Die Auferstehung von Pascal Schürpf

Der Edeljoker macht dem FCL Beine

FCL-Matchwinner Pascal Schürpf, Goalie Marius Müller und der verletzt ausgewechselte Ibrahima Ndiaye jubeln über das 3:0 gegen Thun. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

In der Vorrunde als Captain lief es für ihn nicht gut. Jetzt hat Antreiber Pascal Schürpf (30) unter dem neuen Cheftrainer Fabio Celestini wieder Fahrt aufgenommen und bewirkt seit drei Spielen viel Gutes für den FC Luzern. Gegen Thun war der Offensivspieler der Matchwinner.

Er habe sich eigentlich darauf gefreut, das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit von seinem Tribünenplatz aus verfolgen zu dürfen, sagte Pascal Schürpf hinterher grinsend. So bizarr es klingen mag: Aber dem FCL hat nichts Besseres passieren können, als dass die Schmerzen im linken Oberschenkel von Ibrahima Ndiaye schon nach acht Minuten keine weitere Teilnahme am Heimspiel gegen Thun zuliessen (zentralplus berichtete).

Also musste Schürpf viel früher ran als geplant. «Mir fehlten etwas die Emotionen in unserem Spiel, die wollte ich reinbringen.» Und das sah so aus: Schürpf gewann seinen ersten Zweikampf, der zum ersten FCL-Corner führte. Und diesen nutzte FCL-Captain Lucas Alves zur Führung.

Das Signal, das Schürpf aussendet

«Es war Glück dabei, dass aus dieser Situation gleich ein Tor entstand. Aber nur wer im Fussball die Zweikämpfe konsequent führt und gewinnt, kann Tore schiessen», hielt Schürpf fest.

Und da er schon mal dabei war, Gutes für den FCL zu tun, spielte er rund zwei Minuten später den Ball in den Lauf von Francesco Margiotta. Dieser liess Thuns Goalie Guillaume Faivre mit einem schönen Schuss zum 2:0 keine Abwehrchance.

Innert kürzester Zeit beantwortete Schürpf die Frage nach dem Gewinner und dem Verlierer dieser Partie. Und er sandte gleichzeitig ein starkes Signal an den Trainer und seine Mitspieler nach dem Motto: Ich bin parat, wenn ihr mich braucht!

Der Lauf von Schürpf

Auch schon in den beiden vorangegangenen Spielen brachte Schürpf als Einwechselspieler neuen Schwung. Im Heimspiel gegen Servette schaute nach einem 0:2 zur Pause noch ein 2:2 heraus, zuletzt in Sion sicherte er mit dem Treffer zum 2:0 den Sieg definitiv.

«In unserer Situation mit dem hohen Rhythmus an Wettkämpfen bis zum Saisonende gibt es keine Ersatzspieler.»

FCL-Matchwinner Pascal Schürpf

Der Energie-Spieler, der in zehn Tagen 31 Jahre alt wird, scheint mit seiner Rolle als Edeljoker immer besser zurechtzukommen. Unter Trainer Fabio Celestini ist er nicht nur seinen Job als Captain los geworden, sondern auch seinen Stammplatz.

Mit einem Kopfballtor zum 3:0 über Thun krönte Schürpf seine famose Einzelleistung. Nun hält er bei zwei Treffern und zwei Assists: Es fehlen bloss noch zwei weitere Tore, um seine Werte der Vorrunde zu egalisieren. Und acht Spiele bis zum Saisonende stehen noch aus.

Mit Celestini meisterliche 2,3 Punkte pro Spiel

Doch mit der Bezeichnung «Edeljoker» konnte Schürpf nichts anfangen. Er stellte klar: «In unserer Situation mit dem hohen Rhythmus an Wettkämpfen bis zum Saisonende gibt es keine Ersatzspieler. Da können alle fünf Spieler, die reinkommen, eine entscheidende Rolle einnehmen.»

So wie es Schürpf gegen Thun vorgemacht hat. Auch wenn Celestini Ibrahima Ndiaye und Ryder Matos auf den Aussenbahnen den Vorzug vor Schürpf zu geben pflegt, weil sie technisch die feinere Klinge führen, hat der Routinier nach wie vor grossen Einfluss auf das sportliche Wohl der Luzerner.

«Ich weiss nicht, wohin die Reise geht. Mit diesem Team ist alles möglich.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

In den zehn Meisterschaftsspielen unter Celestini steht der FCL bei sieben Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage. Das ergibt meisterliche 2,3 Punkte pro Spiel. Kein anderes Team der Liga erreicht diesen Wert in der Rückrunde.

Wiederholt sich der FCL-Sturmlauf?

«Die Mentalität, die meine Mannschaft aufs Feld bringt, und ihre Lust, Fussball zu spielen, beeindrucken mich», sagte Celestini und hielt erstmals fest: «Ich bin stolz, Trainer dieser FCL-Spieler sein zu dürfen.»

Mit der aktuellen Erfolgsserie sind die Luzerner daran, die furiose Rückrunde von vor zwei Jahren zu wiederholen. Auch damals verabschiedete sich der FCL mit einem neuen Übungsleiter erst von den Abstiegsrängen und holte sich noch ein Europa-League-Ticket. Der Sturmlauf war das Sprungbrett für Gerardo Seoanes Trainer-Karriere (zentralplus berichtete).

Jetzt kämpft der FCL mit dem punktegleichen Servette, dem nächsten Gegner am Mittwoch, und Zürich um Platz 4, der zur Qualifikation an der Europa League berechtigt. Wohin geht dieses Mal die Reise?

Er wisse es nicht, sagte Celestini und fügte bei: «Mit diesem Team ist alles möglich. Auch wenn wir weiterhin in Richtung Europa marschieren wollen, haben wir bloss das nächste Spiel im Kopf.»

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