Gemeinde hat Rückbau angeordnet

Knatsch in Vitznau: Traum vom Eigenheim droht zu platzen

Ein Haus am See in Vitznau – was wie ein Traum klingt, bereitet einem 63-Jährigen viel Kopfschmerzen. (Bild: Wikimedia Commons/Fkmohr)

Ein ehemaliger Treuhänder will sich den Traum eines Eigenheims mit Blick auf den Vierwaldstättersee erfüllen. Die passende Parzelle findet er in Vitznau, auch die Baubewilligung erhält er. Doch inzwischen droht seinem Projekt der Rückbau.

Der ehemalige Treuhänder Heinz Kelderer wollte sich seinen Traum eines Eigenheims in Vitznau verwirklichen – dieser entwickelte sich jedoch zum Albtraum, wie «Pilatus Today» berichtet. Zwischen der Gemeinde und dem 63-Jährigen tobt ein Streit, der inzwischen auch juristisch ausgefochten wird.

Den Anfang nahm die Geschichte 2014, als Kelderer die Baubewilligung erhielt. Im Januar 2016 fuhren dann die Bagger auf – nur um im November wieder abzuziehen, wie die Gemeinde dem Portal sagt. Zwei Jahre lang passierte auf der Baustelle nichts. Gemäss Kelderer wegen finanzieller Schwierigkeiten. Im Oktober 2018 wies die Gemeinde ihn darauf hin, dass Bauprojekte höchstens zwei Jahre unterbrochen werden dürfen und setzte ihm eine Frist bis April 2019 zur Fertigstellung.

Fronten sind verhärtet

Doch diese wurde nicht eingehalten. Es folgten Fristverlängerungen, Verwaltungsgerichtsbeschwerden und Einsprachen. Beide sind sich zwar einig, dass das Bauvorhaben sehr lange dauere. Gemäss Kelderer liege das jedoch daran, dass die Gemeinde ihm Steine in Form von Auflagen in den Weg lege. Gemeindepräsident Herbert Imbach stellt sich hingegen auf den Standpunkt, dass die Gemeinde ihn mehrfach aufgefordert habe, das Bauprojekt fertigzustellen und auch mehrfach die Frist gestreckt hat.

Im Juli 2021 hat Vitznau darum die Baubewilligung aufgehoben. Nach einer Intervention mit einem Mediator setzte die Gemeinde eine letzte Frist bis Mai 2023 – sofern Kelderer beweisen konnte, dass er genügend Geld für das Vorhaben hatte. Doch von den geforderten 860'000 Franken konnte er nur 500'000 Franken nachweisen. Er versuchte zwar seine Eigentumswohnung in Zug zu verkaufen, doch es reichte zeitlich nicht mehr. Die Gemeinde ordnete den Rückbau bis Oktober 2023 an.

Was nun im November mit dem Bau passiert, ist unklar. Kelderer hat jedoch bereits angekündigt, dass er nicht daran denkt, seinen bisherigen Bau abzureissen. Notfalls kette er sich sogar an, wie er gegenüber dem Onlineportal sagt. Auch eine Beschwerde beim Luzerner Kantonsgericht sei noch hängig.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Stefan Holzer
    Stefan Holzer, 06.09.2023, 09:31 Uhr

    Der Fall ist eindeutig. Der Treuhänder hat sich nicht an die Frist gehalten. Als Treuhänder hätte er in der Lage sein sollen, seine finanziellen Kapazitäten für das Projekt richtig zu kalkulieren. Sich jetzt öffentlich zu beklagen ist lächerlich.

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