Neue Modelle sind gefragt

Erholung des Tourismus kommt in Luzern wohl nicht vor 2026

Touristemassen auf dem Schwanenplatz: Auf solche Bilder wird man in Luzern wohl noch lange warten müssen. (Bild: les)

Für den Experten ist klar: Bis der Tourismus in Luzern wieder so funktioniert wie vor Corona, wird es noch mehrere Jahre dauern. Die Krise könne aber auch eine Chance sein, fällige Anpassungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln.

Wie wirkt sich die globale Pandemie auf unser Reiseverhalten und somit auf den internationalen Tourismus aus? Eine Frage, die sich insbesondere in Luzern viele Unternehmen und ihre hunderte von Mitarbeitern momentan wohl täglich stellen.

Zwar hat die hiesige Branche dank des Spitzenjahres 2019 ein gewisses Polster (zentralplus berichtete), doch auch die Politik wird sich mit der Frage beschäftigen müssen, wie wir in Luzern in den nächsten Jahren mit den Folgen der Pandemie für die Reisetätigkeit umgehen wollen. Eine Vorstellung, mit der sich einige noch schwertun (zentralplus berichtete).

Kommen zuerst mal die Schweizer?

Doch es müssen Lösungen her. Denn rasch wird es nicht gehen, bis wieder Bedingungen wie vor Corona herrschen: «Bis auf der Kapellbrücke wieder asiatische Reisegruppen stehen, wird es noch eine Weile dauern. Der interkontinentale Reiseverkehr in die Schweiz wird sich erst ab 2022 schrittweise und nur langsam erholen. Momentan müssen wir davon ausgehen, dass wir uns wohl erst 2026 wieder auf dem Niveau von 2019 befinden», sagt Jürg Stettler, Dozent und Leiter des Instituts für Tourismus an der Hochschule Luzern – Wirtschaft in einem Interview auf der Website der Institution.

Es sei aber gut möglich, dass in den kommenden Jahren vermehrt Leute aus der Schweiz Ferien im eigenen Land machen, da sie im letzten Jahr diesbezüglich Erfahrungen gesammelt haben. «Vielleicht ziehen auch Personen aus Europa noch eine Weile Ferien in der Schweiz einer Fernreise vor», sagt Stettler.

Tourismusstrategie wird wichtigste Punkte aufnehmen

Trotz der enormen Herausforderungen, welche die Pandemie für den Tourismus mit sich bringt, ortet der Experte aber auch Chancen. Eine rasche Erholung sei zwar sinnvoll und aus wirtschaftlicher Sicht wünschenswert, das bisherige Paradigma des ewigen Wachstums in dieser Form indes nicht zukunftsfähig. «Die Coronakrise ist eine Chance, neue Modelle und Angebote zu entwickeln, um einen nachhaltigeren Tourismus möglich zu machen», hält Stettler fest.

Das bedinge jedoch, dass die Menschen in Zukunft insgesamt weniger reisen, bei den Distanzen zurückstecken und dafür pro Reise länger an einem Ort bleiben. Darauf müssten Reiseangebote ausgerichtet sein. Ein Punkt, der auch in der neuen Tourismusstrategie der Stadt Luzern einen zentralen Aspekt darstellen dürfte.

Stettler: «Die grosse Frage wird deshalb sein, ob es den Dienstleistern und Anbietern gelingt, ihre Geschäftsmodelle dahingehend zu entwickeln – und ob die Reisenden gewillt sind, ihr Reiseverhalten entsprechend anzupassen.»

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Manjaro
    Manjaro, 06.04.2021, 09:00 Uhr

    Dann viel Spass!
    Steuern hoch, dass ihr die ganzen Fahrradwege usw. bezahlen könnt.

    Zum Glück bin ich weg.

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  • Profilfoto von Hampi R.
    Hampi R., 06.04.2021, 08:42 Uhr

    Erstaunlich, dass man erst heute über einen nachhaltigeren Tourismus nachdenkt. Klasse statt Masse, dies ist aber nur was für intelligente Menschen! Vielleicht würden dann auch wieder mal «einheimische» einen Platz an der Reuss finden, um einen Apéro einzunehmen – so wie früher und vielleicht auch noch zu einem angemessenen Preis!

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  • Profilfoto von Stadt Luzerner
    Stadt Luzerner, 05.04.2021, 20:18 Uhr

    Dürfte meiner Meinung nach nicht reichen, um Luzern für die Luzerner zurückzuerobern. Aber geniessen wir wenigstens bis 2026 die schönsten und besten Jahren von Luzern…….

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