Verkehrsinitiativen gebodigt, Kanti Sursee wird ausgebaut
Über drei kantonale Sachgeschäfte hatten die Luzerner am Sonntag zu entscheiden. Die Verkehrsanliegen aus der rechten und linken Ecke hatten einen schweren Stand, der Ausbau der Kantonsschule Sursee hingegen nicht.
Wie weiter mit dem Verkehr im Kanton Luzern? Die Grünen finden: mehr Platz für Velos und Passanten und weniger Platz für Autos. Deswegen lancierten sie die Initiative für attraktive Zentren. Die Losung der jungen SVP: Freie Fahrt für Autos, der Kanton braucht mehr Strassen. Diese Idee mündete in der Anti-Stau-Initiative, zu welcher der Regierungsrat und der Kantonsrat zudem einen Gegenvorschlag ausarbeiteten und dem Volk zur Abstimmung vorlegten.
Nun ist klar: Die Vorlage der Grünen erhält keine Mehrheit. 72,8 Prozent der Luzerner stimmten am Sonntag gegen die Initiative für attraktive Zentren. Auch die junge SVP muss eine Niederlage hinnehmen. Ihre Anti-Stau-Initiative wird mit 80,4 Prozent Neinstimmen deutlich abgelehnt. Auch der Gegenvorschlag findet keine Mehrheit. 51,4 Prozent sind dagegen. Verkehrstechnisch bleibt im Kanton Luzern also alles beim Alten. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 32 Prozent.
«Die Luzernerinnen und Luzerner haben Vertrauen in den eingeschlagenen Weg des Kantons. Wir verfolgen eine ganzheitliche und ausgewogene Mobilitätsstrategie und werden diese fortführen – im Bewusstsein darum, dass die Leistungsfähigkeit der Strassen für die Sicherstellung der Mobilität ein zentraler Faktor ist, dabei aber auch Gestaltungsfragen wichtig sind», sagt Regierungspräsident Fabian Peter (FDP), Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements, zum Resultat.
Knapp 60 Millionen Franken für Kantonsschule Sursee
Am Sonntag kam noch ein weiteres Sachgeschäft zur Abstimmung. Anders als die beiden Verkehrsinitiativen findet die Erweiterung und Erneuerung der Kantonsschule Sursee Zustimmung beim Stimmvolk. Es stimmte den Plänen mit 79,7 Prozent zu. Die Stimmbeteiligung lag bei 32,2 Prozent.
Damit kann die zweitgrösste Kanti des Kantons erweitert werden. Vorgesehen ist dafür ein Baukredit von 59,7 Millionen Franken. Der Kanton plant einen Neubau zwischen dem Hauptgebäude der Kanti und dem bestehenden Erweiterungsbau (zentralplus berichtete). Hinzu kommen die Sanierung des bestehenden, über 50-jährigen Hauptgebäudes und grössere Investitionen in die energetischen Anlagen.
Entsprechend könnten nun schon bald die Bagger auffahren. Die Regierung plant, dass die in Etappen stattfindende Erneuerung, Erweiterung und Umnutzung 2028 beendet ist.
Bildungsdirektor Armin Hartmann (SVP) freut sich über das Ja: «Mit diesem Projekt können wir unseren Jugendlichen und den Lehrpersonen auch zukünftig attraktive und moderne Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten.» Finanzdirektor Reto Wyss (Mitte), zuständig für die kantonalen Hochbauten, erklärt: «Die deutliche Zustimmung ist ein starkes Zeichen für unsere Bildung und für unsere Zukunft.»
- Abstimmungsergebnisse
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