Luzernerin fliegt aus Wohnung – angeblich wegen Eigenbedarf

Weil der Vermieter die Wohnung für sich beanspruchen wollte, wurde einer Luzernerin gekündigt. Nur: Heute wohnt ein anderer Mann darin. Keine Seltenheit, findet der Mieterverband.

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Von 1999 bis 2021 lebte eine 54-Jährige Mieterin in einer 2,5-Zimmer-Wohnung in Buttisholz im Kanton Luzern. Nach rund 20 Jahren sei der Frau gekündigt worden, weil der Mieter Eigenbedarf geltend gemacht hatte und die Wohnung selbst beziehen wollte. Dies schreibt der «Blick».

Ursprünglich sah die Mieterin vor, die Kündigung anzufechten, verzichtete letztlich aber darauf. Sie hatte keine Lust und Energie für einen Rechtsstreit, sagte sie gegenüber der Zeitung. Ende Juni 2021 zog die Mieterin schliesslich aus. Wenige Wochen später erfuhr sie, dass die Wohnung wieder besetzt sei – allerdings nicht durch den Vermieter, sondern einen anderen Mann. Für die Mieterin sei klar: «Der Eigenbedarf war nur vorgeschoben, um mich loszuwerden.»

Zwischen Vermieter und Mieterin habe es schon früher Diskussionen gegeben. Gemäss einem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, erhielt die Mieterin im Vorfeld zur Kündigung eine «Aufforderung zur Einhaltung der Rücksichtnahme- sowie Sorgfaltspflicht». Darin wurden unter anderem das parkierte Auto und Schuhe im Treppenhaus bemängelt. Das Schreiben drohte mit einer Kündigung bei Nichteinhaltung. Die Kündigung folgte auf dem Fuss – allerdings eben wegen Eigengebrauch.

Gemäss dem Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband käme es immer wieder vor, dass Vermieter Eigenbedarf vorschieben, um einen Mieterwechsel zu erzwingen. Der Vermieter und der Hauseigentümerverband wollten sich auf Anfrage von «Blick» nicht zu der Sache äussern.

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