Der Bund gegen Kanton und Stadt

Das Theater ums Luzerner Theater geht weiter

Die Nordfassade zu erhalten reicht den eidgenössischen Kommissionen nicht. (Bild: bic)

Ohne Neubau gehe es nicht, sagen die Vertreter für ein Neues Luzerner Theater. Die eidgenössischen Kommissionen für Denkmalpflege und Natur- und Heimatschutz halten dagegen. Auch mit dem vorgeschlagenen Kompromiss sind sie nicht zufrieden.

Soll das Luzerner Theater neu gebaut oder saniert werden? Darüber streiten Stadt und Kanton Luzern sowie die Stiftung des Hauses mit den eidgenössischen Kommissionen für Denkmalpflege und Natur- und Heimatschutz – und eine Lösung scheint aktuell in weiter Ferne zu sein,

Denn Erstere wollen einen Neubau, da nur ein solcher eine zeitgemässe Infrastruktur möglich macht. Letztere hingegen fordern den Erhalt eines Teils des bestehenden Gebäudes, besonders der Nordfassade (zentralplus berichtete).

Damit auch mit dem Erhalt des bestehenden Hauses modernes Theater gemacht werden kann, wurde eine Machbarkeitsstudie durch die Gesellschaft für ein neues Luzerner Theater beim Luzerner Architekten Max Bosshard in Auftrag gegeben. Sie sollte aufzeigen, wie ein Umbau zu realisieren wäre.

Kommissionen sind weiterhin dagegen

Doch: Von den präsentierten Vorschlägen wollen die beiden eidgenössischen Gremien nun nichts wissen. Sie haben sich mit den Optionen auseinandergesetzt und kommen zu folgendem Schluss: «Die beiden Kommissionen stehen einem Neubau und einem wie in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Umbau mit Erweiterung ablehnend gegenüber», heisst es dazu in einer Mitteilung.

Neben den präsentierten Varianten äussern sie auch Kritik an der Studie selbst, die an den Vorgaben der Kommissionen vorbeiziele. Der Verfasser schlage «faktisch einen Ersatzneubau mit einem historischen Fassadenelement vor», was mit den Schutzzielen nicht zu vereinen sei.

Varianten für Erweiterung des Gebäudes

Vorgeschlagen wurden damals drei Varianten. Dabei sollte die repräsentative Nordfassade «als Zeugnis der wechselvollen Geschichte des Baus» erhalten bleiben.

«Alle drei Varianten haben das Potenzial für eine städtebauliche Aufwertung des Ortes und ein attraktives Neues Luzerner Theater», waren die Studienmacher überzeugt. Das sehen die Kommissionen jedoch anders.

Nun ist also wieder die Gegenseite an Zug. «Die Projektierungsgesellschaft Neues Luzerner Theater NLT sowie der Luzerner Stadtrat und der Kanton Luzern werden sich in den nächsten Wochen mit der Stellungnahme auseinandersetzen und das weitere Vorgehen festlegen», halten sie in der Mitteilung fest.

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