Luzern öffnet Zivilschutzanlage für Flüchtlinge

Der Kanton Luzern nimmt die Zivilschutzanlage in Schenkon in Betrieb. Ab dem 19. Februar sollen sich dort Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingswesen einquartieren.

Redaktion

Redaktion zentralplus

«Die Unterbringungssituation im Kanton Luzern verschärft sich weiter», schreibt die Staatskanzlei in einer aktuellen Mitteilung. Die Zivilschutzanlage in Schenkon soll deshalb zusätzlich Platz für 80 Personen bieten. Der Kanton will die Anlage am 19. Februar in Betrieb nehmen. Die ersten Personen sollen dann im Verlauf der ersten zwei Wochen einziehen.

Aktuell werden dem Kanton Luzern pro Monat rund 150 Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingswesen neu zugewiesen. In den 16 Asylzentren und den rund 950 Kantonswohnungen hat es nur noch wenige freie Plätze.

Aufenthalt tagsüber im oberirdischen Begegnungszentrum

In der Zivilschutzanlage sollen auch Familien untergebracht werden. Denn: Die Personen können sich tagsüber in den Räumlichkeiten des Begegnungszentrums in Schenkon oberirdisch aufhalten. Kinder im Schulalter sollen dann das Schulangebot Asyl des Kantons besuchen.

Die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) sei laufend dran, Lösungen für weitere Unterkunftsplätze zu suchen. Die Dienststellenleiterin Silvia Bolliger sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass die Mitarbeitenden verschiedene Optionen prüfen würden. Spruchreif sei noch nichts.

Zivilschutzanlage sei nur eine Übergangslösung

Das Leben unter der Erde, will die DAF wenn möglich vermeiden. Die Lage sei aber wirklich sehr schwierig, sagt Bolliger gegenüber der Zeitung. Zivilschutzanlagen sollen dem Kanton als Überganglösung Zeit verschaffen.

Vor genau zwei Monaten gab der Kanton bekannt, die Zivilschutzanlage in Dagmersellen in Betrieb zu nehmen (zentralplus berichtete). Dort wohnen nun seit Dezember vor allem allein reisende Männer, wie der Kanton damals mitteilte.