Betrieb nur noch bis Ende 2024

Boulderhalle im Zuger Freiruum sucht neuen Standort

Die «Boulderarea» soll ein neues Zuhause finden. (Bild: zvg)

Seit viereinhalb Jahren verfügt die Stadt Zug über eine Boulderhalle. Der Kletterspass nimmt jedoch in knapp einem Jahr ein Ende. Jedenfalls, wenn bis dann keine Ersatzhalle gefunden ist. Der Hallenbetreiber zeigt sich trotz zeitlichem Druck zuversichtlich.

Der Freiruum, der 2019 in Zug eröffnet wurde, hat der Stadt und seiner Bevölkerung einen grossen Gefallen getan. Mit ihm entstand ein angenehmer Ort, um zu essen, käfelen und arbeiten. Aber auch ein Ort, der es Eltern erlaubt, ein paar Stunden zu entspannen, während ihre Kinder auf den Trampolinen rumhüpfen und durchs Tunnellabyrinth krabbeln. Zur Begeisterung vieler Sportsfreunde wurde daneben auch eine Boulderhalle eröffnet.

Bloss: Der Freiruum wird sich verändern. Die unterschiedlichen Bauherrschaften hegen Pläne, das Areal zu entwickeln. Zwar soll ein Teil des Freiruums, insbesondere die Markthalle, bestehen bleiben (zentralplus berichtete). Doch ist heute schon klar, dass für die Boulderhalle künftig kein Platz mehr ist. Was bedeutet das für die hiesige Boulderszene?

Bis 2025 kann im Freiruum geklettert werden

Paul Sennrich, der Besitzer der «Boulderarea» in Zug, sagt auf Anfrage: «Wie der Gastroteil des Freiruums konnte auch die Boulderarea einen sehr positiven Tenor in der Bevölkerung auslösen. Viele Menschen finden es toll, dass es uns gibt, zumal es sich um die einzige öffentliche Klettermöglichkeit im Kanton Zug handelt.» Die Besucherinnen seien denn auch überzeugt, dass es in der nahen Region weiterhin unbedingt eine Boulderhalle brauche.

«Wir wissen mit Sicherheit, dass wir bis Ende 2024 in den Räumlichkeiten bleiben können. Diese Zusage haben wir. Unsere Kundschaft muss demnach keine Angst vor einer unverhofften Schliessung haben», so Sennrich.

Aber: «Ebenfalls ist klar, dass der Sportteil, oder zumindest ein grosser Teil davon, im Jahr 2025 zurückgebaut werden soll.» Für die Hallenbetreiber gebe es demnach zwei Varianten: «Variante A: Wir blicken zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück und betrachten das Projekt als abgeschlossen. Aus die Maus.» Sennrich weiter: «Diese Variante wollen wir nicht bestreiten. Stattdessen haben wir Variante B gewählt. Wir möchten die Boulderarea 2.0 an einem neuen Standort weiterlaufen lassen.»

Betreiber suchen Räume in Baar, Cham, Steinhausen oder Zug

Zwar habe Corona den Start der Halle im Jahr 2020 jäh ausgebremst und die Aufbauphase massgeblich erschwert. «Mittlerweile haben sich sowohl der Bouldersport als auch unsere Anlage jedoch etabliert. Wir haben tolle Frequenzen und sind überzeugt, dass es in der Stadt oder der Region eine Boulderanlage braucht.»

Die Frage ist nur, wo. «Am liebsten wären uns zentrale Räume in Baar, Steinhausen, Cham oder Zug, welche sowohl mit dem Langsamverkehr, öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Auto gut erreichbar sind.» Auch erhofft sich Sennrich, die künftige Halle etwas vergrössern zu können. «Wir planen keine doppelt so grosse Halle wie bisher, denn wir sind uns sehr wohl bewusst, dass saisonale Schwankungen bei den Besucherzahlen normal sind.» Man strebe vielmehr eine gesunde Vergrösserung an.

Ziel wäre nahtloser Übergang

Sennrich erhofft sich, in den nächsten vier bis fünf Monaten geeignete Räume zu finden und bis im Sommer entsprechende Verträge unterschreiben zu können. «Gemäss Wunschfahrplan möchten wir Anfang Oktober mit dem Ausbau, also dem Erstellen von Boulderwänden, Matten und einem Empfangsbereich beginnen.» Dadurch würde ab Anfang Januar 2025 ein nahtloser Übergang in eine neue Halle möglich.

Sennrich ist zuversichtlich, dass das Unterfangen klappen wird. «Wir haben festgestellt, dass die Fluktuation bei Gewerberäumlichkeiten gut ist. Ausserdem ist es mir bereits vor 4,5 Jahren gelungen, Räume in Zug zu finden. Dasselbe vor zehn Jahren in Graubünden», erklärt Sennrich, dem auch das Kletterzentrum «Ap 'n Daun» in Chur gehört. «Dennoch bin ich mir bewusst, dass noch viel Arbeit auf mich zukommt in den nächsten Monaten. Ich werde mir wohl noch viele Gebäude ansehen, bis sich etwas Geeignetes findet.»

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Paul Sennrich
  • Website Freiruum
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