Endlich konkret: So sieht die Inseli-Zwischennutzung aus
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Der ehemalige Car-Parkplatz auf dem Inseli erhält noch diesen Sommer ein neues Gesicht. Die Form der Zwischennutzung ist jetzt konkret.
Bald ist die lange Geschichte des Car-Parkplatzes auf dem Luzerner Inseli um ein Kapitel reicher. Im Juli dieses Jahres soll die Zwischennutzung eröffnet werden. Und nun sind auch die Pläne konkret, wie diese Zwischennutzung für die nächsten Jahre aussehen wird.
Bei der Stadt liegt nämlich ein Baugesuch auf, das die konkreten Pläne für die Zwischennutzung aufzeigt. Bisher war noch unklar, in welcher Form die Fläche neu genutzt wird. Die Stadt hat einen Prozess angestossen, bei dem die Idee für die neue Nutzung des Inselis aus der Bevölkerung kommen sollte. Die Luzernerinnen konnten schliesslich zwischen drei verschiedenen Ideen entscheiden.
Es gibt eine Buvette, eine Bühne und einen Spielplatz
Da zwei dieser Vorschläge am Schluss exakt gleich viele Punkte holten, entschied die Stadt, beide Projekte zum Sieger zu küren (zentralplus berichtete). Die letztliche Zwischennutzung sollte also eine Fusion beider Ideen werden – und jetzt ist klar, wie diese Fusion aussehen wird.
Das neue Inseli wird in drei, etwa gleich grosse, Teile aufgeteilt. Der nördliche Teil, der am nächsten beim KKL ist, wird zur Veranstaltungsfläche. Auf dem mittleren Teil gibt es eine neue Buvette. Und der südliche Teil, der am nächsten zur Schiffswerft liegt, wird in eine Spielfläche umgewandelt. Die Zwischennutzung erhält den klangvollen Namen «Universum», der auf die Vielfalt dieses neuen öffentlichen Raums hinweisen soll.
Die Veranstaltungsfläche
Hier werden eine kleine Bühne sowie mobile Sitzgelegenheiten gebaut. Die Fläche soll primär mit «lärmarmen Veranstaltungen» bespielt werden, heisst es im Projektbeschrieb.
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Geplant sind eine Reihe verschiedenster Veranstaltungen, beispielsweise Yoga-Workshops, Spieleabende, Open-Stage-Formate, Poetry-Slam-Abende oder Lesungen. Auch die Universität Luzern soll die Fläche nutzen können. Die Uni entwarf eines der beiden siegreichen Konzepte für die Zwischennutzung. Geplant ist, dass auf der Veranstaltungsfläche Seminare, Podien oder TED-Talks stattfinden.
Zudem soll die Fläche für einzelne grössere Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Dies können Streetfoodfestivals sein oder auch Aufführungen im Rahmen des «Lucerne Festivals» oder des neuen Festivals «Luzern Live».
Die Fläche für die Buvette
Wovon hat das Inseli schon zwei und erhält nun noch eine dritte? Genau, eine Buvette. Im mittleren Teil des «Universums» gibt es schon diesen Sommer eine neue Buvette. Sie unterscheidet sich vor allem bezüglich Form und Öffnungszeiten von den beiden bestehenden Angeboten. Die Buvette kommt nämlich in der Form eines umgebauten, zwölf Meter langen Linienbusses daher. Dieser ist von April bis September im Einsatz.
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Während der Wintermonate gibt es hier eine kleinere Buvette, die in einem mobilen Bau eingerichtet wird. Dieser hat eine Fläche von rund 100 Quadratmetern und eine eingebaute Theke. Die Winterbuvette wird zu ausgewählten Zeitpunkten offen haben, zum Beispiel während des Lilu. Besteht auch im Winter eine grosse Nachfrage, werden die Öffnungszeiten ausgedehnt. Die Sommerbuvette wird bei schönem Wetter täglich von 11.30 bis 24 Uhr geöffnet haben. Wer die Buvette betreibt, geht aus dem Baugesuch nicht hervor.
Das Sortiment der Buvette beschränkt sich auf das Übliche. Nebst Softgetränken, Wein und Bier werden hier auch einfache Speisen wie Suppen oder Eintöpfe über die Theke gereicht. Zudem könnte es einen weiteren Stand geben, wo im Sommer Glacen und im Winter heisse Marroni verkauft werden.
Dieser Gastronomiebereich bietet im Sommer rund 130 Sitzplätze, im Winter 30. Zum Inseliquai hin gibt es im Sommer einen Loungebereich, der Platz für rund 50 Personen bieten wird.
Die Spielfläche
Während die Erwachsenen im Gastrobereich ein kühles Bier schlürfen, kommen die Kinder auf der Fläche nebenan auf ihre Kosten. Hier wird es Ping-Pong-Tische geben, einen «Töggelichaschte», eine Slackline, Basketballkörbe sowie simple Fitnessgeräte, wie es sie bereits an anderen Orten in der Stadt gibt.
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Etwa auf der Höhe der bestehenden WC-Anlage gibt es künftig eine Kinderbaustelle. Ein Sprühregen oder ein ähnliches Wasserspiel soll im Sommer für Abkühlung sorgen. Der untere Teil der Spielfläche bleibt bewusst frei für temporäre Nutzungen, zum Beispiel für einen Pumptrack, einen Kletterturm oder Installationen für Urban Gardening.
Projekt ist auf zusätzliche Gelder angewiesen
Die Baukosten für das «Universum» liegen bei 150'000 Franken. Das ist deutlich mehr als die 80'000 Franken, welche die Stadt für die Zwischennutzung zur Verfügung stellt. Wer die Mehrkosten tragen wird, war im Februar noch unklar. Der zuständige Projektleiter beim Verein Zwischennutzung Inseli, Silvan Setz, hoffte auf Stiftungen oder Sponsorings von Unternehmen. Für eine aktuelle Stellungnahme stand er am Osterwochenende nicht zur Verfügung.
Mit dem Projektbeschrieb wird auch klar, dass das neue Inseli nicht zur grünen Oase wird. Zwar werden auf der ganzen Fläche mehrere Pflanzensäcke und bepflanzte Paletten stehen, welche die Asphaltmonotonie auf dem Parkplatz etwas auflockern sollen. Zudem sind mehrere grosse Sonnensegel als Schattenspender angedacht. Dennoch bleibt Asphalt das dominierende Element auf der Fläche. Das liegt daran, dass der ehemalige Car-Parkplatz während der nächsten Jahre im Herbst weiterhin von der Määs genutzt wird – und diese ist auf einen festen Untergrund angewiesen.
Langfristig soll aber auch dieser Teil des Inselis begrünt werden, was zur Folge hätte, dass sich die Määs einen neuen Standort suchen muss. Ob es je so weit kommt, ist jedoch unklar, denn eine Initiative fordert den langfristigen Erhalt der Määs auf dem Inseli (zentralplus berichtete).
Das ist die ferne Zukunft. In naher Zukunft hingegen wird das neue Inseli bereits am 1. Juli dieses Jahres eröffnet.
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