Luzerner Museum arbeitet mit Treibhaus zusammen

Der Gletschergarten wird «auf den Kopf gestellt»

Hier toben sich bald Jugendliche und junge Erwachsene aus.

Seit 150 Jahren gibt es den Gletschergarten in Luzern. Für das Jubiläum gibt das Museum dem Treibhaus eine Carte blanche: Das Jugendkulturhaus kann sich zwei Tage lang auf dem Areal austoben.

Das Treibhaus und der Gletschergarten: Zwei Luzerner Institutionen, die normalerweise ein komplett unterschiedliches Zielpublikum ansprechen. Nun machen sie gemeinsame Sache – weil der Gletschergarten Luzern heuer 150-jährig wird.

Das Museum organisiert mehrere Anlässe, um den runden Geburtstag zu feiern. Beispielsweise finden im Herbst Führungen mit Komikern statt, auch eine Jubiläumsausstellung und eine Eventreihe «Gletschergarten by night» mit Lichtinstallationen sind geplant.

«Das hat es in dieser Form noch nie gegeben»

Als Erstes steht am 21. und 22. April aber eine aussergewöhnliche Kooperation an. Das Luzerner Treibhaus hat vom Gletschergarten eine Carte blanche erhalten. Sprich, das Jugendkulturhaus, das im Tribschenquartier zu Hause ist, kann sich auf dem Gelände des Gletschergartens zwei Tage lang austoben.

«Seid mit dabei, wenn wir den Gletschergarten auf den Kopf stellen», heisst es dazu in einem Newsletter des Treibhauses. Geplant ist laut Treibhaus-Geschäftsführerin Melanie Reber ein kleines Festival. Es soll Konzerte geben, Klangkünstler in der Felsenwelt, DJ-Sets im Museum und einen Reflexionsweg im Spiegellabyrinth. Geplant sind drei Zeitfenster, an denen das Publikum auf das Areal gelassen wird. Am Freitagabend, am Samstagnachmittag und Samstagabend. Je 400 Personen erhalten für 15 (Studenten und Schülerinnen) oder 20 Franken (Erwachsene) Zutritt.

«Der ganze Gletschergarten in fremden Händen – das hat es in dieser Form noch nie gegeben», sagt Reber auf Anfrage. Es sei auch für das Treibhaus ein Experiment, da man eigentlich nie ausserhalb des Hauses Anlässe veranstalte. Und für den Gletschergarten sei es eine Chance, weil so eine andere Zielgruppe als sonst angesprochen werden könne.

Gletschergarten-Geschäftsführer Andreas Burri ergänzt: «Es ist bekannt, dass Junge und junge Erwachsene selten aus eigenem Antrieb ein Museum besuchen. Daher fanden wir es eine reizvolle Idee, den Gletschergarten für einmal den Jungen zu übergeben.» Die beim Treibhaus anfallenden Kosten würden durch den Ticketverkauf, durch Gastroeinnahmen und durch einen Beitrag des Gletschergartens gedeckt.

Wie sich wohl die jungen Erwachsenen aus dem 19-jährigen Treibhaus und die 20'000 Jahre alten Gletschertöpfe im 150-jährigen Gletschergarten vertragen werden?

Verwendete Quellen
  • Newsletter Treibhaus
  • Telefongespräche mit Melanie Reber und Andreas Burri
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