Margiotta wohl wieder nicht im Aufgebot

Die Gefahr der vielen Nebenschauplätze beim FCL

Er baut die Mannschaft um und muss dabei Erfolg auf dem Platz haben: FCL-Trainer Fabio Celestini. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Beim FC Luzern ist der Umbruch in vollem Gang. Fünf Spieler haben den mit einer Niederlage in die Meisterschaft gestarteten Klub verlassen, drei neue sind gekommen. Können sich die Luzerner da noch auf den Fussball konzentrieren? Schliesslich geht nichts über einen guten Saisonstart.

Der FC Luzern verändert sein Gesicht auf dem Rasen. Er hat sich dem kultivierten Fussball verschrieben. Fussball spielen und nicht mehr länger arbeiten. Dafür steht Trainer Fabio Celestini mit seiner Spielphilosophie, darum sind Edeltechniker Louis Schaub, Angreifer Yvan Alounga und Offensivspieler Samuel Alabi gekommen.

Und jetzt trifft aus Spanien auch noch die Kunde ein, dass der FCL hinter dem 23-jährigen Spanier Alex Carbonell vom FC Valencia her sei. Angeblich ablösefrei, so ist aber auch er ein zentraler Mittelfeldspieler. «Wir brauchen mindestens noch einen Offensivspieler und einen linken Aussenverteidiger», sagt Luzerns Trainer Fabio Celestini.

Würde aber ein zusätzlicher Stürmer nicht mehr Sinn machen als noch ein Akteur fürs ohnehin schon gut ausstaffierte FCL-Mittelfeld?

Celestini gibt Tarif durch

Den Klub verlassen haben bereits die Stürmer Blessing Eleke (zu Beerschot), Darian Males (Inter Mailand) und Shkelqim Demhasaj (GC) sowie die Mittelfeldspieler Idriz Voca (Ankaragücü) und David Mistrafovic (Kriens). Zudem spielt Otar Kakabadze in den Zukunftsplänen der sportlichen FCL-Führung keine Rolle mehr (zentralplus berichtete).

«Im Moment ist Francesco Margiotta raus aus dem Team.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Vielleicht gehört aber auch bald Francesco Margiotta zu den Abgängen (zentralplus berichtete). Dem Mittelstürmer schwirrt ein Transfer zum Premier-League-Verein Burnley durch den Kopf. Darum fehlte die offensive Lebensversicherung der Luzerner beim Saisonauftakt in Lugano (1:2) und es sieht danach aus, als ob das auch im ersten FCL-Heimspiel 2020/2021 am Sonntag gegen Aufsteiger Lausanne (16 Uhr, SRF 2) der Fall sein wird.

«Im Moment ist Francesco Margiotta raus aus dem Team. Ich akzeptiere nur Spieler im Aufgebot, die mit 200 Prozent bei uns und unserer Aufgabe sind», gibt Fabio Celestini den Tarif durch.

Von Margiotta enttäuscht

Seine Haltung begründet er damit, dass er keine negative Energie in der Mannschaft zulassen wolle. Und dann gibt Celestini offen zu, dass ihn Margiottas Verhalten persönlich enttäusche. «Ich kenne Francesco Margiotta schon von meiner Zeit in Lausanne, er ist ein bisschen wie ein Sohn für mich.»

«Die Spieler sind mit Lust, Spass und Leidenschaft bei der täglichen Arbeit.»

Das verzögerte Kommen und Gehen in der Mannschaft, das Wechsel-Theater um Margiotta und die Ankündigung, dass die FCL-Aktionäre am Mittwoch den Weg in die Zukunft bekannt geben wollen: Gefährden die vielen Nebenschauplätze nicht den Fokus, die Konzentration seiner Spieler auf das Wesentliche?

«Nein», entgegnet Celestini dezidiert. «Die Spieler sind mit Lust, Spass und Leidenschaft bei der täglichen Arbeit. Ich akzeptiere niemals vorgeschobene Entschuldigungen.»

Umbau des FCL erhöht Erfolgsdruck

Fehlen bloss noch die ersten Punkte. Celestini weiss um die Wichtigkeit eines guten Saisonstartes für seine Mannschaft und sagt: «Ein Sieg zu Beginn der Meisterschaft ist gut fürs Selbstvertrauen. Aber wir stehen nicht vor einem Sprint, sondern vor einem Marathon.»

Damit liegt er gewiss nicht falsch. Aber die Begeisterung für seine Trainer-Arbeit in Luzern hat Celestini Anfang dieses Jahres mit vier Siegen in Serie gelegt. Und der Erfolgsdruck mindert sich nicht, wenn ein Cheftrainer die Mannschaft nach seinen Vorstellungen von Fussball umbauen darf.

Nach Lausanne, das laut Celestini «voller Vertrauen und positiver Energie ist», warten auf den FCL der Reihe nach Basel auswärts, St. Gallen zuhause und Titelverteidiger und Cupsieger YB auswärts.

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