Strafbefehl der Zuger Staatsanwaltschaft

Polizei erwischt mehrere Schwarzarbeiter in Zuger Beiz

Über Wochen und Monate arbeiteten drei Ausländer illegal für ein Zuger Restaurant. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Die Zuger Polizei ist auf drei Männer gestossen, die illegal in einem Zuger Restaurant arbeiteten – und zwar einzig für Kost und Logis. Jetzt wurden die Schwarzarbeiter verurteilt.

Seit fast zehn Jahren gibt es das Zuger Lokal, das sich im Internet den besten Bewertungen rühmt. Vom sehr guten Essen und der freundlichen Bedienung schwärmen die begeisterten Gäste in ihren Google-Rezensionen, loben die grossen Portionen und die aufmerksamen Kellner.

Was die Kundschaft nicht wissen dürfte: Hinter den Kulissen des Restaurants geht es nicht immer mit rechten Dingen zu – zumindest war das bis vor Kurzem so.

Schwarzarbeiter fassen bedingte Geldstrafen

Wie drei Strafbefehle der Zuger Staatsanwaltschaft von Ende März zeigen, hat der Betreiber des Restaurants drei Männer beschäftigt, die dafür keine Arbeitsbewilligung hatten. Ob und inwiefern der Chef belangt wird, zeigen die Strafbefehle nicht, die vor wenigen Tagen zur öffentlichen Einsicht auflagen.

Dafür wird deutlich, welche Sanktion die Hilfsarbeiter erwartet, die alle aus dem gleichen Land stammen: Einen Tag nach der Polizeikontrolle verurteilte die Zuger Staatsanwaltschaft die Männer zwischen 37 und 50 Jahren zu bedingten Geldstrafen von 60, 70 und 80 Tagessätzen à je 30 Franken.

Indes sprechen die Strafverfolger keine Bussen aus und erheben auch sonst, was unüblich ist, keine Kosten für das Verfahren. Womöglich, weil die Männer, von denen mindestens einer als Hilfskoch am Herd gestanden hatte, für keinen fixen Lohn, sondern lediglich für Kost und Logis angestellt waren.

Arbeiter waren teilweise seit Monaten im Lokal

Alle drei hätten laut dem Strafbefehl gewusst, dass sie sich illegal in der Schweiz aufhielten. Daher hätten sie mit Wissen und Willen, also sogenannt vorsätzlich gehandelt. In der Tat müssen sie genug Zeit gehabt haben, sich ihrer Verfehlung bewusst zu werden. Ehe sie an einer Polizeikontrolle Ende März aufflogen, hatte jeder von ihnen mindestens mehrere Wochen im Zuger Restaurant gearbeitet – einer gar schon seit August 2022.

Verwendete Quellen
  • Strafbefehle 1A 2023 567, 1A 2023 568 und 1A 2023 569 der Zuger Staatsanwaltschaft
  • Angaben aus dem Zuger Handelsregister
  • Google-Rezensionen zum Restaurant
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7 Kommentare
  • Profilfoto von Mr. Ac
    Mr. Ac, 16.04.2023, 21:41 Uhr

    Das Lokal sollte beim Namen genannt werden, Persönlichkeitsschutz hin oder her. Wer beschäftigt schon illegal Migtanten für Kost und Logis??!

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  • Profilfoto von Frag dich mehr
    Frag dich mehr, 16.04.2023, 19:00 Uhr

    Es ist unglaublich, dass in diesem Artikel so einseitig Berichtet wird. Wieviele Menschen leben illegal in der Schweiz und was nehmen diese Menschen aufsich um hier überleben zu können obwohl si eigentlich nicht mal existieren dürften?

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  • Profilfoto von Wer ist der Haupttäter?
    Wer ist der Haupttäter?, 16.04.2023, 14:43 Uhr

    Hä? Und der Betreiber, der die drei Männer offensichtlich als billige Arbeitskräfte ausgenutzt hat, kommt ungeschoren davon?

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  • Profilfoto von Spori
    Spori, 16.04.2023, 12:02 Uhr

    Das ist eine Schweinerei
    Das gis auch in der Schweiz

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  • Profilfoto von PSCHT
    PSCHT, 15.04.2023, 23:58 Uhr

    Und der Chef kann das Lokal fröhlich munter weiter betreiben oder wie? Der eigentliche Haupt-Straftäter ist er. So ein Mensch sollte kein Restaurant mehr führen dürfen. Wer ist ist es? Um welches Restaurant handelt es sich? Wie viel Strafe hat er bekommen? Der Artikel zielt m.E. auf die Opfer einer systematischen Vorgehensweise und vergisst dabei die wahren Übeltäter.

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    • Profilfoto von Rosenblüte
      Rosenblüte, 16.04.2023, 11:25 Uhr

      Ja genau, warum wird der Chef, welcher ja ganz klar der «Haupttäter» ist, nicht mit Namen erwähnt und gebüsst 🤔 Ich habe immer gemeint, dass Schwarzarbeit strafbar ist! Dass die 3 illegalen Schwarzarbeiter – ebenfalls nicht erwähnt aus welchem Land sie stammen! – sich strafbar gemacht haben, ist sonnenklar. Warum diese aber, so wie der Chef des Restaurants, von den Behörden
      mit Samthandschuhen angefasst werden, finde ich schlichtweg unerhört! Warum wird dieser Fall so zimperlich behandelt 🤔

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  • Profilfoto von PSCHT
    PSCHT, 15.04.2023, 23:57 Uhr

    Und der Chef kann das Lokal fröhlich munter weiter betreiben oder wie? Der eigentliche Haupt-Straftäter ist er. So ein Mensch sollte kein Restaurant mehr führen dürfen. Wer ist ist es? Um welches Restaurant handelt es sich?jWie viel Strafe hat er bekommen? Der Artikel zielt m.E. auf die Opfer einer systematischen Vorgehensweise und vergisst dabei die wahren Übeltäter.

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