Luzerner Museen freuen sich auf Wiedereröffnung

Verkehrshaus-Direktor: «Wir müssen testen, ob noch alles läuft»

Schöne Aussichten: Museen wie das Verkehrshaus in Luzern können am 11. Mai wieder öffnen. (Bild: zvg/Verkehrshaus)

Nicht erst am 8. Juni, sondern bereits in zehn Tagen dürfen Museen wieder Besucher empfangen. Das freut die Institutionen in Luzern, bereitet ihnen aber auch einige Arbeit.

Sie gehörten ursprünglich zur dritten Etappe im Lockerungs-Fahrplan des Bundesrates: die Museen. Doch diesen Mittwoch hat die Regierung bekannt gegeben, dass die Schweizerinnen bereits am 11. Mai wieder Ausstellungen besuchen dürfen.

Museen gehören damit genauso wie die Restaurants zu denjenigen, die von der deutlichen Abflachung der Neuinfektionen mit dem Coronavirus profitieren. Entsprechend gross ist die Erleichterung bei Luzerner Institutionen.

Verkehrshaus tüftelt an kreativen Lösungen

«Wir haben überrascht, aber natürlich erfreut zur Kenntnis genommen, dass wir schon fast einen Monat früher wieder eröffnen können», sagt Verkehrshaus-Direktor Martin Bütikofer. «Das Verkehrshaus tagtäglich so verlassen zu sehen war kein schöner Anblick.»

Mit dem engen Zeitplan drängen sich aber einige Fragen auf. Etwa wie das Schutzkonzept aussehen wird. Denn ein solches ist Voraussetzung für die Wiedereröffnung.

«Wir kennen die Bedingungen derzeit noch nicht genau», sagt Bütikofer. Er erwarte in den nächsten Tagen nähere Informationen vom Kanton. Danach wird die Geschäftsleitung an einer ausserordentlichen Sitzung am Samstag den genauen Fahrplan bestimmen, um ihn am Montag den Mitarbeitenden darlegen zu können.

Klar ist laut Bütikofer bereits jetzt: Das meistbesuchte Museum der Schweiz wird am erstmöglichen Datum, also am 11. Mai, seine Tore wieder öffnen.

«Haben die Familien sofort wieder den Mut, ins Verkehrshaus zu kommen?»

Martin Bütikofer, Direktor

Mit über 40'000 Quadratmetern Fläche kann das Verkehrshaus die Abstandsregeln wohl einfacher gewährleisten als kleinere Institutionen. Dennoch fragt sich Bütikofer: «Haben die Familien sofort wieder den Mut, ins Verkehrshaus zu kommen?»

Seiner Erfahrung nach gibt es drei rund gleich grosse Gruppen: die Unerschrockenen, die Vorsichtigen und die Ängstlichen. Dass nicht alle gleich am 11. Mai einen Ausflug an die Lidostrasse machen, ist für ihn verständlich – tut der Motivation jedoch keinen Abbruch. «Wir sehen es auch als unsere gesellschaftliche Verantwortung, in dieser schwierigen Zeit Lebensfreude zu vermitteln.» 

Obwohl noch einige Arbeit auf die Verantwortlichen wartet, spricht Bütikofer von einem «spannenden Prozess». Kein Wunder: In der über 60-jährigen Geschichte war das Verkehrshaus noch nie so lange geschlossen. «Wir müssen nun testen, ob noch alles läuft», sagt der Direktor und lacht.

Noch offen ist, wie es mit dem Kino und dem Planetarium weitergeht. Vorerst werde nur das Museum öffnen – dafür mitsamt der Gastronomie. Ein Salatbuffet dürfte es zwar mit Sicherheit nicht geben, doch Bütikofer ist überzeugt: «Wir finden auch dafür eine kreative Lösung.»

Erfreut und überrumpelt

Ruhig war es in den letzten Wochen auch am Kasernenplatz beim Natur- und beim Historischen Museum. Auch das könnte sich in rund zehn Tagen ändern. Zur Freude von Almut Grüner, seit Februar neue Direktorin der kantonalen Museen Luzern. «Natürlich freuen wir uns, wenn wir unserem Publikum wieder unsere Programme anbieten können.»

«Nun geht es sogar noch schneller, als wir gehofft haben.»

Kunstmuseum Luzern

Dazu werde man sicher ein Schutzkonzept entwickeln, um Besuchern und Mitarbeitenden einen sicheren Rahmen zu gewährleisten. Wie das aussehen könnte und was der Entscheid für die Museen im Detail bedeutet, könne sie derzeit aber noch nicht sagen, relativiert Almut Grüner.

Kunstmuseum öffnet am 12. Mai

Sich innert Kürze umorganisieren muss auch das Kunstmuseum Luzern. «Wir sind daran, unser Veranstaltungsprogramm neu zu planen», schreiben die Verantwortlichen in einer Mitteilung. Klar ist bereits jetzt, dass das Haus am 12. Mai aufgeht. Ursprünglich war die Wiedereröffnung erst in der zweiten Juniwoche geplant.

«Nun geht es sogar noch schneller, als wir gehofft haben», so das Kunstmuseum. Es hat Interessierten zuletzt einen virtuellen 3D-Rundgang durch die Ausstellung von Marion Baruch angeboten. Das Jahresprogramm wurde aufgrund der Coronakrise bereits angepasst.

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