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Frühling auf dem Risi-Hof

Ein Tag bei der Bauernfamilie Kaufmann in Kulmerau

Josef und Rita Kaufmann bewirtschaften im luzernischen Kulmerau einen Nebenerwerbsbetrieb mit Mutterkühen, Kräutergarten und Direktverkauf. (Bild: zvg)

Im Frühling stehen bei der Familie Kaufmann auf dem Hof Risi in Kulmerau Triengen diverse Aufgaben an. Jedoch spielt im Moment das Wetter nicht ganz mit – sodass einige Arbeiten warten müssen.

Es ist Frühling und das Wetter so richtig passend zur Jahreszeit – mal regnerisch und kalt, dann wärmt uns die Sonne wieder mit ihren warmen Strahlen. Der Frühling ist auch die Zeit, wo es bei uns auf dem Risi-Hof wieder einiges zu tun und vorzubereiten gibt. Heute geben wir einen Einblick in unseren Alltag. Morgens um 6 Uhr geht Josef in den Stall und versorgt unsere Galloway-Mutterkühe und ihren Nachwuchs.

Da es in den letzten Tagen ziemlich regnerisch und nass war, hat er entschieden, die Tiere weiterhin im Stall und im befestigten Auslauf zu halten. Sie müssen jedoch nicht auf frisches Gras verzichten, denn Josef mäht das Gras und serviert es den Tieren direkt im Stall. Weiter geht die Arbeit mit Füttern und Misten der Schweine. Auch die Legehennen und Katzen werden versorgt.

Galloway stammen ursprünglich aus Schottland. Es gibt sie in verschiedenen Farben. Sie sind genügsam und robust.
Galloway stammen ursprünglich aus Schottland. Es gibt sie in verschiedenen Farben. Sie sind genügsam und robust. (Bild: zvg)

Vorbereitungen im Hofladen

In der Zwischenzeit kümmere ich mich um den Hofladen. Jeden Morgen fülle ich diesen auf, mache die Kaffeemaschine einsatzbereit, wische die Tische und Stühle auf der Terrasse ab, ergänze die Schatzkiste unseres Erlebniswegs und mache alles Weitere bereit, damit sich unsere Gäste und Kunden bei uns wohlfühlen.

Dann gehe ich mit unserer Hündin auf die Gassirunde, dabei kann ich auch gleich die verschiedenen Posten unseres Erlebniswegs kontrollieren. Ich geniesse jeweils die Morgenstimmung sehr und schätze diesen Spaziergang, um etwas Zeit für mich und meine Gedanken zu haben.

Die Galloway-Kühe warten auf besseres Wetter

Um 7.30 Uhr treffen Josef und ich uns dann jeweils zum Frühstück und besprechen, was an diesem Tag ansteht. Da wir einen Nebenerwerbsbetrieb führen, arbeitet Josef noch 80 Prozent ausser Haus. Heute ist er jedoch zu Hause und will die Weidzäune einrichten, sodass er die Galloway-Tiere schon bald – bei hoffentlich trockenem Wetter – auf die Weide lassen kann. Auch bei mir im Kräutergarten ist die Arbeit aufgrund des regnerischen Wetters etwas eingeschränkt.

Ich bin froh, dass wir bereits einige Arbeiten wie Jäten und Rückschnitt der abgestorbenen Pflanzenteile in den letzten Wochen erledigen konnten, als das Wetter noch besser war. Doch die Arbeit geht uns nicht aus: Heute morgen müssen wir Bretzeli machen, die ein Kunde bestellt hat. Ich bin froh, dass unsere Tochter noch Ferien hat und mir hilft. Zusammen ist die Arbeit viel kurzweiliger und sie kann mir von ihren Ferienerlebnissen auf Ibiza erzählen.

Sirup auf Bestellung

Zum Mittagessen kommt dann auch unser Sohn nach Hause, der in der Nähe eine Schreinerlehre absolviert. Unsere jüngste Tochter liegt leider gerade krank im Bett und will nichts essen. Trotzdem geniessen wir das gemeinsame Mittagessen und jeder erzählt von seinen Erlebnissen. Ich schätze diesen Austausch und das Verbringen der gemeinsamen Zeit. Am Nachmittag setze ich Rosen- und Lavendelsirup an, damit unsere Mitarbeiterin diesen Morgen abfüllen kann. Wir haben letzte Woche eine grosse Sirup-Bestellung als Kundengeschenke erhalten. Unser Vorrat reicht für diese Bestellung nicht mehr aus.

Unser Hof von oben: Mit Natur- und Kunstwiese, Mais, Gerste, Dinkel, Säulenbäumen, Hochstammobstbäumen und Kräutergarten.
Unser Hof von oben: Mit Natur- und Kunstwiese, Mais, Gerste, Dinkel, Säulenbäumen, Hochstammobstbäumen und Kräutergarten. (Bild: zvg)

Endspurt: Tiere versorgen und Büroarbeiten

Unser Betrieb:

Josef und Rita Kaufmann mit den Kindern Silvan, Anja und Lynn
Risi 1, 6234 Kulmerau
Fläche: 6,5 ha LN und 1,5 ha Wald
Tiere: Galloway-Mutterkühe, Mastschweine, Legehennen, Zwergziegen, Katzen, Hund
Kulturen: Natur- und Kunstwiese, Mais, Gerste, Dinkel, Säulenbäume, Hochstammobstbäume, Kräutergarten
Arbeitskräfte: Josef und Rita, 2 Teilzeitmitarbeiterinnen in der Produktion, Erntehelferinnen für Kräuterernte
Label: IP Suisse

Zum Zvieri treffen Josef und ich uns wieder zum Kaffee und geniessen diese kurze, gemeinsame Verschnaufpause, bevor es dann in den Endspurt des Tages geht. Während er sich erneut um unsere verschiedenen Tiere kümmert, erledige ich ein paar Büroarbeiten und bereite das Nachtessen vor. Um 19 Uhr treffen wir uns dann alle zum Nachtessen, wo wir den Tag bei interessanten Gesprächen ausklingen lassen.

Die Kinder verabschieden sich dann jeweils nach dem Essen, um ihren Hobbys und Freizeitaktivitäten nachzugehen. Josef und ich räumen gemeinsam die Küche auf und machen langsam Feierabend, um am nächsten Morgen wieder gestärkt in den neuen Tag starten zu können.

Neben den Mutterkühen und Schweinen haben wir auch ein paar Legehennen, zwei Zwergziegen, sechs Katzen und unsere Hündin Sharon.
Neben den Mutterkühen und Schweinen haben wir auch ein paar Legehennen, zwei Zwergziegen, sechs Katzen und unsere Hündin Sharon. (Bild: zvg)
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Neben dem Handel mit Rohstoffen oder Tourismus sind Luzern und Zug auch für landwirtschaftliche Produkte bekannt. Doch wie geht es den Bauern hier, welche Sorgen und Hoffnungen haben sie? Monatlich erzählt hier ein anderer Bauer aus seinem Alltag.
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