Aus Angst vor Spital-Überlastung

Kantone Zug und Luzern begrüssen Corona-Massnahmen des Bundesrats

Die Zentralschweizer Spitäler sind seit längerem stark ausgelastet. (Bild: zvg)

Beizen und Läden sollen um 19 Uhr schliessen, am Sonntag bleibt alles zu und privat dürfen sich noch maximal zwei Haushalte auf einmal treffen. Die Massnahmen des Bundesrates, mit denen er gegen die steigenden Fallzahlen ankämpfen will, stossen nicht überall auf Verständnis. Doch Luzern und Zug stehen hinter ihm.

Gespannt warten alle auf den Freitag. Dann wird entschieden, mit welchen neuen Massnahmen die Schweiz gegen die Ausbreitung des Coronavirus kämpfen will. Gesundheitsminister Alain Berset und Bundesrätin Simonetta Sommaruga fanden am Dienstag deutliche Worte – und präsentierten eine Reihe von Massnahmen, die der Bundesrat umsetzen will. Gerade im Hinblick auf die Festtage will man so verhindern, dass die Corona-Fallzahlen wieder stark ansteigen (zentralplus berichtete).

Die Proteste folgten umgehend auf die Bekanntgabe der Vorschläge. In Bern wollen beispielsweise die Beizer am Samstag streiken, weil sie mit der Massnahme, Restaurants und Bars um 19 Uhr zu schliessen und sonntags ganz zuzuhaben, nicht einverstanden sind. Auch Gastro Region Luzern hat bereits vor der Massnahme gewarnt (zentralplus berichtete).

Spitäler vor Überlastung bewahren

Im Gegensatz zum Gewerbe können Gesundheitsdirektoren den Massnahmen auch Gutes abgewinnen. Zumindest im Kanton Zug steht man hinter dem Bundesrat. Gesundheitsdirektor Martin Pfister sagt zum «SRF Regionaljournal»: «Aus epidemiologischer Sicht ist es sicher richtig, dass man die Weihnachtszeit so vorbereitet, dass wir nicht überlastet sind. Weil die Situation in allen Kantonen etwa gleich ist, begrüsse ich es, dass der Bundesrat gemeinsame Lösungen einführt.» Ausserdem seien einheitliche Regeln auch für die Bevölkerung einfacher zu verstehen, sagt Pfister.

Auch in Luzern befürchtet man eine Überlastung der Spitäler auf die Festtage hin. Deshalb würden einheitliche Regelungen befürwortet. Denn die Spitäler seien seit Wochen stark ausgelastet, erklärt der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf der «Luzerner Zeitung».

Welche Massnahmen ab Samstag konkret gelten, wird sich am Freitag zeigen. Bis dann haben die Kantone Zeit, eine Stellungnahme abzugeben. Nebst der Beizen- und Ladenschliessung um 19 Uhr sollen auch Freizeitzentren früher dicht machen. Am Sonntag müssen sie ebenfalls geschlossen bleiben. Skipisten können hingegen geöffnet bleiben. Im Privaten soll zudem neu gelten, dass sich lediglich noch zwei Haushalte und maximal fünf Personen auf einmal treffen dürfen.

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