Nach schweren Unfällen

Gefährlicher Bundesplatz – Luzern baut neue Veloroute

Hier soll der neue Veloweg in die Zentralstrasse einmünden. (Bild: Cometti Truffer Hodel Architekten AG)

Immer wieder kommt es auf dem Luzerner Bundesplatz zu Velounfällen. Eine neue Route für Velofahrer von der Neustadtstrasse entlang der Bahngleise und hinter dem Capitol-Gebäude soll das verhindern.

Juni 2023: Auf dem Bundesplatz krachen eine Velofahrerin und ein Lastwagen zusammen. Das Velo wird noch vom Lastwagen überrollt. Die Frau muss ins Spital (zentralplus berichtete). November 2022: Ein Auto fährt in eine Velofahrerin. Diese muss ebenfalls ins Spital. Es sind nur zwei von zahlreichen Unfällen, die sich die vergangenen Jahre auf dem Bundesplatz und im dortigen Kreisel ereignet haben.

Nun wolle die Stadt Luzern die Verkehrswege für Velofahrer sicherer machen und plane eine neue Veloroute. Dies schreibt sie in einer neuen Mitteilung.

Wie Markus Sigrist, Projektleiter beim Tiefbauamt, gegenüber zentralplus ausführt, berge der Bundesplatz gerade für ungeübte Velofahrer Risiken. Mit der neuen Route könne der Veloverkehr sicherer und bequemer um den Bundesplatz herumgeführt werden.

Velos und Fussgänger teils getrennt

Der neue Veloweg führt von der Neustadtstrasse entlang der Bahngleise und hinter dem Capitol-Gebäude hindurch zur Zentralstrasse. Bis zur Langensandbrücke soll er über das private Grundstück führen, auf dem der Bau des Wohn- und Geschäftshauses Bundesplatz Süd vorgesehen ist. Danach führt der Veloweg durch die bereits gebaute Unterführung bei der Langensandbrücke und hinter dem Capitol-Gebäude hindurch zur Zentralstrasse.

Die Einmündung des Velowegs in die Zentralstrasse aus anderer Perspektive. (Bild: Visualisierung zvg)

Ursprünglich sei ein gemischter Rad- und Gehweg geplant gewesen, heisst es in der Mitteilung. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und aus Sicherheitsgründen habe die Stadt entschieden, einen reinen Radweg zu realisieren, auf dem auch schnelle E-Bikes erlaubt seien. Die Fussgängerinnen und Fussgänger würden weiterhin über den Bundesplatz geführt.

Der neue Weg soll an die bestehende Veloroute anschliessen. So können Fahrer künftig bequem von Kriens über das Freigleis und das Kulturzentrum Neubad, in die Neustadtstrasse und mit dem neuen Veloweg zum Bahnhof Luzern fahren.

Kostenpunkt: acht Millionen Franken

Kosten soll der neue Veloweg insgesamt 8,1 Millionen Franken. Der Grosse Stadtrat hat 2021 bereits einen Sonderkredit von 1,15 Millionen Franken für die Planung bewilligt. Im Sommer 2024 will der Stadtrat dem Parlament die weiteren Kredite für den Bau beantragen. Der Baustart ist auf Ende des Jahres geplant.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung Stadt Luzern
  • Medienarchiv zentralplus
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9 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 15.02.2024, 18:46 Uhr

    Das nichts neues,ich dachte das sei schon längst in Planung,deswegen wurde auch der Hochhaus Bau verhindert!

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  • Profilfoto von Stadt Luzerner
    Stadt Luzerner, 15.02.2024, 17:00 Uhr

    Sehr gute und vernünftige Lösung! 8,1 Mio.? Auch ok, Sicherheit darf etwas kosten. Gönn‘ ich den Fahrradfahrer……. Gruss ein Automobilist.

