Luzerner Kantonsrat ist dagegen

Pflegepersonal profitiert nicht von Dividende des Spitals

Keine LUKS-Gewinne für das Pflegepersonal. (Bild: Symbolbild zvg)

Der Luzerner Kantonsrat hat sich gegen eine Idee des Jugendparlaments entschieden, wonach Dividenden, die das Luzerner Kantonsspitals (LUKS) an den Kanton Luzern ausschüttet, künftig dem Pflegepersonal zugutekommt.

Bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal, wenn das LUKS Dividenden ausschütten könnte – daraus wird nichts, hat das Luzerner Kantonsparlament entschieden. Der Konsens ist zwar klar: Der Pflegeberuf muss attraktiver werden, damit genügend Personen sich für eine Karriere in der Pflege entscheiden, meint etwa Ferdinand Zehnder von der Mitte. Denn die Luzerner Bevölkerung sei auf gut ausgebildetes Pflegepersonal angewiesen. So fordert denn auch eine Mehrheit des Kantonsrats von der Luzerner Regierung, einen entsprechenden Bericht zu erstellen und Vorschläge für Massnahmen aufzuzeigen. So sollen die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals verbessert werden.

Doch die SP würde gerne weiter gehen. Sie bringt eine Idee des Jugendparlaments ins Spiel. Die Dividenden des LUKS, die an den Eigentümer, den Kanton Luzern, ausgeschüttet werden, sollen stattdessen im Spital selbst dem Pflegepersonal zugutekommen. Pia Engler von der SP begrüsst zwar den Vorschlag, dass die Regierung einen Bericht und Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen erarbeitet. Doch die Idee des Jugendparlaments fördere die Attraktivität des LUKS als Arbeitgeber sofort und unabhängig von möglichen Massnahmen der Regierung.

Forderung sei nicht umsetzbar

Die Bürgerlichen hingegen halten diese weitergehende Forderung für nicht umsetzbar. Claudia Huser von den Grünliberalen erklärt, die Dividenden-Ausschüttungen des Spitals seien nicht konstant. Sie eigneten sich aufgrund der fehlenden Planbarkeit nicht, um die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals nachhaltig zu verbessern. Die Regierung führt zudem an, es passiere jetzt schon viel rund um die Thematik.

Fazit: Die Regierung wird einen Bericht erstellen und Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals vorschlagen. Die Idee des Jugendparlaments fällt aber bei den erwachsenen Politikern durch. Dividenden des LUKS fliessen auch künftig in die Kassen des Kantons.

Verwendete Quellen
  • Beitrag im «Regionaljournal Zentralschweiz»
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Esther Kaegi
    Esther Kaegi, 22.06.2023, 08:00 Uhr

    Hauptsache der Verwaltungsratspräsident erhält eine Lohnerhöhung, und diese ist nicht unerheblich. Weil ….. er leistet ja so viel innerhalb des Tagesbetriebs! Wenn wir ihn nicht hätten !?!

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  • Profilfoto von Sämi C. aus K.
    Sämi C. aus K., 21.06.2023, 11:50 Uhr

    «Claudia Huser von den Grünliberalen erklärt, die Dividenden-Ausschüttungen des Spitals seien nicht konstant. Sie eigneten sich aufgrund der fehlenden Planbarkeit nicht, um die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals nachhaltig zu verbessern. »

    Also kurz zusammengefasst. Da wir nicht immer gleichviel auszahlen könnten zahlen wir lieber gar nichts.

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    • Profilfoto von Gruesse vom Einhorn Schlachthaus
      Gruesse vom Einhorn Schlachthaus, 22.06.2023, 06:33 Uhr

      Diese Aussagen, vorallem auch in Anbetracht des gravierenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, aus dem Bereich von politisch Verantwortlichen sind absolut stossend und skandalös. Aber man sieht schon, woher der Wind pfeift: Dividenden, Gewinne, Versorgung der Massen, Gleichgültigkeit. Fazit: Unser Gesundheitssystem ist spätestens seit den Nullerjahren einer neoliberalen Privatisierungswelle unterworfen. Breite Bevölkerungsschichten sollten endlich aufwachen und eine sofortige Re-Verstaatlichung solcher Einrichtungen fordern und durchsetzen. Alles andere ist schlicht nicht in ihrem Interesse und läuft auf einen qualitativ drastischen Abbau des Service publique hinaus und schafft damit unweigerlich eine Mehrklassen-Medizin.

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