Bagels, Knödel und Shakshuka

Neues Brunch-Lokal in Zug setzt auf kulturelle Vielfalt

Anastasia Nydegger und Aliya Lapotko vor ihrem neuen Lokal «The Brunch Factory» in Zug. (Bild: zvg)

Wo einst ein Nähgeschäft stand, ist kürzlich ein neues Lokal eröffnet worden. Statt Nadel und Faden gibt’s Bagels und Salate, statt Nähmaschinen ein Brunch-Angebot, welches so in Zug definitiv noch nicht existiert.

Wer heute an der Ägeristrasse entlangläuft, der trifft auf ein neues Lokal. Neu, aber dennoch vertraut klingt der Name «The Brunch Factory». Das ist kein Hirngespinst. Unter ebendiesem Namen betreibt Aliya Lapotko seit rund zwei Jahren ein sonntägliches Brunch-Angebot im Zuger «Freiruum».

«Wir legen unseren Fokus auf ein kleines, dafür aber sehr gutes und auch spezielles Angebot.»

Aliya Lapotko, Geschäftsführerin von «The Brunch Factory»

Nun hat die Unternehmerin einen nächsten Schritt gewagt. Sie hat das Geschäft an der Ecke Ägeristrasse/ St.-Oswalds-Gasse gemietet, und bietet dort seit Anfang Juni internationale Leckereien an. Dass das Angebot überschaubar ist, ist «part of the plan», wie die in London aufgewachsene Aserbaidschanerin auf Englisch erzählt.

Auf der Suche nach dem guten Kaffee

«Wir legen unseren Fokus auf ein kleines, dafür aber sehr gutes und auch spezielles Angebot.» Insbesondere möchten Lapotko und ihre Geschäftspartnerin Anastasya Nydegger Speisen und Getränke anbieten, welche man sonst in Zug kaum findet.

«Als ich vor sechs Jahren nach Zug kam, gab es hier noch keinen richtig guten Kaffee. Oft fuhren wir darum an den Wochenenden nach Zürich», sagt die Geschäftsführerin. Irgendwann habe man die japanische Barista Miray entdeckt, welche sich auf Kaffee spezialisiert hat und auch selber Bohnen röstet. «Diese beziehen wir nun von ihr. Ausserdem hat sie uns einen Latte-Art-Kurs gegeben, denn wir möchten es richtig gut machen», sagt Lapotko.

In der «Brunch Factory» findet man auch osteuropäische Teigtaschen. (Bild: zvg)

Bagels, Pelmeni und Cookies

Als wir das neu eröffnete Geschäft am Freitagnachmittag kurz vor 14 Uhr betreten, ist die Verkaufstheke beinahe leer. Nur noch wenige Behälter mit griechischem Salat stehen in der Vitrine. «Wir sind beinahe ausverkauft», bestätigt sie. «Dafür, dass wir erst gerade begonnen haben, läuft es bisher tatsächlich nicht schlecht. Insbesondere die Bagels verkaufen sich gut. Alle lieben Bagels!»

Weniger bekannt sein dürften die Pelmeni und Vareniki, osteuropäische Teigtaschen. Letztere sind traditionell mit Sauerkirschen gefüllt und werden zum Frühstück oder als Snack gegessen.

Auch alte Bekannte trifft man in «The Brunch Factory» an. (Bild: wia)

Ein paar Chocolate-Chip-Cookies liegen noch auf der Etagere. So aussergewöhnlich sehen sie nicht aus. «Klar, jeder kann Kekse backen. Aber diese Bäckerin macht sie ganz besonders gut. Sie sind sowohl süss als auch salzig», beteuert Lapotko.

Shakshuka zum Brunch

Nicht jeden Tag wird hier Brunch serviert, sondern vorläufig nur am Samstag. Das könne sich jedoch noch ändern. «Sonntags werden wir weiterhin im «Freiruum» sein. Auch bezüglich Brunch setzen die Unternehmerinnen nicht auf Menge, sondern auf «klein und fein». Neben Pfannkuchen finden sich auf dem übersichtlichen Frühstücks-Menü etwa Avocado auf Toast, Sauerteigbrot, Ricottakuchen sowie Shakshuka, eine Eintopf-Spezialität aus Israel und Nordafrika.

Neben kleineren Zweiertischen sowie einer Bartheke an der Fensterfront stehen den Gästen ein runder sowie ein grosser ovaler Tisch zur Verfügung. «Unsere Vision ist es, dass viele Menschen an einem Tisch sitzen und gemeinsam essen. Letzte Woche hat das sehr gut funktioniert, da kamen ganze Familien zum Brunch hierher.»

Die Vision: Dass Menschen zusammenkommen, um gemeinsam an einem Tisch zu essen. (Bild: wia)

Das Lokal ist ihr bereits bestens bekannt

Lapotko kennt sich im Lokal in der Zuger Altstadt bereits aus. Vor rund einem Jahr verkaufte sie im Rahmen der Zwischennutzung «The Pop-Up» Salate und Bagels (zentralplus berichtete). «Nachdem dieser planmässig Ende August letzten Jahres schloss, hielten neue Mieter Einzug.» Diese blieben nicht lange. Das Problem: Man kann im Küchenbereich nur kalte Gerichte zubereiten oder auf geringer Stufe backen. Entsprechend verliessen die Mieter das Lokal bald wieder. Lapotko ergriff die Gelegenheit.

Sie sagt: «Wir mögen diesen Ort, doch wird es Zeit brauchen, damit uns die Leute kennen. In dieser Gegend erwarten die Menschen kein gastronomisches Angebot. Wir werden sehen, wie es läuft.» Bis Ende Jahr möchte Lapotko «The Brunch Factory» jedoch sicher betreiben.

Seit zwei Wochen gibt es an der Ägeristrasse in Zug ein neues Café und einen Mittags-Take-away. (Bild: zvg)
Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Gespräch mit Geschäftsführerin Aliya Lapotko
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