Gedenkfeier

Das hat die Schlacht bei Sempach mit Energie-Debatten gemeinsam

Der Luzerner Regierungsrat vor der Pfarrkirche Sempach. Von links: Sarah Springman, Direktorin St. Hilda’s College; Fabian Peter; Standesweibelin Anita Imfeld; Reto Wyss; Ferdinand Zehnder, Vizepräsident des Kantonsrates; Michaela Tschuor; Armin Hartmann; Ylfete Fanaj; Staatsschreiber Vincenz Blaser. (Bild: Claudia Lötscher)

An der Gedenkfeier zur Schlacht bei Sempach hat Regierungspräsident Fabian Peter den energischen Kampf der Eidgenossen von 1386 mit den aktuellen Energie-Debatten verknüpft. Etwas mehr als 1000 Personen beteiligten sich an der traditionellen Feier im Städtli.

Zum 637. Mal gedachte der Kanton Luzern an diesem Sonntag der Schlacht bei Sempach. Zum Morgenbrot, der Jahrzeitfeier in der Kirche St. Stefan und dem anschliessenden Bevölkerungsapéro kamen etwas mehr als 1000 Personen zusammen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt.

Ein Höhepunkt der Gedenkfeier war traditionsgemäss der Einzug der 80 Luzerner Gemeindefahnen im Städtchen Sempach, dies unter den Klängen der Musikgesellschaft Harmonie Sempach, begleitet von den Hellebardisten in ihren historischen Uniformen. 

Energischer Einsatz für die Demokratie

Regierungspräsident Fabian Peter richtete in seiner Ansprache den Fokus auf die Energie, welche auch Thema seines Präsidialjahres ist. Energisch hätten sich die Eidgenossen vor über 600 Jahren in Sempach für die Freiheit eingesetzt. «Auch heute noch ziehen wir unsere Energie aus unserer Demokratie», so der Regierungspräsident.

Wichtig sei, dass die Schweiz in der Energieproduktion unabhängiger werden müsse, dies zeigten die Folgen des Ukraine-Konflikts. Fabian Peter erinnerte zudem daran, dass man in der heutigen hektischen Zeit auch mit der eigenen Energie effizient umgehen soll. 

Sempach aus europäischer Warte

Die Festrednerin war dieses Jahr aus England angereist. Sarah Springman, Direktorin des renommierten St. Hilda’s College der Universität Oxford, ist Professorin für Geotechnik und war bis 2022 Rektorin der ETH Zürich. Als schweizerisch-britische Doppelbürgerin erklärte sie, sie könne «nicht anders als aus einer europäischen Warte auf die Schlacht blicken».

Damals sei es üblich gewesen, Fürsten in Schlachten gefangen zu nehmen und gegen Lösegeld freizugeben; stattdessen hätten die Eidgenossen den österreichischen Herzog Leopold III von Habsburg kurzerhand erschlagen und dadurch einen europaweiten Reputationsschaden erlitten.

Springman zog Parallelen zu heute: «Das Totschlagen von Herzog Leopold und das Zuschlagen der Türe in den Verhandlungen mit der EU waren gewiss markige und selbstbewusste Gesten, aber vielleicht nicht wirklich zielführend.» Dennoch sei sie zuversichtlich für ihre zweite Heimat: «Denn die Schweiz hat eine grosse Erfahrung in Vertragsverhandlungen und im Finden von Kompromissen.»

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Staatskanzlei Luzern
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