Büros für Luzerner Kantonalbank

Eiszeit am Seetalplatz: Neubau hängt vor Gericht fest

Frühstens 2027 wird dieses Gebäude am Seetalplatz stehen. (Bild: Visualisierung: Scheitlin Syfrig Architekten)

Am Seetalplatz in Emmen sollte jetzt die neue Geschäftsstelle der Luzerner Kantonalbank fertig werden. Doch am Kantonsgericht läuft ein Verfahren.

Die Entwicklung des Seetalplatzes in Emmen stockt. Eigentlich müssten längst Betonwände in die Höhe ragen, wo heute Baugespanne ein unsichtbares Gebäude einrahmen. Doch bis zwischen der Bahnhofstrasse und der Centralstrasse gebaut wird, kann es dauern.

Denn das Projekt «Metropool» hänge vor Gericht fest, bestätigt die Gemeinde Emmen auf Anfrage. Die Baubewilligung für die erste Etappe sei zwar bereits im Sommer 2023 erteilt worden, schreibt ein Sprecher. «Doch gegen die Bewilligung wurde eine Beschwerde eingereicht.»

Im zehnstöckigen Neubau sollen Banker arbeiten

Der Neubau «Metropool» soll die neue Geschäftsstelle der Luzerner Kantonalbank (LUKB) werden. Dahinter stehen die Immobilienentwicklerin Losinger Marazzi und die Bank selbst. Teile des Grundstücks auf dem Baufeld A2 gehören auch der Gemeinde Emmen und dem Kanton.

«Wir hoffen natürlich, dass wir bald bauen können.»

Luzerner Kantonalbank

Entworfen wurde der Winkelbau mit zehnstöckigem Turm von dem Luzerner Büro Scheitlin Syfrig Architekten. Es konnte sich in einem einstufigen Wettbewerb durchsetzen. Im Turm wird die LUKB ihre Geschäftsstelle Emmenbrücke einrichten. Im Rest des Gebäudes sind Verkaufs-, Gewerbe-, Restaurant- und Büroflächen geplant.

Der neue Seetalplatz nimmt Form an

Städtebaulich wird das Projekt «Metropool» quasi der Abschluss des neuen Seetalplatzes. Wo heute ein Strassenkreuz auf viel leere Fläche trifft, soll Ende des Jahrzehnts ein pulsierendes Stadtzentrum liegen. Sein Name: Luzern Nord.

Ein Blick auf den geplanten Seetalplatz. (Visualisierung: Gebietsmanagement LuzernNord)
Vier Neubauten werden den Seetalplatz umrahmen. (Bild: LuzernPlus)

Im vergangenen Sommer hat das neue Quartier mit der Eröffnung des Gebäudekomplexes 4 Viertel einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Seit Herbst 2023 wird auch am kantonalen Verwaltungsgebäude in der Mitte des Seetalplatzes gebaut (zentralplus berichtete). Nun aber ist klar: Mit der neuen Kantonalbank gibt es Probleme.

350 weitere LUKB-Mitarbeiter sollen nach Emmen kommen

Die LUKB will auf Anfrage keine Details kommunizieren – aufgrund des laufenden Verfahrens. Und Losinger Marazzi ist nicht erreichbar. Worum es bei der Einsprache geht, bleibt somit unklar.

Ebenso ungewiss ist, wann es weitergeht: Den Baustart festlegen wolle die Bank nämlich erst, wenn eine rechtsgültige Baubewilligung vorliege, erklärt ein Sprecher. «Wir hoffen natürlich, dass wir bald bauen können.» Dafür gibt es einen einfachen Grund.

Der LUKB-Hauptsitz an der Pilatusstrasse in der Stadt Luzern platzt aus allen Nähten. Von den rund 790 Angestellten sollten 220 Banker in den neuen Büros am Seetalplatz unterkommen, teilte die Bank kürzlich mit. Auch 130 Mitarbeiterinnen aus Root sollen nach Emmen wechseln (zentralplus berichtete). Dazu kommen die Mitarbeiter, die bereits in der Geschäftsstelle Emmenbrücke arbeiten.

Fertigstellung voraussichtlich vier Jahre verzögert

Denn für den Neubau muss das alte LUKB-Gebäude an der Gerliswilstrasse weichen. Daher soll das Projekt «Metropool» in zwei Etappen entstehen. Erst wird der Gebäuderiegel parallel zum Bushub gebaut. Wenn die Banker in die neuen Büros gezogen sind, kann das alte Bankgebäude abgerissen und der zweite Teil des Neubaus errichtet werden.

Wann gebaut wird, steht nun in den Sternen. Im Jahr 2020 planten die Bauherren mit einer Fertigstellung Ende 2023. Heute steht auf der Website von Luzern Nord, die erste Etappe könne im Jahr 2027 bezogen werden. Falls aus der Einsprache am Kantonsgericht ein jahrelanger Rechtsstreit wird, dürfte es länger dauern.

Verwendete Quellen
  • Website von Luzern Nord
  • zentralplus Medienarchiv
  • Schriftlicher Austausch mit einem Sprecher der Gemeinde Emmen
  • Schriftlicher Austausch mit einem Sprecher der Luzerner Kantonalbank
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5 Kommentare
  • Profilfoto von Pietro Lima
    Pietro Lima, 22.03.2024, 09:57 Uhr

    Diese Überbauungen sind definitiv eine Aufwertung für Emmenbrücke. Ob dies nun für die neue Architektur oder eher gegen die Bronx spricht, darf jede*r für sich selbst entscheiden…

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  • Profilfoto von Franziska
    Franziska, 22.03.2024, 00:20 Uhr

    Ob das wieder so eine viereckige copy-paste-Siedlung wird, die inzwischen überall hingerotzt werden? Und möglichst viel Beton, möglichst wenig Grün. Wetten?

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    Bubu, 21.03.2024, 14:55 Uhr

    Richtig Toll diese Betonklötze Gelungen, dieser passende Beton Platz der sich im Sommer schön Aufheizen wird im Winter zur Eisfläche, Tolle Planung passt zu 4viertel und wenn alles noch Abends Hell Erleuchtet,,, Braucht niemand Licht in der Wohnung.

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  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 21.03.2024, 11:56 Uhr

    Und keiner hat darüber nachgedacht, wie die Mitarbeitenden dann nach Emmen kommen. Die Konsequenz: Überfüllte S-Bahn und schon am frühen Morgen wirst du von eigenartigen Körpergerüchen belästigt. Da steigst du am besten wieder um.

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    • Profilfoto von Emmer
      Emmer, 21.03.2024, 14:05 Uhr

      Das passt zu den Wohnungen die dort neu gebaut werden. Es wird kaum genügend Parkplätze für die neuen Bewohner geben. Dann können die Banker gleich aus der Wohnung zur Arbeit laufen. Smartcity Emmen-Nord!

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