Anzahl Flüchtlinge steigt stark an

Kanton Luzern reaktiviert Asylnotunterkunft

Die Zivilschutzanlage Dagmersellen wird wieder geöffnet. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Seit dem Spätsommer kommen wieder mehr Asylbewerber in den Kanton Luzern. Gleichzeitig sind die Unterkünfte immer noch sehr stark ausgelastet. Darum nimmt der Kanton nun die Zivilschutzanlage Dagmersellen wieder in Betrieb.

Die Platzreserven für Asylbewerber im Kanton Luzern sind gemäss einer Mitteilung der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesenderzeit fast vollständig belegt. In den 15 Asylzentren sowie den 937 Kantonswohnungen würden aktuell noch rund 200 freie Plätze zur Verfügung stehen. Gleichzeitig würden dem Kanton Luzern monatlich rund 150 Asylbewerber neu zugewiesen.

Darum reaktiviert der Kanton Luzern nun eine Notunterkunft, wie er mitteilt. In der Zivilschutzanlage Dagmersellen werden ab kommendem Montag 80 Unterbringungsplätze zur Verfügung stehen, wie es im Schreiben des Kantons heisst. In der Unterkunft würden vor allem «allein reisende Männer» untergebracht.

Regierungsrätin: «Nicht erfreulich»

«Dass der Kanton Luzern erneut eine Notunterkunft in einer Zivilschutzanlage in Betrieb nehmen muss, ist nicht erfreulich. Aufgrund der aktuellen Situation ist dies aber unumgänglich», lässt sich Michaela Tschuor, Gesundheits- und Sozialdirektorin des Kantons Luzern, zitieren.

Die Zivilschutzanlage wurde bereits von November 2022 bis Ende Mai 2023 als Asylunterkunft genutzt. Peter Kunz, Gemeinderat von Dagmersellen, sagt dazu: «Der Betrieb verlief reibungslos. Deshalb haben wir entschieden, den Kanton Luzern bei der Unterbringung von Asyl- und Schutzsuchenden erneut zu unterstützen.»

30'000 reguläre Asylgesuche in der Schweiz

Der Kanton schreibt weiter, die Herausforderungen im Asyl- und Flüchtlingswesen würden trotz Aufhebung der Notlage per 31. August 2023 gross bleiben. 6450 Flüchtlinge befänden sich derzeit in der Zuständigkeit des Kantons Luzern. Davon würden rund 3900 Personen aus dem ordentlichen Asyl- und Flüchtlingsbereich stammen und 2550 aus der Ukraine.

Bis Ende Jahr erwartet der Bund rund 30'000 reguläre Asylgesuche in der Schweiz. Nächstes Jahr wird von einer ähnlichen Zahl ausgegangen. Der Kanton Luzern ist verpflichtet, 4,8 Prozent aller Asyl- und Schutzsuchenden aufzunehmen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Ferox
    Ferox, 09.12.2023, 20:56 Uhr

    In anbetracht der aktuellen Finanzsituation vieler Bürger, des Bundes.und der Gemeinden, sollten die Refugees welcome-Aktivisten und Zuwanderungsbefürworter ihre Hilfe- und Aufnahmebedürfnisse aus eigener Tasche finanzieren. So wäre allen geholfen, den Menschen, ihrem Gewissen und den arbeitenden Steuerzahlern.

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 06.12.2023, 18:44 Uhr

    Aber das Soldaten in so einer Unterkunft 3 Wochen Leben oder 3 Wochen unter Militärplachen ohne Dusche/ Waschraun, ist dann ein schönes Erlebniss?!?!

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