichtete). Das Duo harmonierte auch während der gemeinsamen und erfolgreichen Zeit in Lausanne. Unter dem heutigen FCL-Trainer war Lavanchy in der Romandie gesetzt, nach seinem Wechsel zu GC holte Celestini seinen Schützling im Februar 2019 nach Lugano. Der 27-Jährige hat noch ein Jahr Vertrag mit Option auf Verlängerung, was die Frage aufwirft, wie hoch die Investition von Remo Meyer sein müsste, um den Romand aus dem Tessin loszueisen. Lavanchy hat in bislang 132 Super-League-Partien 7 Treffer und 17 Torvorlagen verbucht. 

Miiko Albornoz, linker Verteidiger: Der schwedisch-chilenische Doppelbürger ist seit diesem Sommer vertragslos und nach sechs Jahren bei Hannover 96 auf der Suche nach einem neuen Verein. Der FCL hat in den letzten Jahren vermehrt in Deutschland nach Verstärkungen gesucht. Gut möglich also, dass der 29-jährige Albornoz bei Meyer auf dem Zettel steht. Der Linksaussen ist ein gewandter Techniker mit viel Vorwärtsdrang und hat in 83 Spielen in der 1. Bundesliga 11 Skorerpunkte markiert. Gelingt Remo Meyer die Verpflichtung des ehemaligen chilenischen Nationalspielers, würde er damit gewiss ein Lächeln auf Fabio Celestinis Gesicht zaubern. 

Matthias Ostrzolek, linker Verteidiger: Auch seine Verpflichtung käme einem Coup gleich. Ostrzolek ist 30-jährig und hatte diesen Sommer ebenfalls keine Zukunft mehr bei Hannover 96. Mit seinen 196 Bundesligaspielen und 18 Skorerpunkten bringt er zudem die Erfahrung mit, die dem Team von Celestini gut tun würde. Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler gilt als ehrgeizig und engagiert, die Coronakrise hat den Transfermarkt wie für viele Profifussballer aber deutlich schrumpfen lassen. Eine Chance für Luzern?

Nias Hefti, linker Verteidiger: Eine finanziell realistischere Option wäre der ehemalige St.-Gallen-Junior Nias Hefti. Für den FC Thun absolvierte der 21-Jährige in der letzten Super-League-Saison 29 Spiele und steuerte fünf Skorerpunkte bei. Dabei interpretiert Hefti seine Rolle auf der linken Abwehrseite sehr offensiv und sucht oft und gerne das eins gegen eins. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus, Thun besitzt die Option zur Verlängerung. Der ehemalige U21-Nationalspieler ist übrigens der jüngere Bruder von YB-Rechtsverteidiger Silvan Hefti (22).

Andreas Wittwer, linker Verteidiger: Der aus dem Nachwuchs von YB und dem FC Thun stammende Wittwer wäre auf dieser Liste wohl die Option «Notnagel». Der 30-Jährige hat in seiner Karriere 257 Super-League-Partien absolviert und könnte mit seiner Erfahrung der Mannschaft helfen. Der sportliche Mehrwert ist aber fraglich: Wittwer musste diesen Sommer den Challenge-Ligisten GC verlassen und ist deshalb vertragslos zu haben. 

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