Durchgangsbahnhof soll es möglich machen

Grüne träumen von einem Central Park am Luzerner Bahnhof

Der gewünschte Stadtpark der Grünen soll sich am Central Park in Luzern orientieren. (Bild: Unsplash / Hector Arguello)

Durch den Bau des geplanten Durchgangsbahnhofs wird inmitten von Luzern eine riesige Fläche frei. Marco Müller von den Grünen weiss auch schon, wie sie genutzt werden soll: mit einem neuen Stadtpark nach dem Vorbild des New Yorker Central Park.

Für die Grünen bietet das freiwerdende Gebiet am Luzerner Bahnhof die «einmalige Chance, die Stadtentwicklung im Herzen der Stadt neu zu denken». Das schreibt die Partei am Donnerstag in einer Medienmitteilung.

Wie das aussehen soll, ist für sie auch schon klar: Auf einem Teil der Fläche soll eine Parkanlage entstehen. Grossstadtrat Marco Müller fordert namens der Grünen/Jungen Grünen in einer Motion, dass mindestens ein Drittel des Areals – zwei Hektaren – für Grünflächen eingeplant werden. Mit dem Durchgangsbahnhof wird im Zentrum der Stadt eine Fläche in der Grösse der Luzerner Altstadt freigespielt (zentralplus berichtete).

«Grünzonen mit einer hohen Aufenthaltsqualität erfreuen sich, vor allem in der Innenstadt, einer hohen Beliebtheit», begründet Marco Müller in der Motion. «Darum soll auf einem grösseren Teil des aktuellen Gleisareals ein öffentlich zugänglicher Volkspark realisiert werden, welcher der Bevölkerung als Erholungsgebiet dient.»

«Es braucht viele und grosse Bäume, zahlreiche Gewässer wie Brunnen oder Teiche und unbedingt viele Bänke und Stühle.»

Marco Müller, Grüne

Für konkrete Pläne zur Gestaltung des Parks sei es noch zu früh, sagt Marco Müller auf Nachfrage. Ideen habe er allerdings schon. «Es braucht viele und grosse Bäume, zahlreiche Gewässer wie Brunnen oder Teiche und unbedingt viele Bänke und Stühle.» Auch ein Spielplatz für Kleinkinder kann er sich vorstellen. Insgesamt soll der Park zu einer «neuen grünen Lunge» von Luzern werden: «Wie der Central Park in New York».

Vielseitige Nutzung gefordert

Zentral sei auch, dass der Park für verschiedene Anlässe und Projekte genutzt werden könnte – beispielsweise für Kinderflohmärkte oder ein Eisfeld im Winter. «Und dass bei der Entwicklung die Menschen sehr aktiv miteinbezogen werden», so Müller weiter.

«Was wir dort sicher nicht brauchen, sind weitere teure Wohnungen und Büroräume, die abends tot sind.»

Für die Fläche von zwei Hektaren habe man sich bewusst entschieden. Einerseits, weil «extreme Forderungen» nicht zielführend seien. Andererseits sei es für die Grünen ein Anliegen, dass die restliche Fläche anderweitig genutzt werden kann. «Vor allem für bezahlbaren Wohnraum», sagt Müller, der auch schon weiss, was er auf der Fläche nicht sehen möchte. «Was wir dort sicher nicht brauchen, sind weitere teure Wohnungen und Büroräume, die abends tot sind.»

Diese Flächen entlang der Gleise werden frei, wenn der Durchgangsbahnhof gebaut wird. (Bild: zvg)

Stadt hat Testplanung lanciert

Der geplante Stadtpark wäre die dritte grüne Anlage in der Umgebung. In der Nähe des Bahnhofs befinden sich mit dem Inseli und der Ufschötti schon zwei grössere Grünflächen. Für Marco Müller ist das kein Hindernis. «Im Sommer sind die bestehenden Grünanlagen stark frequentiert. Ein weiterer Park ist sinnvoll.» Auch, weil das ganze Quartier rund um den Bahnhof mit Grünraum unterversorgt sei.

«Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Mehrheit im Parlament finden werden.»

Marco Müller, Grüne

Was auf der Fläche einst entstehen soll, entscheidet die Stadt Luzern. Da die Flächen erst noch eingezont werden müssen, kann sie massgeblich mitbestimmen, wie und für welche Nutzungen die Flächen rund um den Bahnhof langfristig entwickelt werden sollen. Derzeit läuft eine Testplanung, die aufzeigen soll, was rund um den zukünftigen Bahnhof entstehen könnte (zentralplus berichtete).

Marco Müller zeigt sich optimistisch: «Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Mehrheit im Parlament finden werden.» Falls nicht, sei eine Initiative der Grünen denkbar. «Und da bin ich mir sehr sicher, dass wir das Volk auf unserer Seite hätten.» Schliesslich habe sich die Stadtbevölkerung in der Vergangenheit öfters für solche Anliegen ausgesprochen, sagt Müller und verweist auf das Vögeligärtli.

Über die Pläne informierte die Partei am Donnerstag auf Facebook:

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1 Kommentar
  • Profilfoto von MvR
    MvR, 02.10.2020, 18:38 Uhr

    Wenn der Stadt das Land gehört, dann kann sie damit machen was die Luzerner Stimmbürger wollen Wenn das Land aber der SBB, damit dem Bund und damit allen Schweizern gehört, kann die Stadt wohl die Umzonungen mitbestimmen, aber die SBB wird an einem Park keine Freude haben.

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