Bypass könnte ein Dach erhalten

Luzerner Verbände begrüssen Einigung im Bypass-Streit

Durch den Bypass würde die Ein-/Ausfahrt zum Sonnenbergtunnel doppelt so breit. Deshalb fordert die Gemeinde Kriens eine Überdeckelung dieses Abschnitts.

(Bild: iPhoto)

Der Bund und die Stadt Kriens haben sich im Bypass-Streit vorerst geeinigt. Dies zur Freude verschiedener Luzerner Verbände. Die Absichtserklärung hinterlässt manchenorts aber auch gemischte Gefühle.

Das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Stadt Kriens haben am Mittwoch eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Diese beinhaltet die Prüfung einer Überdachung des Autobahnabschnitts zwischen Sonnenberg und Schlund im Rahmen des Bypass Projekts (zentralplus berichtete). Diese Testplanung läuft in einem separaten Verfahren von der weiteren Planung des Gesamtprojekts ab.

Der Grundtenor der beteiligten Parteien ist sehr positiv. Die Erleichterung, dass vorerst eine gemeinsame Lösung gefunden wurde, ist spürbar. Ähnlich positiv fassen auch Luzerner Verbände die Absichtserklärung auf. So sagt die Luzerner Mobilitätskonferenz in einer Mitteilung: «Mit der Absichtserklärung wird für die Realisierung des Bypasses ein Weg aufgezeigt, den wir überzeugt befürworten.»

Gründung eines Pro-Bypass Komitees

Die beiden Unterzeichner der Mitteilung sind keine Unbekannten. Mit FDP-Nationalrat Peter Schilliger und Gewerbeverband-Direktor Gaudenz Zemp sind es zwei prominente Kritiker der Bypass-Überdachung (zentralplus berichtete). Sie sehen im Projekt die zeitnahe Realisierung des Bypass gefährdet.

Schilliger und Zemp sind denn auch froh, dass sich die Stadt Kriens und das Astra für die Testplanung auf ein separates Vorgehen geeinigt haben. Sie betonen: «Diese Testplanung, die als separates, paralleles Projekt geführt wird, darf die Realisierung des Bypass Luzern nicht verzögern oder in Frage stellen.» Um für das Gesamtprojekt die breite Unterstützung der Bevölkerung zu sichern, will die Mobilitätskonferenz ein neues Komitee gründen. Damit will sie sicherstellen, dass die Bevölkerung der Zentralschweiz die Bedeutung des Projekts versteht.

VCS Luzern kritisiert Vorgehen

Auch die Luzerner Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) begrüsst die am Mittwoch unterzeichnete Testplanung. Sie kritisiert jedoch, dass die Testplanung in einem separaten Verfahren verläuft. «Diese Abklärungen sind aber als integrierter Bestandteil des Gesamtsystems Bypass Luzern zu planen und können nicht lösgelöst geprüft werden», heisst es in einer Mitteilung des VCS Luzern. Das gewählte Vorgehen sei sogar «unzulässig».

Zudem hält der VCS Luzern an seiner grundsätzlichen Kritik am Bypass-Projekt fest (zentralplus berichtete). Das Projekt beruhe auf alten Zahlen und sei mit den Klimazielen der Schweiz nicht vereinbar. Der VCS hält darum fest: Der Verzicht auf das Projekt bleibt die beste Lösung.»

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