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  • Profilfoto von Hausi
    Hausi, 15.02.2024, 14:00 Uhr

    gutes projekt, welches seit jahren wegen den ständigen einsprachen des vereins stadtbild blockiert schien.

    aber die kosten sind wie bei allen städtischen bauvorhaben immens. erheben die baufirmen jeweils einen "behörden-zuschlag" 😉 der staat hat ja immer geld…

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    • Profilfoto von Kusi
      Kusi, 15.02.2024, 21:54 Uhr

      1. Das Projekt wurde noch nicht ausgeschrieben. Es handelt sich um Zahlen aus der Kostenschätzung Stand Baueingabe, wenn ich den Text richtig interpretiere.
      2. Bei dieser Bausumme wird dieses Projekt auf simap.ch ausgeschrieben und dann herrscht der freie Wettbewerb. Oft wird der Eingabepreis zwischen 50 und 80% gewichtet. Ein "Behördenaufschlag" würde einzig dazu führen, dass man von anderen Mitbewerbern unterboten wird und in der Regel den Auftrag nicht erhält.
      3. Das Bauen direkt an der einzigen SBB-Zufahrt von Luzern, im Umfeld eines der am stärksten befahrenen Strassenknoten der Stadt und unter beengten Verhältnissen kostet nun eben einfach mehr Geld als die Erstellung eines Bauwerks auf der freien Wiese.
      4. Ja, die Auflagen in der Stadt sind natürlich auch höher und teils etwas gar arg.

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  • Profilfoto von Hanswurst
    Hanswurst, 15.02.2024, 13:35 Uhr

    Veloweg 8,1 Mio. und Planung 1,15 Mio. (ca. 15%) scheint doch ein krasses Missverhältnis, ist ja kein Tunnel oder Gebäude mit jene Menge Technik, wo die Planung mal gut 20% ausmacht. Was solls, ist ja nicht das Geld der städtischen Beamten-/innen, das da zum Fenster rausgeworfen wird, ist ja genug da.

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    • Profilfoto von Laurin Villiger
      Laurin Villiger, 15.02.2024, 15:51 Uhr

      Wenn du auf der Webseite der Stadt Luzern liest, was bei der Planung alles berücksichtigt werden musste z.B. Umgestalten der Zentralstrasse, Verlegung von SBB Geleisen und viele weitere Eingriffe auf verschiedensten Parzellen, dann wird es vielleicht logischer dass die Planung so aufwändig ist.

      Was mich viel eher stört ist, dass zwar bei der Umgestaltung der Langensandbrücke 2009 bereits eine Unterführung geplant wurde, es aber weitere knapp 20 Jahre braucht, bis das erste Velo durchfährt. 🤔

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      • Profilfoto von Hanswurst
        Hanswurst, 15.02.2024, 19:53 Uhr

        Man kann ja alles kompliziert machen, mit vielen Extras, dann kann man auch übertreiben, das Gleis wurde 20 cm verschoben, was wohl die SBB bewerkstelligten und kaum die Stadt. Dann bleibt zu hoffen, dass daraus nicht eine weitere Planungsleiche erwächst.

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        • Profilfoto von Baufachmann
          Baufachmann, 15.02.2024, 21:48 Uhr

          So viele Schnittstellen bedeuten ganz grundsätzlich auch viele Sitzungen. Viele Spezialwünsche und Randbedingungen. Das verteuert die Planung ungemein.
          Im Grundsatz wird heutzutags sowieso zu wenig in eine sorgfältige Planung investiert und man merzt diese Versäumnisse dann im Bau wieder durch Ad-Hoc Planungen aus.

          Ob ein Gleis 20 cm oder 20 m verschoben wird, bedeutet eben trotzdem, dass dies geplant werden muss. Und dafür werden Kostenteiler vereinbart.
          Weitere Preistreiber:
          – Werkleitungen
          – Verkehrsumleitungen im städtischen Gebiet
          – Baustellenerschliessung
          – SBB-Hauptstrecke direkt angrenzend zur Baustelle –> Koordination noch und nöcher

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          • Profilfoto von Hanswurst
            Hanswurst, 16.02.2024, 13:51 Uhr

            Würden alle „Baufachmänner“ aus den im urbanen Raum alltäglichen Problemen – ausser dem Gleis, das die SBB umgelegt hat- einen derartigen Wirbel veranstalten, gäbe es wohl kaum noch private Baustellen. Und Sitzungen sind bei Unterbeschäftigten bekanntermassen die beliebteste Tätigkeit.

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