Manipulierte Kreditanträge

Bank Now: Filialen nach Betrugsverdacht geschlossen

Falsches Gerücht: Die Bank Now in Luzern sei vorübergehend geschlossen. (Bild: mst)

Angestellten der Bank Now werde vorgeworfen, dass sie die Kreditanträge für Kunden manipuliert haben sollen. Mehrere Filialen der Bank sind vorübergehend geschlossen. Die Luzerner Filiale gehöre nicht dazu.

Mehrere Filialen der Bank Now – einer Tochterfirma der Credit Suisse – seien vorübergehend geschlossen. Der Grund dafür: Es bestehe ein Betrugsverdacht. Auch die Luzerner Filiale sei betroffen, hiess es anfänglich in einem Artikel der «NZZ». Das stellte sich nachträglich als falsch heraus, wie zentralplus erfuhr.

In den letzten Wochen seien mehrere Mitarbeiterinnen der Bank Now fristlos entlassen worden. Danach mussten die Filialen wegen Personenmangels schliessen. Hinter der Entlassung stecke offenbar eine interne Untersuchung der Credit Suisse.

Verstoss gegen das Konsumkreditgesetz steht im Raum

Durch diese sei man auf «manipulierte Budgets in Kreditanträgen» gestossen, so die Zeitung. Den Angestellten werde vorgeworfen, die Anträge bewusst falsch ausgefüllt zu haben. So hätten sie beispielsweise tiefere Mietkosten angegeben, damit die Kunden eher einen Kredit erhalten.

Mitarbeiterinnen hätten gegenüber der Zeitung gesagt, dass sie teilweise tatsächlich Kreditanträge so ausgefüllt haben. Sie seien jedoch zu dieser «Optimierung zugunsten des Kunden» ermutigt worden. Die Mitarbeitenden sagen, dass sie auf Anweisung ihrer Vorgesetzten und im Wissen der Zentrale in Horgen gehandelt hätten.

Falls die Vorwürfe der gefälschten Kreditanträge zutreffen würden, stelle dies zum einen eine Verletzung der Sorgfaltspflicht dar. Darüber hinaus handle es sich aber auch um einen Verstoss gegen das Konsumkreditgesetz, erklärt die Zeitung. Ziel dieses Gesetztes sei es, die Überschuldung von Privathaushalten zu verhindern. Die Bank sei daher verpflichtet, sich die Angaben – wie beispielsweise die Mietkosten – belegen zu lassen.

Die Bank habe auf Anfrage der «NZZ» geschrieben: «Im Rahmen unserer globalen Prozesse gelten verbindliche Verhaltensregeln für alle Mitarbeitenden. Mögliches Fehlverhalten wird konsequent geprüft, und gegebenenfalls werden entsprechende Massnahmen getroffen. Einzelfälle kommentieren wir nicht.» Die Resultate der internen Untersuchung oder die Zahl der Entlassungen habe sie nicht kommentiert.

Wir haben den Artikel um die Tatsache ergänzt, dass die Luzerner Filiale von der Schliessung nicht betroffen war.

Verwendete Quellen
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