Steigende Löhne und Bauprojekte

Krienser Altersheime kämpfen mit Geldsorgen

Das Grossfeld soll einem Neubau weichen. (Bild: zvg)

Die Heime Kriens AG schliesst das vergangene Jahr mit einem Verlust von knapp einer halben Million Franken ab. Besonders gross seien die Herausforderungen bei einem Neubauprojekt, sagen die Verantwortlichen.

Das Defizit der gemeinnützigen Heime Kriens AG beträgt für das vergangene Jahr 469'000 Franken. Dies teilt das Unternehmen in einem Schreiben mit. Zurückzuführen sei das primär auf den steigenden Personalaufwand, welcher um 1,63 Millionen Franken zugenommen habe. «Allein die Erhöhung der Löhne führte zu einer Kostensteigerung von rund 900'000 Franken», schreiben die Verantwortlichen.

Weitere 800'000 Franken seien hinzugekommen, weil auf temporäre Fachkräfte habe zurückgegriffen werden müssen. Zudem seien auch die Ausgaben für Energie und Wasser deutlich angestiegen – um 47 Prozent auf über eine Million Franken. Auch die Mehreinnahmen bei den Pensions- und Pflegetaxen (plus 1,84 Millionen Franken) hätten diesen Kostenanstieg nicht zu kompensieren vermocht.

Trotz allem: Immerhin ist die Fluktuation gering

«Im Schweizer Gesundheitswesen wird es immer schwieriger, Fachkräfte zu finden und offene Stellen schnell und mit qualifizierten Mitarbeitenden zu besetzen», lässt sich Guido Hübscher, Leiter der Heime Kriens AG, zitieren. «Rekrutierungsprozesse nehmen heute viel mehr Zeit in Anspruch und sind seltener von Erfolg gekrönt. Das ist auch finanziell eine zunehmende Belastung.» Erfreulicherweise sei die Fluktuation in der Heime Kriens AG im Branchenvergleich unterdurchschnittlich.

Doch nicht nur der Fachkräftemangel macht den Krienser Altersheimen zu schaffen. Auch die Infrastruktur bringt ihre Tücken mit sich. Das zeigt sich gemäss den Verantwortlichen auch in der Auslastung der Häuser. Während an den Standorten Zunacher, Lindenpark und Schweighof die Auslastung mit 95 bis 98 Prozent sehr hoch gewesen sei, sei sie im Grossfeld mit knapp 86 Prozent unterdurchschnittlich ausgefallen. «Es wird zunehmend schwierig, Mitarbeitenden und Bewohnenden an diesem Standort ein adäquates Wohn-, Pflege- und Arbeitsumfeld zu bieten», schreibt die Heime Kriense AG.

Infrastrukturprojekte kosten Millionen

Abhilfe schaffen soll das Neubauprojekt (zentralplus berichtete), das derzeit mit «Hochdruck» vorangetrieben werde. Derzeit gebe es diesbezüglich noch offene Fragen mit der Stadt zu klären. Die Baueingabe für den Neubau, der gemäss den Plänen rund 70 Millionen Franken kostet, soll noch im Sommer erfolgen.

Und hier liegt die nächste Herausforderung: Die Infrastrukturkosten. Neben dem Neubau sollen die Gebäude Zunacher 1 und 2 sowie Kleinfeld für rund 17 Millionen Franken saniert werden. Eine Finanzierung dieser Vorhaben aus dem laufenden Betrieb erscheine unrealistisch, schreibt die Heime Kriens AG. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung würden sich derzeit intensiv mit der Finanzierung dieser Projekte befassen.

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