Regierung fällt Grundsatzentscheid

Mountainbiker sollen neben Wanderern Platz erhalten

Im Kanton Luzern dürfen Mountainbiker bald legal auf Wanderwegen fahren. (Bild: Unsplash/Jan Kopřiva)

Der Kanton Luzern erarbeitet eine Strategie, wie er mit Mountainbikern umgehen will. Vor diesem Hintergrund hat er einen ersten Grundsatzentscheid gefällt.

Mountainbiker haben im Kanton Luzern einen schweren Stand. Heute ist das Fahren im Wald nur auf Waldstrassen, befestigten Waldwegen und speziell markierten Wegen erlaubt. Auf Wanderwegen ist es de facto illegal. Wie der Kanton in einer Medienmitteilung am Dienstag bekannt gibt, ändert sich das aber bald. Im Rahmen der Erarbeitung einer Mountainbike-Strategie hat der Regierungsrat nun einen Grundsatzentscheid gefällt. Mountainbikerinnen und Wanderer sollen die Wege künftig gemeinsam nutzen können.

In Touristenorten oder Naherholungsgebieten beabsichtigt der Kanton, die Biker zu «kanalisieren». Sie sollen mit «legalen, naturverträglichen sowie attraktiven Angeboten» gelenkt werden, teilt der Kanton mit. «Ziel ist es, Nutzungskonflikte zu minimieren und Natur und Landschaft zu schonen.»

Luzern muss wegen Bund handeln

Hintergrund des Entscheids ist das nationale Veloweggesetz, welches die Stimmbevölkerung 2018 annahm. Gemäss diesem sind die Kantone verpflichtet, die Velonetzplanung behördenverbindlich festzulegen und entsprechende Wegnetze zu erstellen. Dazu gehören auch Mountainbike-Strecken. Als Grundlage für die Netzplanung arbeitet der Kanton Luzern an einer Mountainbike-Strategie, welche er bis 2025 fertig haben will.

Bei der Erstellung der Strategie sind nebst kantonalen Stellen auch der Verein Mountainbike Luzern sowie der Verein Luzerner Wanderwege mit dabei. Gemäss der kantonalen Medienmitteilung begrüssen die Präsidenten der beiden Vereine den Entscheid für die Koexistenz von Wandererinnen und Bikern.

Wie im Kanton Luzern, so müssen sich aufgrund des Bundesgesetzes auch die Zuger Behörden mit Mountainbike-Wegen auseinandersetzen. Die Situation präsentiert sich dort aber anders: Im für sie schlimmsten Fall, so befürchtet es eine IG, würde das Biken in Zuger Wäldern faktisch gar nicht mehr möglich (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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