Wer das Leben im Kanton Zug prägt

Diese Zuger dürften im Jahr 2023 den Ton angeben

200 Tage vor dem Eidgenössischen Jodlerfest 2023 in Zug bläst OK-Präsident Stephan Schleiss zum Auftakt ins Alphorn. Nun gehen die Vorbereitungen so richtig los. (Bild: zvg)

Zurückblicken auf die Helden des Jahres kann ja jeder. Wir orakeln viel lieber darüber, welche Zuger dieses Jahr auf der Erfolgswelle reiten werden. Und verraten, was Tunnels, Folklore und «s'Stöckli» in der Kristallkugel zu suchen haben.

Schon klar. In die Zukunft zu schauen, ist schwierig. Das wissen wir spätestens, seit wir es, naiv wie wir waren, «irgendwie noch entspannt» fanden, dass Ende 2019 so wenige asiatische Touristen durch Luzern flanierten. Bevor wir dann drei Monate später begannen, Spaghetti und Toilettenpapier zu horten. Aber: Tatsächlich gibt es einige Zugerinnen und Zuger, auf die man im kommenden Jahr ein besonderes Augenmerk legen sollte. Denn: Es kann sein, dass ihnen Ausserordentliches gelingt.

Via Jodlerfest in die Herzen der Zuger?

Seit dem Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2019 steht fest: Zug kann Folklore. Heinz Tännler hat die Angelegenheit als OK-Präsident damals mit Bravour gestemmt. Selbst dezidierten Kritikern des Anlasses fiel es schwer, das sprichwörtliche Haar in der Suppe zu finden.

Im Sommer 2023 kehrt das Brauchtum mit voller Wucht zurück nach Zug, dies in Form des Eidgenössischen Jodlerfest. 150'000 Gäste werden zum Anlass erwartet, der im Juni über die Bühne(n) geht. Der Präsident: Tännlers Partei- und Amtskollege Stephan Schleiss. Sollte das Fest genauso erfolgreich verlaufen wie das ESAF vor vier Jahren, dürfte das dem SVP-Regierungsrat – auch politisch – in die Karten spielen.

Keck lacht Jodlerfest-OK-Präsident Stephan Schleiss in die Kamera. (Bild: zvg)

Wird er der Herr des Stadttunnels?

Seit dem vergangenen Frühjahr haben's die Bewohner der Zuger Berggemeinden schwer. Wer von Ägeri ins Tal will, muss einen Umweg über Edlibach in Kauf nehmen. Die Kantonsstrasse zwischen Nidfuren und Schmittli wird derzeit saniert. Dies, weil sich der ganze Hang mittels Schwerkraft in Richtung Lorzentobel verschiebt und die Strasse aufgrund dessen ins Rutschen geriet.

Regierungsrat Florian Weber (Mitte) durchschneidet das Band und erklärt die Brügglitobelbrücke beim Schmittli offiziell als fertiggestellt. (Bild: wia)

Im Sommer soll der Spuk gemäss Planung vorbei sein. Bis dato scheint der Kanton im Zeitplan zu sein. Zwar war Baudirektor Florian Weber nicht der Initiator des Grossprojekts, doch wird er der sein, der das Vorhaben abschliessen darf. Insbesondere die Autofahrerinnen aus den Berggemeinden dürften ihm dankbar sein.

Ein weiteres Projekt, das 2023 umgesetzt werden wird, und das insbesondere Velofahrer freuen wird: Dieses Jahr sollen Softmassnahmen zur Förderung des Velofahrens umgesetzt werden. Zwar tut das der Kanton nicht gänzlich aus freien Stücken, aber immerhin kommt die Sache ins Rollen (zentralpus berichtete).

Des weiteren wird im Kantonsrat im zweiten Quartal dieses Jahres der Bereich Mobilität der geplanten Richtplananpassung diskutiert. Dort wird mitunter auch ein möglicher Umfahrungstunnel in Unterägeri diskutiert, daneben eine Light-Version des Zuger Stadttunnels. Weber könnte demnach als der Regierungsrat in die Geschichte eingehen, der die unendliche Tunnelsache nach Jahrzehnten definitiv ins Rollen gebracht hat.

Die erste Zuger Frau im Stöckli?

2023 könnte noch eine weitere Person aus der Zuger Politik in die Geschichte eingehen. Die Nationalrätin Manuela Weichelt will ins Stöckli, wie ihre Partei, die ALG, im Dezember kundtat. Damit wäre sie die erste Zuger Frau, welche den Kanton Zug in der kleinen Kammer vertritt. Ausserdem wäre sie die erste Vertreterin einer linken Partei, die den Kanton Zug im Ständerat vertreten würde.

Manuela Weichelt setzt sich für die Umsetzung der Pflegeinitiative ein.
Manuela Weichelt möchte von der grossen in die kleine Kammer wechseln. (Bild: zvg)

Der kometenhafte Aufstieg des Ardon Jashari

Auch sportlich könnte es für die Zuger in diesem Jahr heiss werden. Allen voran fällt einem dabei der Name Ardon Jashari ein. Der 20-jährige Chamer erlebt seit rund einem Jahr einen kometenhaften Aufstieg und durfte im November als Nationalspieler mit nach Katar an die WM fahren.

Derzeit mehren sich die Gerüchte, dass sich diverse Vereine für den Mittelfeldspieler interessieren, mitunter aus der Deutschen Bundesliga. Sogar der Premier-League-Club Arsenal soll den Zuger bereits auf dem Radar haben. Es ist davon auszugehen, dass spätestens diesen Sommer ein Transfer ins Ausland bevorsteht. Jasharis Marktwert ist im letzten Jahr markant angestiegen und liegt aktuell bei 2,5 Millionen Franken.

War als defensive Absicherung die auffälligste Figur in der Luzerner Raute: der 19-jährige Ardon Jashari.
Wie lange spielt Ardon Jashari noch beim FC Luzern? (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Träume aus Sägemehl

Auch im Schwingsport hat der Kanton Zug ein mögliches Ass im Ärmel. Pirmin Reichmuth wurde bereits beim ESAF in Zug als potenzieller Schwingkönig gehandelt. In Pratteln wurde der Chamer Vierter. Leider hatte Reichmuth in der Vergangenheit immer wieder Verletzungspech.

Alle sechs Jahre findet in Interlaken die Unspunnen-Schwinget statt. So auch diesen Sommer. Reichmuth wird als Favorit gehandelt, sofern der Chamer bis dahin gesund bleibt.

Pirmin Reichmuth könnte beim Unspunnen-Schwinget zuoberst mitschwingen. (Bild: Hans Galliker)
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