Russland hat letzte Woche die Ukraine angegriffen. Hunderttausende sind auf der Flucht. Die Grünliberalen der Stadt Zug fordern finanzielle Soforthilfe für die Zivilbevölkerung – in der Höhe von zehn Franken pro Zuger.
Die militärische Invasion von Russland in die Ukraine hat grosse Flüchtlingsströme ausgelöst (zentralplus berichtete). «Dieser Krieg auf dem europäischen Kontinent, nur etwas über eintausend Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, wird eine humanitäre Katastrophe auslösen, die sich überall ausbreiten wird», schreiben die Grünliberalen in einer dringlichen Motion.
Die Partei fordert den Zuger Stadtrat auf, aus dem Ergebnis der Jahresrechnung 2021 einen Betrag von «mindestens 10 Franken pro Einwohner» für humanitäre Hilfe in oder um die Ukraine zu spenden. Die Soforthilfe soll über bestehende Hilfswerke wie die Glückskette, Unicef oder das IKRK in die Ukraine fliessen.
«Mit über 40 Millionen Einwohnern ist die Ukraine der grösste Staat, dessen Grenzen vollständig in Europa liegen. Viele unschuldige Zivilisten werden begreiflicherweise versuchen ihre Städte und Wohnungen zu verlassen», begründet Gemeinderat David Meyer das Anliegen. «Wenn der Krieg in der Ukraine andauern und sich verschärfen sollte, könnte dies dramatische Folgen für die Bevölkerung haben und zur grössten humanitären Notlage seit dem 2. Weltkrieg führen.»
Derzeit sei es noch schwierig, das Ausmass der humanitären Bedürfnisse einzuschätzen. Doch bereits haben in der Schweiz die Glückskette und andere Organisationen mit dem Sammeln von Spenden für Soforthilfe in der Ukraine begonnen. «Erst kürzlich war im Grossen Gemeinderat das Eigenlob gross, wie die Stadt Zug nach dem 2. Weltkrieg Fürstenfeld unterstützt hatte. Es ist jetzt der Moment, mehr als nur lobende Worte für damals zu finden, sondern der ukrainischen Bevölkerung substanzielle Hilfe zu bieten», so Meyer.
- Vorstoss der GLP Stadt Zug
- Website der GLP (Vorstoss bislang noch nicht online)