Knapp 250 Personen an Kundgebung

Coronademo: Stadt Luzern zeigt drei Personen an

In Luzern marschieren regelmässig Massnahmen-Skeptiker. (Bild: Adobe Stock)

Diesen Montag hat in Luzern ein «Abendspaziergang» von Massnahmenskeptikern stattgefunden – einmal mehr. Dieses Mal zog die illegale Veranstaltung fast 250 Personen an. Für einige könnte die Aktion rechtliche Folgen haben.

Einmal mehr zogen die Massnahmenskeptiker diesen Montag durch die Luzerner Innenstadt. Seit die Behörden einem Ebikoner Arzt die Lizenz entzogen haben, findet immer montags eine Solidaritätsbekundung in Form eines «Abendspaziergangs» statt (zentralplus berichtete). Der Aufmarsch der Teilnehmer an der Aktion, die jeweils unbewilligt stattfindet, fiel in den vergangenen Monaten äusserst schwankend aus: An manchen Tagen waren es kaum 50, an anderen über 100.

An diesem sonnigen Montagabend fanden sich nun rund 250 Personen beim Schwanenplatz zusammen, wie die Luzerner Polizei auf Anfrage mitteilt. Es dürfte somit eine der grössten dieser Kundgebungen gewesen sein.

Mögliche Organisatoren identifiziert

«Die Luzerner Polizei war vor Ort präsent, beobachtete die Lage und sprach mehrere Ordnungsbussen aus», sagt Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei. Die Bussen gehen auf das Nichttragen einer Maske zurück. Mit Verweis auf die Verhältnismässigkeit sah die Polizei jedoch davon ab, die unbewilligte Demo aufzulösen.

Allerdings wurden im direkten Nachgang der Kundgebung drei Personen verzeigt, wie die Polizei mitteilt und die Stadt Luzern bestätigt. «Bereits in den vergangenen Wochen wurden Strafanzeigen gegen unbekannt und einzelne Exponenten verfasst», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen. «Sie richten sich an die mutmasslichen Mitorganisatoren der unbewilligten Kundgebungen.» Die Staatsanwaltschaft muss die Anzeigen nun prüfen. 

Das Recherchekollektiv Element Investigate twitterte Bilder der Kundgebung vom vergangenen Montag:

Demo nach dem Entzug der Praxisbewilligung

Die erste Kundgebung dieser Art fand am 1. März 2021 statt. Damals nahmen rund 300 Personen daran teil. Es handelt sich dabei um eine Solidaritätsbekundung mit dem Ebikoner Arzt Andreas Heisler. Ihm wurde die Praxisbewilligung im Februar entzogen. Grund: Er hatte unter anderem freizügig Maskendispensen erteilt und offenbar nicht mit Maske in seiner Praxis gearbeitet (zentralplus berichtete).

In der Folge kursierte zunächst ein Flyer in den sozialen Medien, der eine Demonstration in Solidarität mit dem Arzt ankündigte (zentralplus berichtete). Dieser führte zum ersten dieser sogenannten Spaziergänge. Wie sich diese in den nächsten Wochen entwickeln werden – und ob die Anzeigen Wirkung zeigen –, bleibt abzuwarten.

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