Polizei sucht neues Personal

Linke Gruppe kritisiert Werbekampagne der Luzerner Polizei

Die Kampagne würde «Rambos und Adrenalinjunkies» anziehen, findet die Linke Gruppierung Resolut (Bild: Luzerner Polizei)

«Rambos und Adrenalinjunkies» würden durch solche Bilder angezogen, kritisiert die linke Gruppierung Resolut die neue Werbekampagne der Luzerner Polizei. Diese widerspricht: «Superhelden» suche man nicht.

Die Luzerner Polizei hat eine neue Kampagne lanciert. Die Polizei will damit neue Leute für den Beruf begeistern. Auf den Bannern sind Polizisten bei Einsätzen abgebildet, auf einem Bild beispielsweise mit Helm und Maschinenpistole. Auf einem anderen Kampagnenbild sind mit Schutzschilden bestückte Polizisten zu sehen, während im Hintergrund Rauch aufsteigt.

Eine solche Kampagne ziehe die falschen Leute an, kritisiert die ausserparlamentarische linke Gruppierung Resolut. «Mit solchen Bildern wird ein falsches Bild der Polizeiarbeit vermittelt und gezielt Rambos und Adrenalinjunkies rekrutiert», schreibt die Gruppierung in einer Medienmitteilung. «Die Polizei sieht sich selber gerne in einer passiven Rolle als reine Bewahrerin des Gesetzes. Doch die gewählten Bilder zeigen die Polizei in einer konfrontativen und repressiven Haltung», schreibt die Gruppierung weiter.

Die Luzerner Polizei sucht keine «Superhelden»

Die Luzerner Polizei erhofft sich, durch die Rekrutierungskampagne genügend Nachwuchs für die nächsten Jahre zu finden. Denn die Polizei soll laut Regierung mehr Stellen erhalten. «Mit dem Branding ‹117 Prozent DU› und mehreren attraktiven Sujets aus dem Polizeialltag wird die Kampagne konsequent auf Personen ausgerichtet, welche sich für die Sicherheit und die Menschen in unserem Kanton einsetzen möchten», schreibt die Luzerner Polizei in einer Medienmitteilung.

Die Kampagnenfotos würden den breiten Alltag der Polizei repräsentieren, so Mediensprecher Urs Wigger. (Bild: Luzerner Polizei)

Als Reaktion auf die Kritik schreibt der Polizeisprecher Urs Wigger: «Anlässlich der neuen Werbekampagne wählte die Luzerner Polizei bewusst vier Bilder aus, welche den breiten Arbeitsalltag einer Polizistin zeigen.»

Dass man mit der Kampagne bewusst «Rambos und Adrenalinjunkies» anspreche, verneint Urs Wigger. «Die Luzerner Polizei sucht keine ‹Superhelden›, sondern Interessierte, die mittendrin, präsent, fokussiert und standfest einen anspruchsvollen, aber spannenden und attraktiven Beruf ausüben möchten.» Bewerberinnen müssten ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen. «So stellen wir sicher, dass geeignete Aspirantinnen und Aspiranten ausgesucht werden.»

Vor zwei Jahren gab es bereits Kritik an einer Kampagne

Bereits vorletztes Jahr hat die Luzerner Polizei die Werbetrommel für den Polizeiberuf gerührt. Das Bild zeigte eine Polizistin und einen Polizisten bei einer Festnahme.

Kritik an der Kampagne der Luzerner Polizei im Jahr 2020 führte dazu, dass die Polizei das umstrittene Bild entfernte. (Bild: Luzerner Polizei)

Das zunächst gewählte Bild für die Kampagne zeigte eine Verhaftung, bei der eine Polizistin niederkniet, um einen Mann zu arretieren. Dies war kurz nach dem tragischen Todesfall des schwarzen Amerikaners George Floyd, welcher bei einer Festnahme im US-Bundesstaat Minnesota durch einen Polizisten getötet wurde. Da das Bild viele Leute an die Festnahme Floyds erinnerte, ersetzte die Luzerner Polizei das Bild und entschuldigte sich öffentlich für das Kampagnenfoto (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Gruppe Resolut
  • Mailverkehr mit Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei
  • Medienmitteilung der Luzerner Polizei
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5 Kommentare
  • Profilfoto von Andreas Reinhard
    Andreas Reinhard, 25.10.2022, 09:30 Uhr

    Die Luzerner Polizei hat sowieso ein Gewaltproblem.

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  • Profilfoto von Gruesse vom Einhorn Schlachthaus
    Gruesse vom Einhorn Schlachthaus, 24.10.2022, 18:07 Uhr

    Eine Polizei nach Machart einer rumänischen Securitate wäre Resolut vermutlich links, lieb und nett genug.

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    • Profilfoto von Erwin Lussi
      Erwin Lussi, 24.10.2022, 19:38 Uhr

      Die Werbekampagne hat auch noch eine andere Aussage : Weicheier meldet euch bitte nicht !

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 24.10.2022, 18:07 Uhr

    Die Luzerner Polizei im richtigen Leben: Prügelnde Hooligans ein bisschen, aber nicht zu ernsthaft betränengasen, Verkehr regeln, Einbrecher jagen, Absperrungen für die Fasnacht aufstellen, ab und zu eine Fahndung, Leute beruhigen, Junkies wegweisen.
    Die Luzerner Polizei in der Werbung: SWAT-Team 5 jagt die Bancomat-Sprenger mit Nachsichtgerät und Schützenpanzer, während sich das Detachement «Chögelipastete» vom Helikopter abseilt, um eine Geiselnahme auf der «Unterwalden» zu vereiteln.

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    • Profilfoto von Erwin Lussi
      Erwin Lussi, 24.10.2022, 19:34 Uhr

      😂 Drehbuch für einen realistischen Krimi.
      Titel : Luzerner Polizei in Action 😂

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