SP stellt sich hinter Umweltorganisationen

«Der Kanton Luzern bekämpft die Symptome statt die Ursachen»

Die Nutztierhaltung ist Teil des Problems. (Bild: Symbolbild Markus Bachmann/AURA)

Die hohen Ammoniak- und Phosphoremissionen im Kanton Luzern bringen ihm heftige Kritik ein. Umweltverbände haben am Montag deshalb eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. Nun erhalten sie Rückenwind von der Politik.

Der Kanton Luzern muss sich derzeit einiges anhören: Am Montag gaben mehrere Umweltorganisationen bekannt, dass sie eine Aufsichtsbeschwerde gegen das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement eingereicht haben. Es tue zu wenig dafür, die hohen Ammoniak- und Phosphoremissionen zu senken und verletze somit Umweltgesetze und gefährde Lebensräume (zentralplus berichtete). Nun schliesst sich auch die SP Kanton Luzern an: «Die Fakten liegen seit 15 Jahren auf dem Tisch, die wenigen bisherigen Massnahmen haben bis heute zu keiner Verbesserung der Situation geführt», so Kantonsrätin Sara Muff.

Sie findet deutliche Worte: «Gerade bei den kostspieligen Massnahmen zur Sanierung der Mitellandseen erreicht der Kanton Luzern eigene Ziele sowie diejenigen des Bundes nicht. Anstatt durch wirksame Massnahmen die Ursache zu bekämpfen, wird für die Symptombekämpfung viel Geld ausgegeben.»

Regierung soll Folgen für die Gesundheit abklären

Muff will deshalb von der Regierung wissen, welche Folgen das Ammoniak für die Gesundheit hat. Dabei führt sie eine Studie auf, die ergeben hat, dass die Wahrscheinlichkeit für Defizite bei der Lungenfunktion grösser wird, je länger man einer Ammoniak-Quelle ausgesetzt ist. Die SP-Kantonsrätin aus Sursee will wissen, ob es auch im Kanton Luzern Untersuchungen dazu gibt.

Offen ist etwa, ob bestimmte Berufsgruppen besonders exponiert sind, ob auch die Luzerner Bevölkerung Auswirkungen zu spüren bekommt und ob es regionale Unterschiede bezüglich der Emissionen gibt. Schliesslich soll der Regierungsrat auch erklären, welche Haltung er im Hinblick auf eine Reduktion vertritt.

«Ziele reichen nicht aus»

«Der Kanton Luzern muss nun tätig werden und handeln», schreibt die SP in ihrer Mitteilung. Die gesetzten Ziele würden nicht ausreichen, um die Umwelt zu entlasten und Bundesvorgaben zu erfüllen.

Mitschuld an den hohen Werten ist auch die Nutztierhaltung. Das hat auch der Kanton Luzern erkannt. Auf Anfrage von zentralplus erklärte Sprecherin Yasmin Kunz, dass die Beschwerde geprüft werde.

Die Ammoniak-Emission zu reduzieren, geht nicht so einfach. Zwischen 2009 und 2014 konnte der Wert im Kanton lediglich um 4,5 Prozent reduziert werden. Dennoch hat der Kanton bereits Massnahmen angekündigt, für die er auch Umweltorganisationen miteinbezogen habe.

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