Guerilla-Aktion

Linke Gruppierung benennt Richard-Wagner-Weg um

Aus dem Richard-Wagner-Weg hat die Gruppierung den Aimée-Stitelmann-Weg gemacht. (Bild: zvg / Resolut)

Als Zeichen gegen Antisemitismus hat die Gruppierung Resolut den Richard-Wagner-Weg in Luzern umbenannt. Neu ziert der Name der Fluchthelferin Aimée Stitelmann-Stauffer das Schild.

Der deutsche Komponist, Schriftsteller Richard Wagner lebte von 1866 bis 1872 im heutigen Tribschenquartier in Luzern. Bis heute befindet sich dort das Richard-Wagner-Museum. Dahin führt der Richard-Wagner-Weg und in der nahen Ufschötti befindet sich das Wagner-Denkmal. Zu viel «Verehrung und Verklärung» für die Luzerner Gruppe Resolut. Sie kritisiert insbesondere Wagners Antisemitismus. Wagner sei Wegbereiter für den modernen Antisemitismus gewesen, schreibt die Gruppe in einer Medienmitteilung. Die Ehrung in Luzern sei für Resolut unverständlich.

Die Gruppierung fordert deshalb, dass der Richard-Wagner-Weg in Aimée-Stitelmann-Weg umbenannt wird. Als kleine Kostprobe hat Resolut am Samstagabend das Wegschild bereits entsprechend umgestaltet.

Für die Gruppierung steht Aimée Stitelmann-Stauffer stellvertretend für mehrere Fluchthelferinnen. Menschen auf dem Weg zum Richard-Wagner-Museum sollen daran erinnert werden, wo Antisemitismus hinführen könne. Dass Frau Stitelmann-Stauffer eine Frau war, sei ein Bonus. Denn Frauen seien in den Strassennamen chronisch untervertreten, schreibt Resolut.

Die 1925 in Paris geborene Aimée Stitelmann-Stauffer zog vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nach Genf und wurde 1945 von einem Militärgericht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt, weil sie jüdischen Kindern zur Flucht in die Schweiz verholfen hat. 2004 wurde Aimée Stitelmann-Stauffer formell rehabilitiert. Eine Entschädigung erhielt sie indes nie.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung von Resolut
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