Für Zuger Crypto-Affäre eingesetzt

Sonderermittler Peter Marti hat seinen Dienst aufgegeben

Peter Marti ermittelte zum Falle der Zuger Crypto-Affäre. (Bild: Adobe Stock)

Sonderermittler Peter Marti sollte herausfinden, wer den Bericht zur Crypto-Affäre den Medien gesteckt hat. Auch nach dem Ende dieses Verfahrens hat er weiter ermittelt, jedoch zu den Corona-Leaks. Nun zieht er einen Schlussstrich.

Der «scharfe Hund von Winterthur», Peter Marti, schnüffelt nicht mehr herum. Wie die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft (AB-BA) am Donnerstag mitteilt, hat Marti seinen Dienst als Sonderermittler quittiert. Gemäss der AB-BA habe Marti dafür «persönliche Gründe» genannt. Er hinterlässt mehrere Fälle, die von der Bundesstaatsanwaltschaft weitergeführt werden.

Ursprünglich wurde Marti im Zuge der Zuger Crypto-Affäre eingesetzt (zentralplus berichtete). Er sollte untersuchen, wie ein Entwurf zu einem Bericht über manipulierte Chiffriergeräte vor Publikation in die Hände der Medien gelangte. Der Verdacht gegen insgesamt vier Beschuldigte liess sich jedoch nicht erhärten und das Verfahren wurde eingestellt (zentralplus berichtete).

Aus einem wurden vier Verfahren

Im Rahmen seiner Ermittlungen entpuppten sich jedoch weitere Verfahren, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Im Zuge seiner Ermittlungen verlangte Marti beim Bundesamt für Informatik E-Mails von Alain Bersets Ex-Kommunikationschef Peter Lauener für einen Zeitraum von sechs Wochen. Er erhielt aber seine gesamte Mailbox mit Nachrichten aus zehn Jahren. Dabei stiess er auf die sogenannten Corona-Leaks: Lauener Kommunikationschef soll während der Corona-Pandemie dem «Blick» vertrauliche Informationen zugespielt haben (zentralplus berichtete).

Er weitete seine Ermittlungen um die Crypto-Affäre in der Folge auf die Corona-Leaks aus. Inzwischen ermittelt ein weiterer Sonderermittler, ob Peter Marti durch die eigenständige Erweiterung seiner Ermittlungen Amtsmissbrauch begangen hat (zentralplus berichtete). Ebenso hat die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Unbekannt wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses für die Herausgabe Laueners Mailbox eröffnet.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 29.05.2023, 14:37 Uhr

    Hat hier der Berg eine Maus geboren? Der gigantische Crypto-Skandal, welcher den Neutralitäts-Mythos der Schweiz weit stärker beschädigt hat als die nordwärts verfrachteten Panzer, endet offenbar nun mit einem Nullresultat, wie es sich für eine Bananenrepublik geziemt.

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