Stadträtin kontert Vorwürfe

Salle Modulable: Stämmer will mit Verbänden reden

Ursula Stämmer und Hubert Achermann vor dem Modell der Salle Modulable.

(Bild: lwo)

Der Widerstand gegen eine Salle Modulable auf dem Inseli wächst – kürzlich hat sich der einflussreiche Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee vehement gegen den Theaterneubau auf dem Inseli gestemmt. Nun nimmt Stadträtin Ursula Stämmer Stellung: Das Inseli werde sich zwar verändern, aber die Chancen überwiegen.

Am Montag hat sich der einflussreiche Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV) in die erhitzte Diskussion um die Salle Modulable auf dem Inseli eingeschaltet (zentralplus berichtete). Und er machte es kurz: Ein Theaterneubau beim Inseli kommt für den Verband nicht infrage. «Der LSVV wird sich mit allen Mitteln für die Erhaltung des Inseliparks und die Wiederherstellung des Inselis einsetzen», teilte Präsident Urs Steiger mit. Das heisst: Der Verband würde allenfalls auch den Rechtsweg beschreiten. Der LSVV bevorzugt nach wie vor die unterlegenen Standorte Theaterplatz oder Schotterplatz Alpenquai.

Stadträtin und Bildungsdirektorin Ursula Stämmer entgegnet: «Es geht beim Standortentscheid nicht um eine Auswahl von möglichen Standorten, sondern um eine Güterabwägung: Erhalt des Inselis in der heutigen Form und Funktion – versus Neues Theater Luzern/Salle Modulable mit Inseli in neuer Gestaltung.» Das Inseli sei der einzige Standort, welcher der Stadt Luzern gehört, kurzfristig verfügbar sei und den Schenkungsbedingungen entspreche, so Stämmer.

 

Urs Steiger vom LSVV ist vom Inseli-Standort für den Theaterneubau alles andere als begeistert.

Urs Steiger vom LSVV ist vom Inseli-Standort für den Theaterneubau alles andere als begeistert.

(Bild: zVg)

Stämmer: Dialog ist eröffnet

Urs Steiger vom LSVV kritisiert auch den mangelnden Dialog über den Standort. «Es kann nicht sein, dass man in einem geschlossenen Verfahren ohne Diskussion Stadtentwicklung betreibt – das ist der Stein des Anstosses», sagte er gegenüber zentralplus. Es sei für den LSVV nicht nachvollziehbar, dass ein offener Dialog, auch mit den Schutzverbänden, nun erst nach den definitiven Entscheiden erfolgen soll.

Dazu Ursula Stämmer: «Diese Güterabwägung ist mit dem angelaufenen Dialog in Politik und Zivilgesellschaft gestartet worden und soll Befürwortern und Gegnern im Hinblick auf den Standortentscheid im Herbst 2016 genügend Zeit geben, das Für und Wider zu diesem Projekt darzulegen. Dieser Dialog ermöglicht den Entscheidungsträgern – Parlament und Stimmberechtigten – eine umfassende Meinungsbildung.»

Dabei sollen auch die Stimmen des Landschaftsschutzes mitangehört werden. Stämmer: «Die Projektführung von Kanton und Stadt Luzern wird mit dem LSVV, wie auch mit anderen Verbänden und Gruppierungen, die sich zum Projekt äussern, das Gespräch aufnehmen.»

 

Die Salle Modulable bei Nacht auf dem Inseli.

Die Salle Modulable bei Nacht auf dem Inseli.

(Bild: Visualisierung PD)

Das Inseli wird sich verändern

Der Charakter des Inselis werde sich zweifellos verändern, gibt Ursula Stämmer zu, auch wenn sich die Grünfläche nur unwesentlich verkleinere. Stämmer will aber aufzeigen, welche «Chancen und Möglichkeiten Stadt und Kanton Luzern mit der Umgestaltung des Inselis erhalten» und wie sich das auf die Standortqualität der Stadt auswirken werde.

«Das Projekt mit der grossen und kleinen Bühne, den vier Studios, dem vielseitig nutzbaren Foyer und dem Aussenbereich lässt das Inseli zu einem neuen kulturellen Treffpunkt für Bevölkerung und Gäste werden», so Stämmer. Der Park werde zu einer «kulturellen Brücke», wie es Hubert Achermann, Präsident der Stiftung Salle Modulable, formuliert habe.

Zeit wird knapp

Bekanntlich bleibt für das Projekt Salle Modulable nicht mehr viel Zeit, jede Verzögerung gefährdet die verbliebenen 80 Millionen Franken aus dem Erbe von Engelhorn. Spätestens bis Ende 2018 müssen alle politischen Hindernisse aus dem Weg geräumt und die Finanzierung gesichert sein, sonst fliesst kein Geld aus dem Nachlass nach Luzern.

Der weitere politische Fahrplan für das Projekt «Neues Luzerner Theater/Salle Modulable» ist sportlich: Der Regierungsrat entscheidet am 17. Juni über den Projektierungskredit, der Stadtrat am 13. Juli über Projektierungskredit und Baurechtsvertrag. Die Parlamente folgen am 19. September (Kanton) und 29. September (Stadt). Die erste Volksabstimmung folgt in der Stadt Luzern am 27. November. Entscheide zu Baukredit und Anpassung der städtischen Bau- und Zonenordnung folgen 2018.

Lesen Sie zum Thema:

Landschaftsschutzverband gegen Standort Inseli: «Wir wehren uns mit allen Mitteln»

Alle unsere bisherigen Beiträge zur Salle Modulable finden Sie in unserem Dossier.

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