Unter 18 und ohne Pass

Sie wollen ins Stadtparlament – obwohl sie nicht dürfen

Finn Krummenacher (links) und Sohail Khan. (Bild: zvg)

Die Jungen Grünen schicken für die kommenden Grossstadtratswahlen mit Finn Krummenacher und Sohail Khan zwei Kandidierende ins Rennen, die gar nicht gewählt werden dürfen. Es sei eine Aktion, um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Finn Krummenacher ist Vorstandsmitglied der Jungen Grünen Luzern, ehemaliger Co-Präsident des Luzerner Kinderparlaments und 17 Jahre alt. Sohail Khan betreibt die Solibar, ist ehrenamtlich Präsident der Hilfsorganisation Education for Integration und kam vor zehn Jahren aus Afghanistan in die Schweiz. Das Schweizer Bürgerrecht besitzt er nicht.

Beide sind somit nicht wahlberechtigt und können nicht in ein politisches Amt gewählt werden. Trotzdem stellen die Jungen Grünen Luzern die beiden auf, für die Wahlen des Luzerner Stadtparlaments kommenden Frühling. Dies teilt die Partei am Donnerstag mit.

Sowohl Krummenacher als auch Khan würden die Stadt Luzern kulturell und politisch prägen, dürften jedoch nicht im Stadtparlament mitbestimmen. Dies sei ein Missstand, auf den sie mit der Aufstellung hinweisen wolle, schreiben die Jungen Grünen.

Es sei auch ein Mittel, um der Forderung nach dem Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer und 16- und 17-Jährige Gewicht zu verleihen.

Dass die beiden nicht zur Grossstadtratswahl zugelassen werden dürften, stört die Partei derweil wenig. «Egal, was die Stadt Luzern mit Finn Krummenacher und Sohail Khan machen, beide wollen sich aktiv im Wahlkampf mit eigenen Postkarten beteiligen», heisst es in der Mitteilung.

Verwendete Quellen
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