Regierung will Vermögenssteuer senken

Zuger Steuerdeal: Entlastung von Familien und Reichen

Der Kanton Zug rechnet mit grossen Überschüssen – nun wird über weitere Steuersenkungen und Investitionen diskutiert. (Bild: Adobe Stock)

Die Zuger Regierung passt das Steuergesetz an – und schickt ihren Vorschlag nun in die Vernehmlassung. Auffällig stark betont sie dabei die Entlastung von Familien. Profitieren sollen aber insbesondere Vermögende – unter anderem durch die generelle Senkung der Vermögenssteuer im Kanton Zug.

Die Zuger Regierung schickt ihren Vorschlag für eine Anpassung des Steuergesetzes in die Vernehmlassung. In ihrer Medienmitteilung betont sie die geplante Entlastung von Familien. Wer seine Kinder in die Kita oder zu einer Tagesfamilie schickt, kann künftig dafür mehr abziehen. Der sogenannte Drittbetreuungsabzug wird von heute 6000 Franken auf neu 25'000 Franken erhöht, wenn es nach der Regierung geht.

Mit der Erhöhung solle einerseits dem gestiegenen Bedürfnis nach einer stärkeren steuerlichen Berücksichtigung der Drittbetreuungskosten Rechnung getragen werden. «Andererseits befindet sich der Zuger Drittbetreuungsabzug inzwischen im interkantonalen Vergleich im hinteren Drittel, so dass nach der Unternehmenssteuerreform nun wieder eine Massnahme zu Gunsten der Familien umgesetzt werden soll», heisst es in der Medienmitteilung.

Der Eigenbetreuungsabzug soll von heute 6000 Franken auf neu 12'000 Franken erhöht werden. Auch die Anerkennung der Eigenbetreuung entspreche einem unveränderten gesellschaftspolitischen Bedürfnis. Mit den beantragten Gesetzesänderungen werden zwei vom Kantonsrat teilerheblich erklärte Motionen umgesetzt.

Vermögenssteuer wird in Zug deutlich gesenkt

Die Zuger Regierung streicht es in ihrer Mitteilung nicht besonders heraus. Sie plant aber auch massive Entlastungen für die vermögenden Zugerinnen. Im Rahmen eines «ausgewogenen Gesamtpakets» rechtfertige sich eine Senkung der Vermögenssteuer in Zug.

Bei der letzten Anpassung der Vermögenssteuer durch die Abschaffung der damals obersten Tarifstufe profitierten vor allem Personen mit grösserem Vermögen. Jetzt soll eine generelle Senkung des Vermögenssteuertarifs um 20 Prozent allen Vermögenden zugutekommen.

Heute zahlt die Hälfte der Steuerpflichtigen keine Vermögenssteuer in Zug. Künftig dürften es noch zehn Prozent mehr sein. Grund: Die Regierung plant eine Erhöhung der Freibeträge. Auch damit wird eine vom Kantonsrat teilerheblich erklärte Motion umgesetzt.

Rekordgewinn 2020

«Dem Regierungsrat ist es ein Anliegen, eine Senkung der Vermögenssteuer nicht isoliert, sondern im Rahmen eines ausgewogenen Gesamtpakets unter Berücksichtigung zusätzlicher steuerlicher Anliegen und Themen umzusetzen», wird Finanzdirektor Heinz Tännler in der Mitteilung zitiert.

Der Regierungsrat beantragt darüber hinaus, den bestehenden Einkommenssteuertarif generell um fünf Prozent zu senken. Ebenfalls soll die im Rahmen der steuerlichen Covid-Massnahmen vorgenommene, von 2021–2023 befristete Erhöhung der persönlichen Abzüge, aufgrund der positiven Erfahrungen, unbefristet beibehalten werden.

Durch die geplante sind jährliche Mindereinnahmen von rund 72,7 Millionen Franken für den Kanton beziehungsweise 54,8 Millionen Franken für die Gemeinden zu erwarten. Warum das verkraftbar ist? Trotz des Einflusses der Pandemie verzeichnete Zug 2020 das beste Ergebnis in der Geschichte des Kantons (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon