Karriere-Countdown bei Claudio Lustenberger läuft

Abschied von einer treuen FCL-Seele

Nach 13 Saisons mit dem FCL in der Super League fängt für den früheren Captain Claudio Lustenberger schon bald ein neues Leben an.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Mit den Älteren, David Zibung (35) und Christian Schwegler (34), hat der FC Luzern den Vertrag verlängert. Bei Claudio Lustenberger (32) stehen die Zeichen hingegen auf Abschied. Verhandlungen laufen, dass der frühere FCL-Captain seinem langjährigen Arbeitgeber in einer anderen Funktion weiterhin zur Verfügung stehen wird.

Noch drei FCL-Spiele bis zum Saisonende: Am Mittwoch in Basel (20 Uhr), am übernächsten Mittwoch das letzte Heimspiel gegen den FC Zürich und am Samstag darauf der finale Akt in Bern. 

Für Claudio Lustenberger, der sich in dieser Saison mit einer langwierigen Schambeinentzündung herumplagte, ist es aller Voraussicht nach der Countdown bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn als Fussballer. Der Aussenverteidiger kann kaum damit rechnen, dass zu den 26 Spielminuten, die er in der laufenden Meisterschaft absolviert hat (beim 1:3 am 10. April gegen YB), noch viele weitere dazukommen werden.

Zu viel steht für den FC Luzern auf dem Spiel: Thomas Häberlis Mannschaft kommt noch für das europäische Geschäft in Frage, und, falls es mit dem Teufel zu- und hergeht, selbst mit sieben Punkten Vorsprung auf Neuchâtel Xamax noch für den Barrage-Platz 9.

Eine seltene Klubtreue

Für Sentimentalitäten bleibt da wenig Spielraum. Im schönsten Fall wird Claudio Lustenberger beim nächsten und gleichzeitig letzten FCL-Heimspiel gegen den FC Zürich mit einem Blumenstrauss und Standing Ovations geehrt für seine 13 Saisons und gut 400 Pflichtspiele für den FC Luzern. Eine solche Klubtreue ist im modernen Fussball so selten wie eine Super-League-Saison ohne Fanrandale.

Claudio Lustenberger hat nach dem Aufstieg der Luzerner in die höchste Spielklasse 2005/06 von Kriens auf die Allmend gewechselt. Der Linksfuss mit dem unbändigen Vorwärtsdrang schoss bis heute 9 Tore und lieferte den letzten Pass zu 31 weiteren FCL-Treffern. In Luzern haben sie dem Mann mit der Rückennummer 7, der bis vor dieser Meisterschaft sechs Jahre Captain der Luzerner war, den süffisanten Spitznamen «CL7» verpasst – in Anlehnung an den grossen Cristiano Ronaldo (CR7).

Sidler lief ihm den Rang ab

In der laufenden Saison, der schwierigsten überhaupt in der Karriere Lustenbergers, hat ihm der 20-jährige Silvan Sidler den Rang auf der linken Abwehrseite abgelaufen. Dem Schweizer U21-Internationalen gehört zweifelsohne die Zukunft, auch wenn seine Fehlerquote bei Auftritten im FCL-Dress noch relativ hoch angesiedelt ist. Trotzdem ist es nachvollziehbar, dass aus Sicht des Vereins kein Bedarf besteht, den per Saisonende auslaufenden Vertrag mit Lustenberger zu verlängern.

Bei diesem steht eine Fortsetzung der Karriere bei einem anderen Verein nicht im Fokus. Zum einen ist der Markt an Interessenten wohl überschaubar, zum andern hat sein Körper den 13 Profijahren Tribut gezollt. Zudem ist Lustenberger einer, der weit über die Begrenzung eines Fussballplatzes hinaus denken kann. Er ist nicht darauf angewiesen, seine Karriere im bezahlten Fussball so lange wie möglich auszureizen.

Lustenberger macht Trainerausbildung

Beim FC Luzern haben sie grosses Interesse daran, Identifikationsfiguren mit grossen Verdiensten um den Verein nach deren Karrierenende weiterzubeschäftigen. Bis dato sind sie im Verein nicht breit gestreut, nach eigener Aufzählung und der Entlassung von U21-Trainer Ivan Dal Santo sind es gerade mal deren vier: Sportchef Remo Meyer, Talentmanager Michel Renggli, FCL-Botschafter Kudi Müller und Gabriel Wüthrich, Goalie-Verantwortlicher im Nachwuchs. Die aktuelle Führung scheint aber gewillt, die Fehler in der Vergangenheit nicht zu wiederholen (zentralplus berichtete).

Deshalb sind Verhandlungen mit Lustenberger im Gange, um ein Jobprofil nach dem Karrierenende genauer zu definieren. Auf Seiten des FCL wollte man dazu keine Auskunft geben.

Lustenberger hat bereits Vorkehrungen für seine berufliche Zukunft nach der Karriere getroffen. Er nahm die Trainerausbildung in Angriff und absolviert entsprechende Lehrgänge. Von seiner Erfahrung als Spieler werden sie im FCL auf verschiedenen Ebenen profitieren können.

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