Belebung des Städtlis gescheitert

Sempach sitzt im Warmen: Pilotprojekt Winterterrassen gescheitert

Ein lebendiges Städtli auch im Winter – ein Projekt der Stadt Sempach wird nun gestoppt. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Die Stadt Sempach wollte das Städtli über die Wintermonate hinweg aufwerten und gewährte Gastronominnen, die Nutzung der öffentlichen Aussenflächen analog zu den Sommermonaten zu nutzen. Doch die Bilanz fiel ernüchternd aus.

Die gastronomische Bewirtschaftung von Aussenflächen ist – angestossen durch die Coronapandemie – vielerorts neu angedacht worden. So war und ist es Beizen in der Stadt Luzern vergangenen Sommer und auch diesen Sommer wieder gestattet, rauszutischen und länger als üblich offen zu haben. Das Projekt Mediterrane Nächte ist Anfang des Monats in die zweite Runde gegangen (zentralplus berichtete).

Anders präsentiert sich die Lage in Sempach. Dort dürfen Gastronomen seit Jahren von März bis Ende Oktober den öffentlichen Grund vor ihren Lokalen bewirtschaften. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, während den übrigen Monaten für limitierte Zeitfenster Nutzungsmöglichkeiten zu erhalten. Im Rahmen eines Pilotprojekts wollte der Sempacher Stadtrat vergangenen Winter prüfen, ob sich diese Aussenflächen auch im Winter ähnlich grosser Beliebtheit erfreuen würden wie im Sommer. Doch die Bilanz fällt ernüchternd aus.

Viele Terrassen blieben leer

Gegenüber zentralplus erklärt Stadträtin Tanja Schnyder, wieso das Projekt nicht den Effekt hatte, den sich die Stadt Sempach erwünscht hätte. «Es hat sich gezeigt, dass die Terrassen meist zu wenig genutzt wurden», sagt Schnyder. «Dies bestätigten auch die Gastronomen bei einer anschliessenden Umfrage.» Die Gastronominnen seien unzufrieden gewesen mit der Belegung der Terrassen.

Und das, obwohl sich einige mit innovativen Ideen und Investitionen ins Zeug gelegt hätten, so Schnyder. Vor allem in der Adventszeit habe dies zu einem sehr schönen Ambiente im Städtli geführt. Doch während das Gesamtangebot im Städtli teilweise aufgewertet worden sei, habe es auch leere Terrassenflächen gegeben, die weder bewirtschaftet noch saisonal gestaltet worden seien.

Befürworter in der Unterzahl

«Natürlich gibt es auch Stimmen, die eine Ganzjahresnutzung befürworten», so Schnyder weiter. Einige Besucher hätten die Aussenflächen genutzt und geschätzt. Jedoch sei die Belegung zu tief gewesen, um das Konzept im Ganzjahresbetrieb weiterzuführen. Die Umfrage bei den Gastronominnen habe insbesondere auch gezeigt, dass die Benützung der Aussenterrassen in den meisten Fällen nur während der Weihnachtszeit ein Bedürfnis sei.

Und: Mit der ohnehin schon bestehenden Möglichkeit, die Aussenfläche während acht Wochen zu nutzen, könnten interessierte Gastronomen ihre kreativen Ideen dennoch umsetzen, begründet Schnyder das Ende des Projekts.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Tanja Schnyder, Sempacher Stadträtin
  • Medienmitteilung der Stadt Sempach
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