Mehrfahrtenkarten bald nur digital

Stempelkarten Adé? Luzerner Politiker kämpfen für Erhalt

Ab Ende 2025 sollen Pendlerinnen keine Mehrfahrtenkarten mehr lösen können. (Bild: zvg / VBL)

Die ÖV-Branche will die gedruckten Mehrfahrten- und Multitageskarten per Ende 2025 abschaffen. Dagegen regt sich bereits Widerstand: Die SP fordert von der Luzerner Regierung, dass sie sich für den Erhalt einsetzt.

Bevor man in den Bus oder in den Zug steigt, stempelt man noch die Karte im grell-orangen Kasten. Geht es nach der ÖV-Branche, soll dieses Bild bis 2025 passé sein, wie der «K-Tipp» diese Woche aufgedeckt hat. Enddatum ist der 13. Dezember 2025, danach soll es das Angebot nur noch digital geben. SBB und Co. begründen den Schritt damit, dass sich der Verkauf nicht mehr lohne. Gleich begründeten sie auch den Entscheid, mehrere Billettautomaten an Bahnhöfen abzubauen (zentralplus berichtete).

Gemäss der Zeitschrift verkauften die Verkehrsverbünde im vergangenen Jahr immerhin noch über 6,3 Millionen Stempelkarten. Die Stiftung für Konsumentenschutz kritisiert den Entscheid – solange es keine anderen Lösungen für Kinder oder Personen ohne Handy gebe, sei die Abschaffung nicht akzeptabel.

Das drohende Aus ist inzwischen auch ein Politikum: Mit einem dringlichen Postulat will SP-Kantonsrat Gianluca Pardini für den Erhalt der Tickets kämpfen, wie die Partei am Donnerstag mitteilt. «Der Zugang zum öffentlichen Verkehr muss gewährleistet werden, unabhängig von technologischen Voraussetzungen oder finanziellen Möglichkeiten», moniert die Partei. Die Regierung solle darum prüfen, wie er Mehrfahrtenkarten erhalten kann und solle sich beim Verkehrsverbund Luzern entsprechend einsetzen.

Verwendete Quellen
  • Artikel «K-Tipp»
  • Medienmitteilung SP Kanton Luzern
  • Postulat SP Kanton Luzern
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Cellinskis
    Cellinskis, 03.03.2024, 16:31 Uhr

    Was machen Kinder ohne Handy oder ältere Menschen ? Da werden die Bedürfnisse der Kunden übergangen und drauflos digitalisiert.

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  • Profilfoto von Winistörfer
    Winistörfer, 01.03.2024, 12:29 Uhr

    Im Grunde genommen ist das eine Einladung zum Schwarzfahren. Dass man zum Smartphone und Kreditkarte gezwungen wird könnte man als Nötigung darstellen. Man sollte den ÖV Benützern die Wahl lassen und bei 6 Mio verkauften Mehrfachkarten, welche jede dann noch mind 6 Fahrten ergibt, kann man nicht von unrentabel reden. Ausser man hatte einen Fensterplatz in SG

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