zentralplus an der Papierflugi-Meisterschaft

Falten, werfen und siegen

Auch die Medien interessierten sich für die kleinen Helden der Lüfte.

(Bild: jwy)

Keiner zu klein, ein Pilot zu sein: Der Papierflugi-Wettbewerb zog am Samstag wieder Scharen von Kindern und Erwachsenen an. Der «unfairste Wettbewerb von Luzern» ist zehn Jahre alt geworden. Auch zentralplus liess sich nicht lumpen und hat triumphiert.

Die Papierflugi-Meisterschaft in Luzern wird immer beliebter und anscheinend bekannter – sogar «Tele Züri» ist heuer angereist und hat die kleinen Helden mit ihren Faltkünsten gefilmt. Knirpse ab zwei Jahren brachten stolz ihre Faltkreationen mit oder bastelten diese vor Ort in einem Zelt.

Der Weitwurf-Challenge, organisiert vom Quartierverein Hirschmatt-Neustadt, fand diesen Samstag bereits zum zehnten Mal statt. Wegen der unsicheren Witterung nicht im Vögeligärtli, sondern in der gedeckten Säli-Turnhalle. Deshalb war der selbsternannte «unfairste Wettbewerb» dieses Jahr etwas fairer, da nicht von Windböen und andern Einflüssen verfälscht.

Papiertiger und Ingenieure

Heuer traten nicht nur wie üblich Kinder mit Begleitung an, sondern es gab erstmals einen Team-Wettkampf: Drei Dreiergruppen traten zum Simultan-Wettbewerb an. Da durfte natürlich zentralplus nicht fehlen – obwohl oder gerade weil wir ein papierloses Medium sind. Aber oje: Die Gegner waren die Papiertiger von der Stadt Luzern und die Ingenieure von der Grünliberalen Partei.

Ausschusswahre an der Papierflugi-Meisterschaft.

Ausschusswahre an der Papierflugi-Meisterschaft.

(Bild: jwy)

Was sollen Digital Natives wie wir bloss mit Papier anfangen? Und was für welches nimmt man da? Bericht und Anträge der Stadt? Interpellationen der Parteien? Das Zeitungspapier der Konkurrenz ist leider zu dünn. So kam es schon mal vor, dass in den Tagen vor dem Wettbewerb ein wackeres Testflugzeug durch das Büro segelte und des Öfteren kläglich abstürzte.

Der Rekord bleibt ungebrochen

139 Pilotinnen und Piloten aus dem ganzen Altersspektrum nahmen an der 10. Papierflugi-Meisterschaft teil. Der Luzerner Weitflug-Rekord von 33,90 Metern (Kiran Tichelaar 2016) wurde dieses Jahr nicht übertroffen. Am weitesten warf am Samstag Nicola Alberini mit 24,35 Metern. Daneben gab’s auch Preise für das schönste Design der Papier-Flieger.

Die Vorbereitung

Doch wir liessen uns nicht entmutigen und hatten eine Idee: Wir schicken unsere ausgedruckten Artikel in die Lüfte! Weit sollen sie fliegen, die 5869 Zeichen zu neuen Veloprojekten (zentralplus berichtete), die 5 Fussballfelder grosse Mall of Switzerland (zentralplus berichtete) und die 1.-August-Feier der Andrea Gmür (zentralplus berichtete).

Aber was für ein Flieger soll es sein? Auf Youtube und anderen Kanälen gibt es unzählige Tutorials – hier ein Weltrekord-Flieger, da ein Superduper-Papier-Jumbojet. Zum Glück stellte auch der Organisator Faltanleitungen zur Verfügung, denn auch wir Redaktoren sind am Wochenende etwas Recherchierfaul.

 

Kleine Piloten mit viel Publikum in der Säli-Turnhalle.

Kleine Piloten mit viel Publikum in der Säli-Turnhalle.

(Bild: jwy)

Der «Vögeligärtli-Flitzer» war uns zu simpel, letztlich entschieden wir uns zu einen für den falttechnisch etwas anspruchsvolleren «Bundes-Adler». Der «Neustadt-Gleiter» versagte in der Testphase – und tja, der «Hirschmatt-Jet» war uns zu komplex (was genau ist denn eine Bergfalte?).

Das Aufwärmen

Um 14 Uhr warfen zuerst Dutzende Kinder und Erwachsene um die Wette – sie taten dies mal erfolgreicher, mal unbeholfener, aber immer sehr beherzt. Währenddessen wir draussen grosse Sprüche klopften und auf dem Schulhausplatz an den letzten Details unserer Flieger feilten. Eine wichtige Erkenntnis: Die Flieger verhalten sich in der Halle ganz anders als an der frischen Luft.

 

Um 15 Uhr waren die Teams an der Reihe. Kurz vor Start entschieden wir uns für einen Strategiewechsel, der sich als gute Entscheidung erweisen sollte. Wir falteten zwei der drei Flieger nochmals von Grund auf neu – und das Risiko zahlte sich aus. (Welcher es letztlich war, bleibt ein Betriebsgeheimnis, denn der nächste Wettbewerb kommt bestimmt.)

Simultanwerfen: Pascal Zeder (zentralplus), Jules Gut (GLP) und Urs Dossenbach (Stadt Luzern).

Simultanwerfen: Pascal Zeder (zentralplus), Jules Gut (GLP) und Urs Dossenbach (Stadt Luzern).

(Bild: jwy)

Die Entscheidung

Dann galt es ernst: Die ersten Piloten der drei Teams postierten sich auf einer Linie und schossen auf Kommando simultan ihre Flieger in die Luft. Die erste Runde ging mit gut 12 Metern knapp an die Grünliberalen, dicht gefolgt von zentralplus. In der zweiten und dritten Runde liessen wir nichts mehr anbrennen und warfen unsere Flugis jeweils am weitesten. Die erreichten Distanzen wurden summiert und wir heimsten mit über 40 Metern den Sieg ein.

Den gewonnenen Kasten Bier haben wir natürlich sogleich sportlich mit den unterlegenen Stadtbeamten (Rang 3) und den Politikern (Rang 2) geteilt. Und die Kinder nahmen derweil an der Rangverkündigung mit glänzenden Augen ihre Preise entgegen.

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