Lungenliga Zentralschweiz mit Aufgabe überfordert

Zug stemmt das Contact Tracing in Zukunft ohne die Lungenliga

Aktuell sind bei der Lungenliga Zentralschweiz 13 Angestellte für das Contact Tracing zuständig (Symbolbild). (Bild: CDC / Unsplash)

Der Kanton Zug deckt das Contact-Tracing neuerdings intern ab – weil die Lungenliga Zentralschweiz mit der Aufgabe überfordert war. Für diese war der Entscheid des Kantons aber keine Überraschung.

Am Freitag wurde bekannt, dass der Kanton Zug die Zusammenarbeit mit der Lungenliga Zentralschweiz im Bereich des Contact-Tracings vorläufig beendet hat. Künftig will der Kanton interne Fachleute mit dieser Aufgabe betrauen. Als Grund für die Trennung nannte der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister eine «Überforderung» seitens der Lungenliga (zentralplus berichtete).

Überraschend sei die Beendigung der Zusammenarbeit nicht gewesen, sagt Matthias Moritz, Geschäftsführer der Lungenliga Zentralschweiz, auf Anfrage: «Die Lungenliga Zentralschweiz und die Gesundheitsdirektionen sind fortlaufend miteinander in Kontakt und Austausch. Alle Schritte werden gemeinsam besprochen.»

Personalbestand ist ausbaufähig

Ob andere Kantone derzeit auch in Erwägung ziehen, das Contact Tracing intern zu stemmen, ist derzeit unklar. Eine diesbezügliche Frage an die Lungenliga Zentralschweiz blieb unbeantwortet.

Hat die Lungenliga Zentralschweiz Personalmangel? Aktuell beschäftigt sie fürs Contact-Tracing 13 Vollzeitstellen. «Ein Ausbau auf 15 Stellen ist machbar», erklärt Moritz. Diese sind auch für die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Schwyz zuständig – selbst nach dem Wegfallen von Zug noch ein stattlicher Zuständigkeitsbereich.

Contact Tracing als Leistungsauftrag

Aber warum ist die Lungenliga Zentralschweiz überhaupt für das Contact-Tracing verantwortlich? Die Zusammenarbeit mit Kantonen beruht gemäss Moritz auf mehrjährigen Leistungsvereinbarungen. «Im Fokus bei diesen Leistungsvereinbarungen besteht die gemeinsame Bekämpfung der Infektionskrankheit Tuberkulose», so Moritz. Und seit diesem Jahr zählt wohl auch Covid-19 dazu.

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