Umnutzung Badestrand und Camping

So wird das neue Zuger Brüggli aussehen

Das Siegerprojekt «PAUSA» hat vor allem mit der Kombination von Alt und Neu überzeugt. (Bild: Stadt Zug)

Die Korporation Zug und die Stadt Zug haben das Siegerprojekt für die Umnutzung des Zuger Brüggli bekannt gegeben. Camping, Gastronomie und Naturschutz – das wird es alles im neuen Brüggli geben.

Seit bekannt wurde, dass das Zuger Brüggli umgenutzt wird, häuften sich die Meldungen zu Plänen, Ideen und Terminen für das neue Projekt. Denn als der Mietvertrag des TCS Campings von der Korporation Zug gekündigt wurde, stellten sich viele Fragen. Wird es noch einen Camping geben? Kommt eine moderne, karge Badestelle da hin, wo das gemütliche und unspektakuläre Brüggli bisher war?

Für viele dieser Befürchtungen gibt es jetzt Entwarnung oder zumindest mehr Klarheit. Denn die Korporation Zug und die Stadt Zug haben das Siegerprojekt bekannt gegeben. Mit dem Projekt «PAUSA» konnte das Zürcher Planungsteam überzeugen. Und eine Überraschung hält das Konzept bereit: Es darf weiterhin gecampt werden.

Breit abgestütztes Projekt

Bei der Vergabe des Projektauftrags war den zwei Grundbesitzerinnen besonders wichtig, dass die Anliegen der Einwohner berücksichtigt werden. Deshalb hatten Stadt und Korporation 2021 eine Umfrage bei rund 2’000 Personen durchgeführt und deren Bedürfnisse abgeholt (zentralplus berichtete). Dabei drückte vor allem der Wunsch durch, dass das Brüggli möglichst in bisheriger Form erhalten bleiben soll. Es soll ein Freizeitbereich für die lokale Bevölkerung bleiben, mit einem modernen Gastronomieangebot und Badeinfrastruktur.

Das Erholungsgebiet Brüggli am Zugersee soll attraktiver gestaltet werden. (Bild: Beat Holdener)

Auch der Campingplatz lag einigen Personen am Herzen. Ein Fünftel der Befragten äusserten sich von sich aus zum Thema Camping. Sie erwähnten besonders die Campingatmosphäre, die Infrastruktur und die Sicherheit, durch die Anwesenheit von Camperinnen, als positiv. Sie wurden erhört, denn das Siegesprojekt sieht auch weiterhin eine Nutzung für Camping vor.

Eine Verbindung von Alt und Neu

Das Gewinnerprojekt Pausa hat neben dem Camping viele weitere Anliegen aus der Umfrage aufgenommen. Die Stadt und Korporative Zug betonen besonders die Verbindung von Alt und Neu, die das Zürcher Planungsteam in den Vordergrund stelle. «Das neue Konzept für die Gestaltung des Naherholungsraums Brüggli überzeugt durch eine gekonnte Verbindung von Altem und Neuem sowie einem guten Zusammenspiel von Ökologie und aktiver Nutzung», heisst es in der Mitteilung.

Das heisst auch, dass es ein Nebeneinander verschiedener Nutzungen geben soll. Sportliche Aktivitäten wie Surfen, Kiten oder Stand-up-Paddeln sollen genauso ihren Platz bekommen wie Spazieren, Ausruhen oder Baden. «Das ausgewählte Konzept ordnet diese unterschiedlichen aktiven und ruheorientierten Nutzungen in sinnvoller Weise auf dem Areal an, so dass Konflikte weitgehend umgangen werden», heisst es weiter.

Zwei neue Gebäude im Brüggli

Das Konzept ist so angelegt, dass das Brüggli in einen westlichen und einen östlichen Bereich geteilt wird. Im westlichen Bereich sind die Wassersportarten, eine Sportinfrastruktur, ein Bereich fürs Zelten, ein Beachvolleyballfeld und kulturelle Veranstaltungen angesiedelt. Im östlichen Bereich liegen der Badestrand, Grillstellen und eine Gastro-Infrastruktur mit einer Buvette.

Im Brüggli wird man auch in Zukunft zelten können. (Bild: Andreas Busslinger)

So sollen aktivere und ruhigere Aktivitäten örtlich voneinander getrennt werden. Das wird auch durch die zwei Bauten hervorgehoben, welche die sportliche und gastronomische Infrastruktur sicherstellen. Zwei energieeffiziente Holzbauten bieten zum einen Umkleidekabinen und Duschen für Badegäste und Sportlerinnen. Zum anderen steht eine Kücheninfrastruktur mit Terrasse für eine Buvette bereit. So sollen sich duschende Stand-up-Paddler oder Zeltgäste nicht mit den Badegästen, die sich eine Bratwurst holen wollen, in die Quere kommen.

Auch die Natur soll ihren Platz bekommen

Eine grosse Rolle spielt im neuen Brüggli auch die Natur. Die beiden Holzbauten sind mit einer Seitenbegrünung und Solarzellen auf dem Dach ausgerüstet. Hinzu kommen Bienenhotels und Vogelnistplätze. Eine Hecke grenzt das Brüggli vom Veloweg und den Gleisen ab.

Besonders willkommen werden wohl die Bäume sein, die im Sommer Schatten spenden sollen. Hinzu kommt ein Biotopwald, der den heimischen Tieren ihren Lebensraum belassen soll. Grösstenteils unverändert bleibt die Installation des Künstlers Tadashi Kawamata (zentralplus berichtete). Die Holzstege und Sitzgelegenheiten bleiben erhalten. Einzelne Teile werden allerdings etwas verschoben werden müssen.

Dafür wird es weniger Parkplätze geben. Die bestehenden Parkplätze werden aufgehoben. Als Ersatz wird es ein kleineres Parkfeld an der Chamerstrasse geben. Damit soll das Brüggli künftig zusätzlich für Velofahrer und Fussgängerinnen ausgerichtet sein.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Stadt Zug und Korporative Zug
  • Schlussbericht Brüggli
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kalua
    Kalua, 24.08.2022, 14:16 Uhr

    Dafür wird es weniger Parkplätze geben. Die bestehenden Parkplätze werden aufgehoben.
    Und keiner denkt an ältere Leute oder leicht Behinderte, die auf nahe Parkplätze angewiesen sind. Es gibt viele Gründe z. B. COPD, Krebskranke usw. Diese haben eventuell keinen Ausweis aber sie sind auch behindert und möchte das angebot auch nützen.

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