Bewegte Geschichte

Diese Stadtzugerin feiert ihren 101. Geburtstag

Strahlende Gesichter: Stadtpräsident André Wicki und Severina Renggli-Broseghini. (Bild: zvg)

An diesem Sonntag feiert Severina Renggli-Broseghini im Alterszentrum Herti ihren 101. Geburtstag. Sie darf auf ein bewegtes und ereignisreiches Leben zurückblicken, das nicht immer einfach war.

101 Jahre alt: Severina Renggli-Broseghini feiert am 29. Oktober ihren Geburtstag. Auch Stadtpräsident André Wicki gratulierte ihr höchstpersönlich und gab ihr ein Geschenk.

Stellvertretend erzählte Patrizia Hotz, die Leiterin des Alterszentrums Herti, aus dem bewegten Leben der Jubilarin. Als Zweitälteste wuchs Severina Renggli-Broseghini zusammen mit sechs Geschwistern in Baselga di Piné (Provinz Trentino) in Italien auf.

Als Kind abends im Hotel geputzt

Sie habe die Schule nur bis zur 6. Klasse besuchen dürfen, denn sie hatte für die Familie Geld zu verdienen. Schon als Kind habe sie nach der Schule abends in einem Hotel putzen müssen. Einen Lohn habe sie nicht erhalten, dieser sei direkt der Mutter geschickt worden. Sie habe oft erzählt, wie sie zu Gott gebetet und ihm gesagt habe, er solle sie doch zu sich holen und sie erlösen.

Mit 20 Jahren zur Landis & Gyr geschickt

Als ihre jüngeren Geschwister dann ebenfalls arbeiten konnten, sei es etwas leichter für sie geworden. Mit 20 Jahren sei sie mit vier ihrer Geschwister in die Schweiz zur Landis & Gyr nach Zug zum Arbeiten geschickt worden. Hier lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen. Ihre Geschwister gingen wieder zurück nach Norditalien, sie blieb in Zug. Im Alter von 20 Jahren heiratete sie und brachte zwei Töchter zur Welt. Eine Tochter lebt mit ihren Kindern hier in der Gegend, die andere Tochter in Mailand.

Ihr Ehemann war auf Rigi Kulm tätig, verstarb aber leider früh. Severina Renggli arbeitete ihr Leben lang. Als berufstätige Mutter habe sie kaum Zeit für Hobbies gehabt. Erst nach ihrer Pensionierung war es ihr möglich, Ferien in ihrer Heimat zu machen und sich ihrem Hobby, dem Pilze sammeln, zu widmen. Von da an genoss sie es, jeweils drei bis vier Monate pro Jahr in ihrer alten Heimat zu verbringen. Aufgrund ihres hohen Alters sind viele aus ihrem Freundeskreis bereits verstorben. Sie hat jedoch noch zwei Freundinnen, eine kommt regelmässig zu Besuch. Auch sie liess es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizukommen und Severina Renggli zu gratulieren.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Stadt Zug
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